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Astronomie
Der Weihnachthase

Auch wenn er sicher besser zu Ostern passt, so ist der himmlische Hase jetzt im Winter am besten zu sehen. Derzeit hoppelt er Nacht für Nacht unterhalb von Orion über das Firmament.

Von Dirk Lorenzen | 26.12.2014
    Das Sternbild Hase gegen Mitternacht tief am Südhimmel
    Das Sternbild Hase gegen Mitternacht tief am Südhimmel (Stellarium)
    Die Figur besteht aus einem schiefen Viereck, an das sich links zwei Sternbögen anschließen. Sehr markant, auch wenn sie nur aus schwachen Sternen bestehen, sind die Löffel des Hasen. Die aufgestellten Ohren weisen Richtung Rigel, dem rechten Fuß des Himmelsjägers Orion.
    Der Hase gehört zu den 48 Sternbildern der Antike, schon damals gejagt von Orion und Großem Hund.
    Der römische Autor Hyginus überliefert die Fabel, dass es einst auf der Insel Leros vor der Küste Kleinasiens keine Hasen gab, weshalb die Bewohner ein trächtiges Weibchen auf das Eiland brachten.
    Zunächst freuten sich alle über die sich vermehrenden Hasen. Doch schon bald gab es eine Plage. Die Ernte wurde vernichtet und die Menschen hungerten.
    So brachten sie die Tiere wieder von der Insel weg. Ein Hase aber wurde an den Himmel gesetzt, um ewig zu mahnen, dass auch Gutes schnell zu viel wird.
    Der hellste Stern des Hasen leuchtet genau in der Verlängerung des Schwertgehänges von Orion. Er trägt den Namen Arneb, nach al-arnab, arabisch Hase.
    Dieser Stern ist wirklich ein Hasenfuß, denn er ist schon über 2000 Lichtjahre von uns fort gerannt. Dabei hat er gar keinen Grund sich zu verstecken. Stünde Arneb in der gleichen Entfernung wie Sirius, erschiene er fast so hell wie der Vollmond.
    Den Winter über hetzen Orion und Großer Hund den Hasen über das Firmament - und zwar Nacht für Nacht vergeblich.