Machtübernahme
Assad-Sturz weckt große Hoffnungen unter Syrerinnen und Syrern weltweit

Rebellen haben das Assad-Regime in Syrien gestürzt.

    Menschen in einem Auto jubeln. Die Aufnahme ist aus der syrischen Hauptstadt Damaskus.
    Jubel in Damaskus. Präsident Assad ist aus der Hauptstadt Syriens geflohen. (AFP / LOUAI BESHARA)
    In der Nacht drangen sie in die Hauptstadt Damaskus ein. Machthaber Assad floh daraufhin aus dem Land. Sein Verbleib ist unklar. Rebellenanführer Ahmad al-Scharaa, bekannt unter dem Kampfnamen al-Dschaulani, hielt am Nachmittag eine Rede in der berühmten Umayyaden-Moschee. Er sicherte einen friedlichen Übergang und die Zusammenarbeit mit allen Kräften im Land zu - auch mit Ministerpräsident al-Dschalali, der bereits seine Bereitschaft zur Machtübergabe erklärt hat.
    Weltweit weckte der Umsturz bei vielen Syrer große Hoffnungen. Im Land selbst, aber auch in anderen Staaten - darunter in Deutschland - strömten Tausende jubelnd auf die Straßen. Zugleich herrscht Besorgnis über die weiteren Entwicklungen, denn Rebellenanführer Scharaa und viele seiner Kämpfer haben einen islamistischen oder dschihadistischen Hintergrund. - Mehr als 600.000 Menschen verloren im syrischen Bürgerkrieg ihr Leben, darunter laut UNO etwa 300.000 Zivilisten. Die allermeisten wurden von Regime-Kräften getötet. Der Krieg begann 2011, als Assad mit brutaler Gewalt Proteste für mehr Freiheit niederschlagen ließ. Zuletzt konnte er sich nur dank Russland, Iran und der terroristischen Hisbollah-Miliz im Libanon an der Macht halten. Assads Familie regierte das Land mehr als 50 Jahre mit harter Hand.
    Diese Nachricht wurde am 08.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.