Das Objekt hatte der Belgrader Astronom Milorad Protic im September 1940 entdeckt. Der Forscher gehörte zu den führenden Asteroidenbeobachtern in Jugoslawien.
Sieben dieser Körper hat er aufgespürt – und sie alle tragen Namen, die Bezug zu seiner Heimat haben. Der Asteroid Belgrad zieht ebenso um die Sonne wie Tito, der einstige Staatschef, oder Tesla, der große Physiker des Landes.
Noch vor einigen Jahrzehnten konnten Astronomen nahezu völlig frei die Namen der von ihnen entdeckten Asteroiden festlegen. Das geht heute nicht mehr, denn die Internationale Astronomische Union hat strenge Regeln aufgestellt.
So dürfen Politiker oder Militärs erst hundert Jahre nach ihrem Tod Namenspatron eines Asteroiden werden. Ein Objekt Tito würde es heute also zumindest noch nicht geben. Dagegen ist es durchaus zulässig, Asteroiden nach dem Heimatort zu benennen.
Yugoslavia ist derzeit knapp 200 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Er gehört zu den Asteroiden, die noch nicht näher untersucht wurden – und somit sind Durchmesser und chemische Zusammensetzung unbekannt.
Der Yugoslavia-Entdecker Milorad Protic ist im Oktober 2001 verstorben. Kurz darauf wurde ein Asteroid nach ihm benannt. Der steht derzeit allerdings nicht im Adler, sondern zieht als schwaches Pünktchen durch die Fische.