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Astronomie
Große Sonne und schnelle Erde

Morgen um 8 Uhr läuft unsere Erde durch den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn: Der Abstand zur Sonne ist morgen also so gering wie sonst nie in diesem Jahr.

Von Dirk Lorenzen | 03.01.2015
    Sonnenuntergang mit Wolken und Sonnenflecken
    Der Sonne sind wir gerade so nah wie sonst nie im Jahr. (imago/stock&people/Christian Ohde)
    147 Millionen 96 Tausend Kilometer liegen dann zwischen Erde und Sonne - zur Sonnenferne Anfang Juli sind es fast fünf Millionen Kilometer mehr.
    Die Erde läuft, wie alle Planeten, auf einer elliptischen Bahn um die Sonne. Allerdings ist die Abweichung von einer Kreisbahn nicht sehr groß.
    Der Abstand der Erde von der Sonne ändert sich im Schnitt nur um gut zwei Erddurchmesser pro Tag. Das fällt jedoch kaum ins Gewicht, da man fast 12.000 Erdkugeln aneinanderreihen müsste, um die Strecke bis zur Sonne zurückzulegen.
    Die Nähe zur Sonne spielt keine Rolle für unsere Jahreszeiten. Dass wir derzeit Winter haben, liegt daran, dass die Nordhalbkugel von der Sonne weg zeigt.
    Umgekehrt haben wir im Juli Sommer, wenn der Abstand der Erde von der Sonne am größten ist – denn dann zeigt die Nordhalbkugel in Richtung Sonne.
    Immerhin leuchtet die Sonnenkugel morgen in maximaler Größe am Firmament. Doch fällt das allenfalls sehr erfahrenen Beobachtern auf.
    Und es gibt noch einen Effekt: In Sonnennähe ist die Anziehungskraft auf die Erde am stärksten - entsprechend läuft unser Planet am schnellsten, um dem Griff der Sonne zu entgehen.
    Daher ist das Winterhalbjahr gut eine Woche kürzer als das Sommerhalbjahr. Morgen scheint die Sonne besonders groß – und unsere Erde ist besonders schnell. Wenn die Sonne wieder klein und die Erde langsam ist, haben wir Sommer.