Pallas wird in diesem Jahr so hell wie sonst nie im ersten Viertel dieses Jahrhunderts. Der Asteroid erscheint knapp halb so hell wie die schwächsten noch mit bloßem Auge zu erkennenden Sterne.
In einem Fernglas ist dieses Objekt also problemlos auszumachen - sofern eine gute Sternkarte zur Hand ist.
Der Bremer Astronom Heinrich Olbers hat Pallas Ende März 1802 entdeckt. Damals galt Pallas als richtiger Planet, ebenso wie der ein Jahr zuvor entdeckte Asteroid Ceres - und auch Juno und Vesta, auf die Karl Ludwig Harding und wiederum Heinrich Olbers in den folgenden Jahren stießen.
Aber Mitte des 19. Jahrhunderts häuften sich plötzlich die Entdeckungen von Objekten im Bereich zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Für die Astronomen galten Pallas und Co. dann nur noch als Kleinplaneten.
Diesen erging es also genauso wie Pluto, der nach seiner Entdeckung 1930 zunächst als Planet galt, seit acht Jahren aber aus guten Gründen nur noch ein Zwergplanet ist.
Kurz nach der Entdeckung schätzten manche Astronomen, Pallas sei fast so groß wie unser Mond - tatsächlich hat er aber nur etwa ein Sechstel des Monddurchmessers.
Amateurastronomen werden sich den Blick auf Pallas in diesen Tagen kaum entgehen lassen - erst in 14 Jahren leuchtet dieser Kleinplanet wieder heller am Himmel.