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Astronomie
Sternschnuppen von einem Asteroiden

Jedes Jahr zwischen dem 5. und 17. Dezember huschen Sternschnuppen der besonderen Art über den Himmel. In den beiden kommenden Nächten wieder besonders zahlreich.

Von Hermann-Michael Hahn | 12.12.2013
    Die Bahn des Asteroiden Phaethon, der als Mutterkörper der Geminiden gilt
    Die Bahn des Asteroiden Phaethon, der als Mutterkörper der Geminiden gilt (NASA/JPL)
    Verfolgt man ihre Bahnspuren zurück, so scheinen sie alle aus dem Sternbild Zwillinge, lateinisch Gemini, zu kommen. Es taucht derzeit am frühen Abend im Osten auf und erreicht in der Stunde nach Mitternacht die Höchststellung im Süden.
    Nach ihrem Ausstrahlungspunkt heißen diese Sternschnuppen Geminiden. Die Geminiden sind erstmals vor rund 150 Jahren aufgefallen.
    Etwa zur gleichen Zeit erkannten die Astronomen einen Zusammenhang zwischen alljährlich wiederkehrenden Sternschnuppenströmen und einzelnen Kometen. Zu einem Sternschnuppenstrom kommt es, wenn die Erde die Bahn eines Kometen kreuzt und viele Staubkörner, die dort verteilt sind, in die Atmosphäre eintreten.
    Nach einem Ursprungskometen für die Geminiden suchten die Forscher allerdings lange vergeblich. Es schien, als seien diese Sternschnuppen die letzten Überreste eines längst vollständig aufgelösten Kometen.
    Vor dreißig Jahren schließlich stieß man auf ein ungewöhnliches Objekt, das aus dem Asteroidengürtel regelmäßig bis weit in den Bereich innerhalb der Merkurbahn vordringt und deshalb den Namen Phaethon erhielt. So hieß in der griechischen Mythologie der Sohn des Sonnengottes Helios.
    Neueste Beobachtungen zeigen, dass Phaethon in Sonnennähe von einer Staubhülle umgeben ist. Offenbar sprengt die Sonnenglut dann kleine Staubkörner von seiner Oberfläche weg, die später in der Erdatmosphäre verglühen.