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Astronomie
Venus küsst Jupiter

Die beiden hellsten Planeten haben jetzt am morgendlichen Dämmerungshimmel ein ganz besonderes Rendezvous. Venus, deren Zeit als Morgenstern langsam zu Ende geht, zieht am Riesenplaneten Jupiter vorbei.

Von Dirk Lorenzen | 16.08.2014
    Montag früh verschmelzen Venus und Jupiter am Osthimmel fast zu einem Punkt
    Montag früh verschmelzen Venus und Jupiter am Osthimmel fast zu einem Punkt (Stellarium)
    Dieses Schauspiel lässt sich jetzt jeden Morgen ab etwa fünf Uhr verfolgen. Dann sind die beiden tief über dem Ostnordosthorizont aufgetaucht.
    Morgen, am Sonntag, steht Venus noch fast zwei Vollmonddurchmesser rechts oberhalb Jupiters. Ganz spektakulär wird der Anblick Montag früh: Dann stehen beide so dicht nebeneinander, dass sie für das bloße Auge fast zu einem Gestirn verschmelzen.
    Doch der innige Kuss der Liebesgöttin währt für den König der Götter nicht lange. Schon am Dienstag zeigt ihm Venus ein gutes Stück links unterhalb die kalte Schulter. Sie läuft Jupiter dann Tag für Tag weiter davon.
    Das Treffen der beiden hellsten Planeten ist immer ein hübscher Anblick am Himmel, auch wenn es dieses Mal nicht ganz einfach zu beobachten ist. Venus und Jupiter steigen mit fortschreitender Dämmerung zwar immer höher am Himmel auf, verblassen aber etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang.
    Im August des Jahres -2 kam es zu einer ganz ähnlichen Begegnung von Venus und Jupiter am Morgenhimmel. Eine Zeit lang hielten manche Historiker dieses Treffen für den Stern von Bethlehem. Doch heute ist klar, dass der legendäre Stern der Weihnachtsgeschichte nur ein ausschmückendes Element ohne realen Hintergrund ist.
    In den nächsten Tagen verzaubert einfach ein besonders hübsches Planeten-Duo Frühaufsteher und Nachtschwärmer.