Eine ältere Frau liegt unter Narkose auf dem Operationstisch. Ihre Haare stecken unter einer grünen Haube. Ihr Kopf fällt wie leblos nach links weg. Die Patientin bekommt eine künstliche Hüfte eingesetzt. Es wird gesägt, genäht, Blut abgesaugt.
Um den Operationstisch herum Ärzte und Schwestern mit großen Helmen. Das gleichmäßige Brummen im Hintergrund ist ein spezielles Belüftungssystem.
Der Luftstrom und die Helme, beides schützt die Patientin, deren Knochen offen liegen, vor gefährlichen Keimen, erklärt Andreas Heuser von der Geschäftsleitung des Krankenhauses:
" Was man sehr gut sieht sind die Sterilhelme, die die Operateure tragen, sprich die Instrumentierschwestern, also alle, die ganz nah am Operationsgebiet arbeiten. Der Hintergrund ist, dass dieses spezielle Material, aus dem diese Helms bestehen, dieser Überzug, das ist übrigens Einmalmaterial, nach jeder OP wird das ausgewechselt, Hautpartikel, Haarpartikel, sehr sicher zurückhalten. So ist sichergestellt, dass solche Partikel nicht auf das Wundgebiet kommen können. Und das ist wichtig, weil so eine Infizierung des Knochens vermieden werden kann. "
Noch ist es nicht üblich in Deutschland so steril zu operieren. Im Freiburger Lorettokrankenhaus wird die Methode bei Hüft-, und Knieoperationen, sowie bei orthopädischen Operationen angewendet. Denn bei knochenchirurgischen Eingriffen ist Hygiene ungeheuer wichtig, erklärt der Chirurg Marcel Rütschi nach getaner Arbeit:
" Mit diesen Helmen wird die ganze Luft , die wir ausatmen, gefiltert. Und der Mensch verliert pro Stunde eine Million Keime, also Bakterien gehen an die Außenwelt, durch Sprechen, durch Husten, oder Schuppen, die irgendwo runterfliegen. Mit diesem Helm sind Sie absolut steril gegen die Umgebung abgeschirmt. Das ist natürlich eine Riesenreduktion der Keimbelastung durch die Luft. "
Beim Niesen beispielsweise werden 40.000 bis 60.000 Bakterien durch Tröpfchen in die Luft befördert. Das kann bei einem Mundschutz, wie er üblicherweise von Chirurgen getragen wird, zwar nicht passieren. Der könnte allerdings nach längerem Gebrauch feucht und leicht durchlässig für Bakterien werden.
" Eine Infektion am Knochen ist das Schlechteste, was man sich aussuchen kann, weil sie die Infektion ganz schlecht wieder rauskriegen. Und in Kombination mit Kunstgelenken, also mit einem Fremdkörper ist es besonders schwierig,
Wenn das passiert haben sie mindestens zwei oder drei Folgeoperationen, um das wieder richtig zu machen. Sie müssen dann als erstes das Kunstgelenk rausnehmen, heilen lassen und mit einem weiteren Schnitt ein neues wieder einsetzen.
Das ist ein Katastrophe. Jede Infektion ist ein Katastrophe. "
Deswegen muss mit allen Mitteln versucht werden eine Infektion zu verhindern. Laut Statistik passiert das bei jeder 100sten Operation in Deutschland, die auf herkömmliche Art und Weise durchgeführt wird. In Freiburg verhindern allerdings nicht nur die Astronautenhelme Infektionen. Gleichzeitig wird im Operationssaal des Lorettokrankenhauses sterile Luft mit Druck auf das Operationsfeld geblasen.
" Da wird von der Decke her ein Luftstrom fußbodenwärts erzeugt mit steriler Luft. Also es gibt dann im Operationssaal eine Art Luftkorridor, also auch Staub und Partikel von Außen kommen da nicht rein, weil innerhalb von diesem Viereck dieser Luftstrom nach unten geht. Und wir stehen dann abgeschirmt mit unseren Astronautenhelmen da drin. So dass von uns auch nichts rauskommt. So haben wir die größtmögliche Keimfreiheit in der Luft. "
Durch die Kombination von Helmen und Luftstromsystem werden die Keime im Operationssaal massiv reduziert. In einem üblichen OP sollen etwa eintausend Keime pro Kubikmeter durch die Luft schweben. Mit der sterilen Luftschleuse und den Helmen soll es nur noch etwa ein Keim pro Kubikmeter sein. Eine massive Verbesserung, und ein Hygieneniveau das gesetzlich in Deutschland noch nicht verlangt wird, sagt der technische Betriebsleiter Thorsten Stolpe:
" Das Robert-Koch-Institut empfiehlt das jetzt schon. Aber in den Din-Normen steht das noch nicht drin. Aber wir vermuten, dass es in nächster Zeit eine Änderung gibt, dass es auch vorgeschrieben sein wird. "
Derzeit sind erst zwei bis drei Prozent der deutschen Operationssäle mit dem neuen System ausgestattet. In der Schweiz ist es Standart. Marcel Rütschi hat die Idee nach Freiburg gebracht.
