
Schon morgen lässt sie sich bei freier Horizontsicht vor Sonnenaufgang erspähen - ab dem Wochenende ist sie spielend leicht zu beobachten. Wer ein Teleskop zur Verfügung hat, sollte die Chance nutzen und den Anblick der großen dünnen Venussichel genießen.
Derzeit nimmt ihr Winkelabstand von der Sonne um mehr als zwei Vollmonddurchmesser pro Tag zu. Dieses Tempo kommt durch die Überlagerung zweier Bewegungen zustande. Zum einen rast Venus noch immer auf der Innenbahn dicht an uns vorbei. Sie bewegt sich vor dem Hintergrund der Sterne von links nach rechts. Zum anderen läuft unsere Sonne vor den Sternen von rechts nach links. Das ist das Spiegelbild der Bewegung der Erde.
Derzeit ziehen Venus und die Sonne am Himmel also in entgegengesetzte Richtungen - dadurch taucht die Venus so schnell als Morgenstern auf.
Schon Anfang September ist es mit der hohen Geschwindigkeit vorbei. Dann dreht Venus um und zieht wieder von rechts nach links über den Himmel - also in derselben Richtung wie die Sonne. Da die Sonne schneller vor den Sternbildern entlang wandert, wächst der Winkelabstand auch in den kommenden Monaten weiter an, aber eben deutlich langsamer als derzeit.
Freuen Sie sich in den nächsten Tagen am Anblick der strahlenden Venus am Osthimmel vor Sonnenaufgang - durch den Lauf des kosmischen Räderwerks wird der Planet geradezu an den Morgenhimmel katapultiert.