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Astronomie im Fürstentum
Schatten über Liechtenstein

Das Fürstentum Liechtenstein verfügt über eine erstaunlich aktive Astronomieszene. Der Staat zwischen der Schweiz und Österreich ist nur ein Sechstel so groß wie Hamburg und hat nicht einmal 40.000 Einwohner.

Von Dirk Lorenzen | 15.08.2017
    Öffentliche Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März 2015 in Liechtenstein
    Öffentliche Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März 2015 in Liechtenstein (AAFL)
    Doch der Astronomische Arbeitskreis ist mit einer Sternwarte und einem Kleinplanetarium exzellent ausgestattet.
    Der Bau der Sternwarte namens Cassiopeia geht auf eine Initiative interessierter Jugendlicher zurück. Für die Beobachtungen steht ein Spiegelteleskop mit gut dreißig Zentimetern Durchmesser zur Verfügung.
    Das Planetarium besteht aus einem kleinen Projektor, der die Innenseite einer im Raum hängenden Halbkugel mit Sternbildern und Planeten beleuchtet.
    In der astronomischen Forschung ist Liechtenstein bisher nicht sonderlich aufgefallen. Dafür kam es zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts dort binnen achtzehn Jahren zu zwei totalen Sonnenfinsternissen.
    Liechtenstein ist so klein, dass dann für ein paar Minuten das ganze Land verfinstert ist, weil es komplett in den Schattenkegel des Mondes passt. Am 3. September 2081 liegt das Fürstentum wieder perfekt richtig.
    Dann lässt der Mondschatten dort erneut das Licht ausgehen. Nicht einmal ein halbes Jahr später ereignet sich zudem eine ringförmige Sonnenfinsternis - so eine Häufung von Finsternissen an einem Ort ist sehr selten.
    Das Sternbild Cassiopeia, Namenspatron der Sternwarte, leuchtet auch heute - am Liechtensteinischen Staatsfeiertag - am Firmament. Es klettert im Laufe der Nacht am Nordosthimmel empor.
     Das Sternbild Cassiopeia steht am späten Abend am Nordosthimmel
    Das Sternbild Cassiopeia steht am späten Abend am Nordosthimmel (Stellarium)