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Asteroid vom Pfeil getroffen

Heute steht der Kleinplanet Pallas in der besten Stellung des Jahres. Damit ist das Objekt die ganze Nacht hindurch zu sehen. Pallas wurde nach der griechischen Göttin Pallas Athene benannt, der Patronin der Wissenschaft. Derzeit wird sie am Himmel fast vom Sternbild Pfeil durchbohrt - sie steht nur drei Vollmonddurchmesser unterhalb der Pfeilspitze mitten im Sommerdreieck.

Von Dirk Lorenzen | 29.07.2011
    In diesem Jahr bleibt Pallas mit einer Distanz von knapp 400 Millionen Kilometern am Himmel ein recht leuchtschwaches Objekt. Man braucht schon ein gutes Fernglas, um den etwa 500 Kilometer großen Körper auszumachen.

    Heinrich Wilhelm Olbers, Arzt in Bremen und großer Astronom, hat Pallas 1802 durch Zufall entdeckt. Es war das zweite Objekt, das man zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter gefunden hat.

    Fast ein halbes Jahrhundert lang galt Pallas als Planet. Dann waren die Astronomen auf so viele Objekte in dieser Himmelsgegend gestoßen, dass man nur noch von Kleinplaneten oder Asteroiden sprach.

    Der Begriff Asteroid sollte verdeutlichen, dass diese Körper im Teleskop punktförmig wie ein Stern erscheinen. Dagegen zeigen sich die "richtigen" Planeten wie Merkur, Saturn oder Uranus als kleine Scheibchen.

    Nach der etwas unhandlichen Definition für die Unterscheidung von Planeten und Zwergplaneten ist es sogar möglich, dass Pallas bald wieder etwas befördert wird: zum Zwergplaneten. Dafür müsste aber ihre Form genauer bekannt sein.

    Pallas ist es vermutlich ziemlich egal, wie man sie bezeichnet. In diesen Tagen schießt sie gemeinsam mit dem Pfeil über den Sommerhimmel.

    Der Kleinplanet Pallas

    Die Olbers-Gesellschaft in Bremen