" Ich habe in den 80er Jahren in der Schweiz nie ein Kunstgelenk ohne das System eingebaut. Das ist nichts Neues auf der Welt. Es ist nur in Deutschland nicht verbreitet. "
Um den Operationstisch herum Ärzte und Schwestern mit großen Helmen. Das gleichmäßige Brummen im Hintergrund ist ein spezielles Belüftungssystem.
Der Luftstrom und die Helme, beides schützt die Patientin, deren Knochen offen liegen, vor gefährlichen Keimen, erklärt Andreas Heuser von der Geschäftsleitung des Krankenhauses:
" Was man sehr gut sieht sind die Sterilhelme, die die Operateure tragen, sprich die Instrumentierschwestern, also alle, die ganz nah am Operationsgebiet arbeiten. Der Hintergrund ist, dass dieses spezielle Material, aus dem diese Helms bestehen, dieser Überzug, das ist übrigens Einmalmaterial, nach jeder OP wird das ausgewechselt, Hautpartikel, Haarpartikel, sehr sicher zurückhalten. So ist sichergestellt, dass solche Partikel nicht auf das Wundgebiet kommen können. Und das ist wichtig, weil so eine Infizierung des Knochens vermieden werden kann. "
Noch ist es nicht üblich in Deutschland so steril zu operieren. Im Freiburger Lorettokrankenhaus wird die Methode bei Hüft-, und Knieoperationen, sowie bei orthopädischen Operationen angewendet. Denn bei knochenchirurgischen Eingriffen ist Hygiene ungeheuer wichtig, erklärt der Chirurg Marcel Rütschi nach getaner Arbeit:
" Mit diesen Helmen wird die ganze Luft , die wir ausatmen, gefiltert. Und der Mensch verliert pro Stunde eine Million Keime, also Bakterien gehen an die Außenwelt, durch Sprechen, durch Husten, oder Schuppen, die irgendwo runterfliegen. Mit diesem Helm sind Sie absolut steril gegen die Umgebung abgeschirmt. Das ist natürlich eine Riesenreduktion der Keimbelastung durch die Luft. "
Beim Niesen beispielsweise werden 40.000 bis 60.000 Bakterien durch Tröpfchen in die Luft befördert. Das kann bei einem Mundschutz, wie er üblicherweise von Chirurgen getragen wird, zwar nicht passieren. Der könnte allerdings nach längerem Gebrauch feucht und leicht durchlässig für Bakterien werden.
" Eine Infektion am Knochen ist das Schlechteste, was man sich aussuchen kann, weil sie die Infektion ganz schlecht wieder rauskriegen. Und in Kombination mit Kunstgelenken, also mit einem Fremdkörper ist es besonders schwierig,
Wenn das passiert haben sie mindestens zwei oder drei Folgeoperationen, um das wieder richtig zu machen. Sie müssen dann als erstes das Kunstgelenk rausnehmen, heilen lassen und mit einem weiteren Schnitt ein neues wieder einsetzen.
Das ist ein Katastrophe. Jede Infektion ist ein Katastrophe. "
Deswegen muss mit allen Mitteln versucht werden eine Infektion zu verhindern. Laut Statistik passiert das bei jeder 100sten Operation in Deutschland, die auf herkömmliche Art und Weise durchgeführt wird. In Freiburg verhindern allerdings nicht nur die Astronautenhelme Infektionen. Gleichzeitig wird im Operationssaal des Lorettokrankenhauses sterile Luft mit Druck auf das Operationsfeld geblasen.
" Da wird von der Decke her ein Luftstrom fußbodenwärts erzeugt mit steriler Luft. Also es gibt dann im Operationssaal eine Art Luftkorridor, also auch Staub und Partikel von Außen kommen da nicht rein, weil innerhalb von diesem Viereck dieser Luftstrom nach unten geht. Und wir stehen dann abgeschirmt mit unseren Astronautenhelmen da drin. So dass von uns auch nichts rauskommt. So haben wir die größtmögliche Keimfreiheit in der Luft. "
Durch die Kombination von Helmen und Luftstromsystem werden die Keime im Operationssaal massiv reduziert. In einem üblichen OP sollen etwa eintausend Keime pro Kubikmeter durch die Luft schweben. Mit der sterilen Luftschleuse und den Helmen soll es nur noch etwa ein Keim pro Kubikmeter sein. Eine massive Verbesserung, und ein Hygieneniveau das gesetzlich in Deutschland noch nicht verlangt wird, sagt der technische Betriebsleiter Thorsten Stolpe:
" Das Robert-Koch-Institut empfiehlt das jetzt schon. Aber in den Din-Normen steht das noch nicht drin. Aber wir vermuten, dass es in nächster Zeit eine Änderung gibt, dass es auch vorgeschrieben sein wird. "
Derzeit sind erst zwei bis drei Prozent der deutschen Operationssäle mit dem neuen System ausgestattet. In der Schweiz ist es Standart. Marcel Rütschi hat die Idee nach Freiburg gebracht.
" Ich habe in den 80er Jahren in der Schweiz nie ein Kunstgelenk ohne das System eingebaut. Das ist nichts Neues auf der Welt. Es ist nur in Deutschland nicht verbreitet. "