Dienstag, 30. April 2024

Archiv

Astronomie
Astronomentreffen in Hawaii

Seit fast hundert Jahren gibt es die Internationale Astronomische Union, eine Art Berufsverband der Himmelsforscher. Die IAU ist die letzte Instanz, wenn es um Definitionen, Benennungen oder Standards in der Himmelskunde geht.

Von Dirk Lorenzen | 02.08.2015
    Der Sternenhimmel über Hawaii (künstlerische Darstellung)
    Der Sternenhimmel über Hawaii (künstlerische Darstellung) (IAU)
    Sie versucht, auf internationaler Ebene Impulse für die Forschung zu setzen, Kontakte über alle Grenzen hinweg zu fördern und Ländern mit wenig entwickelter Wissenschaftslandschaft unter die Arme zu greifen.
    Ganz wichtig ist ihre alleinige Entscheidungsbefugnis bei der Benennung von Sternen, Mondkratern und Ähnlichem. Namen von Himmelsobjekten lassen sich nicht kaufen, auch wenn Scharlatane die vermeintlich offizielle Benennung von Sternen gegen bares Geld anbieten.
    Eine der wichtigsten IAU-Entscheidungen fiel 1930. Damals haben die Astronomen den gesamten Himmel in 88 klar begrenzte Sternbilder eingeteilt. Bis dahin waren diese Grenzen eher fließend, was immer wieder für Verwirrung gesorgt hatte.
    Die am meisten beachtete Entscheidung gab es vor neun Jahren: Pluto wurde der Planetenstatus aberkannt. Seitdem gehört er zur neuen Klasse der Zwergplaneten.
    Alle drei Jahre treffen sich die Astronomen zur Generalversammlung der IAU, immer an einem anderen Ort. In den nächsten zwei Wochen kommen sie zum 29. Mal zusammen - in Honolulu.
    Dort könnte das Pluto-Thema wieder hochkochen. Denn in den USA kämpfen noch immer ein paar Unentwegte für eine erneute Aufwertung Plutos. Der Vorbeiflug der Raumsonde New Horizons vor wenigen Wochen sorgt für zusätzliche Dynamik.