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Astronomie
Hase und Igel im All

Morgen früh ab etwa sieben Uhr zeigt sich tief am Südosthimmel ein schönes Doppelgestirn: Die hauchdünne Mondsichel steht unterhalb der Venus, die nun ihre Sichtbarkeit als Morgenstern beginnt.

Von Dirk Lorenzen | 28.01.2014
    Venus und Mondsichel beim zweiten Treffen dieses Monats
    Venus und Mondsichel beim zweiten Treffen dieses Monats (Stellarium)
    Mond und Venus kommen in diesem Monat bereits zum zweiten Mal zusammen - zuletzt sind sie sich am 2. Januar begegnet. Damals fand das Treffen am Abendhimmel statt - doch inzwischen hat sich die Kulisse komplett geändert.
    Der Mond hat seitdem seine übliche große monatliche Runde über den Himmel absolviert und ist durch alle Tierkreissternbilder gewandert.
    Währenddessen hat er anfangs zugenommen, ist von der Sichel über die Halbphase bis zum Vollmond gewachsen. Seit knapp zwei Wochen nimmt der Mond wieder ab. Nun erreicht er wieder die Nähe zur Sonne - und muss feststellen, dass die Venus schon da ist, obwohl sie ihn am Himmel gar nicht überholt hat.
    Unser innerer Nachbarplanet ist in entgegengesetzter Richtung gelaufen und hat so eine Abkürzung genommen: Die Venus ist - anders als der Mond - direkt zwischen Sonne und Erde hindurchgezogen. Bei dieser Passage vor zweieinhalb Wochen war sie eine Art Neuvenus. Auf der anderen Seite der Sonne nimmt sie nun wieder zu.
    Dieses Hase-und-Igel-Schauspiel führen die beiden nur selten auf der Himmelsbühne auf. Das nächste Mal besucht der Mond die Venus am 26. Februar - dann laufen sie, wie üblich, in dieselbe Richtung.
    Doch wenn die beiden morgen früh gegen sieben Uhr über dem Südosthorizont auftauchen, wird die Venus dem Mond zurufen: "Bin schon da!"