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Astronomie
Der Whirlpool am Himmel

Wer den nächtlichen Sternenhimmel mit bloßem Auge betrachtet, sieht - abgesehen vom Mond - in der Regel nur punktförmig erscheinende Objekte. Bis auf ein paar Planeten handelt es sich dabei fast ausschließlich um Sterne, die man auch als ferne Sonnen beschreiben kann.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Messier 51, aufgenommen mit dem Hubble-Weltraumteleskop
    Messier 51, aufgenommen mit dem Hubble-Weltraumteleskop (NASA)
    Spätestens seit der Erfindung des Teleskops vor gut vierhundert Jahren haben die Himmelsbeobachter zwischen den Sternen vereinzelt auch nebelhafte Objekte erkannt. Allerdings ließen die bescheidenen Fernrohre bis ins 19. Jahrhundert bei diesen Nebeln kaum Strukturen erkennen.
    Das änderte sich erst, als der irische Astronom William Parsons, der 3. Earl of Rosse, sein Riesenteleskop auf einen Nebel im Sternbild Jagdhunde richtete.
    Der französische Kometenjäger Charles Messier hatte diesen Nebel siebzig Jahre zuvor als Objekt mit der Nummer 51 in seinen berühmten Katalog der Nebel und Sternhaufen aufgenommen.
    Parsons' Teleskop war mit einem Spiegeldurchmesser von 1,83 Metern lichtstark genug, dass es bei diesem Nebel eine deutliche Spiralstruktur erkennen ließ.
    Zahlreiche andere vermeintliche Nebel konnte Parsons dagegen als weit entfernte Sternhaufen mit mehreren Hundert oder vielen Tausend Mitgliedern identifizieren.
    Heute wissen wir, dass auch Messier 51 in Wirklichkeit aus Sternen besteht. Es handelt sich um eine recht nahe Galaxie, die nur rund 27 Millionen Lichtjahre entfernt ist.
    Wegen ihrer deutlichen Spiralstruktur ist sie auch als Whirlpool- oder Strudel-Galaxie bekannt.