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Astronomie
Anstoß für die Astronomie in Ghana

Wie vor vier Jahren tritt auch bei dieser Fußball-WM Deutschland gegen Ghana an. Beim Kicken mag sich nicht viel verändert haben - doch astronomisch ist der WM-Gegner mittlerweile viel weiter.

Von Dirk Lorenzen |
    Zwar verfügt Ghana bis heute über keinen Studiengang für Astronomie. Doch inzwischen gibt es einige Techniker und Wissenschaftler, die sich mit Radioastronomie beschäftigen.
    In Kuntunse, nahe der Hauptstadt Accra, wird gerade eine Antenne mit 32 Metern Durchmesser umgerüstet. Früher war sie für kommerzielle Datenübermittlung zu Satelliten im Einsatz, bald empfängt sie Radiostrahlung aus dem Weltall.
    Ghana, in Westafrika nur wenig nördlich des Äquators gelegen, hat sicher keine klimatisch günstigen Bedingungen, um dort optische Teleskope zu betreiben.
    Doch für den Empfang von Radiowellen, die durch die Wolken hindurch gehen, liegt Ghana optimal: Denn von dort ist fast der gesamte Kosmos zu beobachten.
    Gemeinsam mit anderen Antennenschüsseln in Afrika soll das Radioteleskop in Ghana Teil eines Netzwerks werden, das den Kontinent überspannt und besonders präzise in die Tiefen des Kosmos blickt.
    Etwa sechzig Personen erhalten nun vor Ort und in Südafrika ein Training, wie sich mit so einem Instrument arbeiten lässt. Ghana profitiert als Partnerland vom weltweit größten Radioteleskop SKA, das gerade in Südafrika entsteht.
    Wenn diese Entwicklung so rasant weiter geht, könnte es bei der nächsten Fußball-WM bereits ein astronomisches Institut geben - und die erste Astronomie-Doktorandin in Ghana sollte bis dahin promoviert worden sein.