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Astronomie
Nicht korrigiert, sondern bestätigt

Vor 541 Jahren kam in Thorn an der Weichsel Nicolaus Kopernikus zur Welt, der bedeutendste Astronom der Geschichte. Mit seinem Werk "De revolutionibus" - von den Umläufen - setzte er dem antiken geozentrischen Weltbild ein Ende.

Von Dirk Lorenzen | 19.02.2014
    Anders als Galileo Galilei, dessen Geburtstag sich am Sonnabend zum 450. Mal gejährt hat, hatte Kopernikus noch kein Teleskop zur Verfügung - es war zu seiner Zeit noch nicht erfunden.
    Allein mit bloßem Auge und einigen Peilinstrumenten hat Nicolaus Kopernikus den Lauf der Gestirne verfolgt - und ihm waren erhebliche Abweichungen zwischen den berechneten und tatsächlich beobachteten Planetenpositionen aufgefallen.
    Er schloss ganz richtig, dass nicht die Erde im Zentrum der Welt stehe - sondern die Sonne. Auf diese Weise ließen sich die Bewegungen am Himmel ganz natürlich erklären.
    Aufgrund eines ohne Absprache vom Drucker hinzugefügten Vorworts, das den Inhalt als reine Hypothese darstellte, sorgte das Hauptwerk des Kopernikus nicht sofort für einen Eklat.
    Erst als Galileo Galilei seine Entdeckungen mit dem Fernrohr als Bestätigung der neuen Lehre ansah, wurde die Inquisition aufmerksam: 1616 kamen die Schriften des Nicolaus Kopernikus auf den Index der verbotenen Bücher - bis sie "korrigiert" seien, wie es hieß.
    An den Fakten gab es nichts zu deuten und so hat sich schließlich die Inquisition korrigiert: 1835, mehr als zwei Jahrhunderte nach dem Verbot, wurde die Lehre des Kopernikus wieder erlaubt.