"Ich heiße Mariana Sadovska, ich komme aus der Ukraine. Seit November, seitdem auf dem Maidan Revolution aufgebrochen ist, und bis heute ich fühle mich eigentlich sehr unwohl hier so weit weg, weil ich habe so ständige Gefühl, dass mein Platz ist eigentlich jetzt in der Ukraine. Neben mein Bruder, der war ganze Zeit auf dem Maidan, neben meinen Freunden. Die waren alle auf dem Maidan, die haben alle für diese Unabhängigkeit gekämpft und leider viele meiner Freunde sind jetzt auch als Soldaten oder Bekannte und das geht sehr nah, das ist nicht leicht zu sehen, wie zum Beispiel Interesse sich dreht hier in Westen. Irgendwann hab ich gedacht: Ich bin Sängerin. Ich kann singen. Ich kann über diese schließlich sehr fremde Land erzählen, dass das nicht mehr so weit weg und Terra Incognita wird."
"Mein Name ist Raoul Brand, ich bin gebürtiger Düsseldorfer, aber lebe in London und arbeite als Sounddesigner. Das 'Klavier', da war, glaub ich, ein Eiscremewagen, der ne Melodie gespielt hat. Dieser 'Fluss', den man hört, das sind tatsächlich die Geräusche des Baumes selber, ich habe da Kontaktmikrofone verwendet, die die Geräusche nicht wie konventionelle Mikrofone über die Luft aufnehmen, sondern über die Vibration in dem Objekt selber."
"Mir wurde auch erklärt, dass so'n großer Baum im Sommer ungefähr 300 Liter Wasser über die Wurzeln durch den Stamm nach oben zieht und dann über die Blätter wieder in die Luftatmosphäre hinausbringt. Das ist eine Soundscape Composition, die ich in Hampstead Heath, in London, aufgenommen habe, wo ich die Möglichkeit hatte, über drei Wochen die Geräusche eines Baumes aufzunehmen, der dann letztendlich gefällt wurde."
Motto: "Raus aus dem Theater, rein in die Stadt."
"Name ist Bojan Vuletić und ich bin eigentlich Komponist und organisiere dieses Festival zusammen mit Christoph Seeger-Zurmühlen dieses Jahr zum dritten Mal."
"Wir sind beide Künstler, ich bin Theaterregisseur und Schauspieler, und es war ein künstlerischer Impuls, ein Disziplin-übergreifendes Festival im Sommer zu machen, wenn die anderen Theaterinstitutionen ihre Pforten schließen: Raus aus dem Theater, rein in die Stadt."
TEXT aus der "ODE": "Ja, das sind Büdchen, wie man sie früher in Recklinghausen hatte, im Ruhrgebiet. Ich war Bergmann, ne' da simmer abends hingegangen, die ganzen Jungs, weiße': "Ey Jupp, machse noch Kartoffelsalat, von den guten'" – "Jauuuu, fünf Minuten!" – "Da war'n Büdchen!"
"Die Quadriennale und unser Festival - klar, die gehen in die großen Räume, und wir gehen in die kleinen Räume, in die kleinen Museen dieser Stadt, das sind für uns die Kioske, in dem Kontext ist eben die 'Ode an das Büdchen' entstanden, diese Theaterralley durch die Stadt."
Text aus der "ODE": "Und hier passiert so viel! Ist unglaublich. Das ist wie eine ... eine Bühne. Eine Freilichtbühne."