Allerdings gilt dies nur für nicht rotierende Objekte. Sterne, die sich um ihre Achse drehen, verspüren zusätzlich eine Fliehkraft, die im Äquatorbereich am stärksten ist und zu den Polen hin abnimmt.
Abhängig von seiner Größe und Rotationsgeschwindigkeit wird ein rotierender Stern mehr oder minder stark abgeflacht erscheinen. Magnetfelder können die Gestalt des Gasballs zusätzlich beeinflussen.
Mit Hilfe der Asteroseismologie haben Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung jetzt einen besonders kugelrunden Stern entdeckt.
Die Asteroseismologie erkundet die inneren Schwingungen eines Sterns, die sich als geringfügige Helligkeitsschwankungen verraten. Vier Jahre Dauerbeobachtung mit dem amerikanischen Kepler-Satelliten reichten aus, um alle möglichen Schwingungen dieses Sterns zu analysieren und daraus das Verhältnis von Äquatorradius zu Polradius kilometergenau zu bestimmen.
Bei dem mehr als 5000 Lichtjahre entfernten Stern mit der Bezeichnung Kepler 111-45-123 beträgt dieser Unterschied nur drei Kilometer, obwohl er mehr als doppelt so groß ist wie die Sonne. Allerdings braucht er für eine Umdrehung auch dreimal so lange.
Im Fernrohr erscheint dieser rundeste Stern im All aber genauso punktförmig wie alle anderen Sterne.