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Astronomie
Nach dem Flug ist vor dem Flug

Seit zwei Monaten ist Europas Raumtransporter ATV an die Internationale Raumstation angekoppelt. Zum fünften und letzten Mal hat ein Raumfrachter dieser Art fast sieben Tonnen Nachschub in die Umlaufbahn transportiert.

Von Dirk Lorenzen | 12.10.2014
    Europas Weltraumorganisation ESA hat mit den Frachtflügen und der Bereitstellung des Raumlabors Columbus ihren Anteil an den Kosten der ISS geleistet. Im Gegenzug dürfen Astronauten nach oben, wie derzeit Alexander Gerst.
    Das Automatische Transfer-Vehikel ist das leistungsstärkste und größte Raumschiff, das Europa je gebaut hat. Es ist zwanzig Tonnen schwer, groß wie ein Doppeldeckerbus und dockt vollautomatisch an die Raumstation an.
    Vermutlich im Januar koppelt es ab und verglüht mit dem an Bord verstauten Müll in der Atmosphäre.
    Pläne, das ATV weiter zu entwickeln, um Material sicher zurück zur Erde zu bringen oder das Raumschiff gar mit Menschen an Bord zu starten, hatten politisch in Europa keine Chance.
    Dennoch lebt die ATV-Technik weiter. Für das neue Orion-Raumschiff der NASA liefert die ESA das Servicemodul, in dem Triebwerke, Tanks, Steuerung und vieles mehr untergebracht sind.
    Frühestens 2017 wird Orion zum unbemannten Testflug aufbrechen. Später könnten dann vier Personen Richtung Mond oder sogar noch weiter hinaus ins All fliegen - vielleicht mit Hilfe bewährter ATV-Technik.
    In den kommenden Wochen ist das ATV wieder zu sehen - als Teil der Internationalen Raumstation, die abends über den Himmel zieht. Die genauen Zeiten finden Sie im Onlineangebot der Sternzeit.