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Astronomie
Hell, heller, Venus

Seit Monaten dominiert der strahlende Abendstern den Himmel nach Sonnenuntergang - dieses Objekt müsste korrekt Abendplanet heißen, denn der helle Lichtpunkt ist unser Nachbarplanet Venus.

Von Dirk Lorenzen | 10.07.2015
    Unser Nachbarplanet Venus ist in dicke Wolken gehüllt
    Unser Nachbarplanet Venus ist in dicke Wolken gehüllt (ESA)
    Heute gibt es den letzten Höhepunkt der aktuellen Abendsichtbarkeit: Venus strahlt jetzt im größten Glanz - sie erreicht ihre maximale Helligkeit.
    Zwar ist Venus immer das nach Sonne und Mond hellste Gestirn am Himmel. Doch heute leuchtet sie etwa doppelt so hell wie zu Weihnachten, als sie hinter der Sonne zum Vorschein kam.
    Für die Helligkeit spielen zwei Faktoren eine Rolle: die Entfernung der Venus von der Erde - und ihre Phase.
    Anfang des Jahres war das Venusscheibchen zwar noch fast voll beleuchtet. Doch der Planet war recht weit von uns entfernt. Jetzt setzt die Venus zum Überholmanöver auf der Innenbahn an. Dazu kommt es Mitte August.
    Die besonders helle Venus steht heute Abend neben Jupiter
    Die besonders helle Venus steht heute Abend neben Jupiter (Stellarium)
    Dann ist zwar ihr Abstand von der Erde am geringsten, aber wir blicken zugleich vor allem auf die unbeleuchtete Seite des Planeten. Folglich scheint die Venus etwas schwächer als jetzt.
    Heute zeigt sich die Venus in der idealen Stellung: Etwa zu einem Viertel beleuchtet und nur rund 66 Millionen Kilometer entfernt.
    Nach diesem glanzvollen Höhepunkt nimmt die Sichtbarkeit der Venus rapide ab. Schon gegen Monatsende verschwindet sie vom abendlichen Firmament und taucht Ende August am Morgenhimmel wieder auf.
    Genießen Sie die letzten Wochen des Abendsterns: Nach 22 Uhr steht er tief im Westen. Er zeigt sich kaum mehr eine Stunde lang, dafür heute aber noch etwas strahlender als sonst.