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Astronomie
Dresden und die Vermessung der Welt

Astronomen beobachten zwar zumeist mit Spitzenteleskopen in Chile und Hawaii, doch auch in Mitteleuropa lassen sich noch interessante Projekte durchführen. Meist geht es um genaue Positionen von Sternen und Asteroiden oder die Helligkeit bestimmter Objekte.

Von Dirk Lorenzen | 13.02.2015
    Der Beyer-Bau mit der alten Sternwarte
    Der Beyer-Bau mit der alten Sternwarte. (TU Dresden)
    Seit 2007 kommt dabei auch das Lohrmann-Observatorium auf dem Triebenberg bei Dresden zum Einsatz. Es verfügt über ein vollautomatisches Spiegelteleskop mit 60 Zentimetern Öffnung.
    Die Sternwarte war ursprünglich im Beyer-Bau auf dem Universitätscampus untergebracht. In der Kuppel auf dem 40 Meter hohen Turm des Hauses befindet sich noch der historische Refraktor.
    Bei den Luftangriffen auf Dresden heute vor 70 Jahren war die Kuppel stark beschädigt worden. Das Linsenfernrohr mit 30 Zentimetern Öffnung hatte man zuvor abgebaut, da eine Verlagerung nach Leipzig geplant war.
    Namenspatron des Observatoriums ist Wilhelm Gotthelf Lohrmann, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Astronom und Vermessungsingenieur tätig war.
    Bis heute ist die Dresdner Astronomie seinem Themengebiet treu geblieben. Am Lohrmann-Observatorium beschäftigen sich die Forscher vor allem damit, den Himmel präzise zu vermessen. Sie sind auch am europäischen Gaia-Satelliten beteiligt, der derzeit unsere Milchstraße kartiert.
    Zudem geht es in Dresden darum, Positionen auf der Erde mithilfe astronomischer Methoden zu bestimmen. Satellitennavigationssysteme wie GPS wären ohne solche Kenntnisse unmöglich.
    Heute wie damals gilt: Wer die Erde vermessen will, muss zuerst den Himmel kennen.