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Astronomie
Vergessene Stars: Peter Andreas Hansen

In den frühen Morgenstunden zeigen sich über dem Osthorizont die Mondsichel und ein Stück links von ihr der helle Planet Jupiter. Der Mond wandert von Nacht zu Nacht ein Stück weiter und erreicht Mittwoch seine Neumondstellung.

Von Dirk Lorenzen | 19.09.2014
    Die genaue Berechnung der Mondbahn ist ein schwieriges Unterfangen. Denn der Mond unterliegt nicht nur der Anziehungskraft der Erde. Durch die verschiedenen Kräfte von Erde, Sonne und Planeten ist die Mondbahn ständigen Veränderungen unterworfen.
    Sie ist mal etwas stärker elliptisch, mal etwas weniger. Die Bahnneigung ändert sich, die Ausrichtung unterliegt jahrelangen Schwankungen und so weiter. Die exakte Vorhersage der Mondposition ist daher nur etwas für Leute, die sich mit Himmelsmechanik bestens auskennen.
    Peter Andreas Hansen, geboren 1795 in Tondern, war ein Meister auf diesem Gebiet. Das astronomische Handwerk hatte er an der Sternwarte Altona bei Heinrich Schumacher gelernt. Mit dreißig wurde er Direktor des Observatoriums auf dem Seeberg bei Gotha.
    Den Lauf von Mond, Planeten und Kometen verfolgte Peter Hansen mit größter Sorgfalt. Seine Arbeiten über die gegenseitigen Bahnstörungen von Jupiter und Saturn sowie über die Ablenkung von Kometen sorgten für großes Aufsehen. Sein Modell der Mondbahn mit allen störenden Einflüssen war jahrzehntelang weltweit führend.
    1874 ist er in Gotha im Alter von 78 Jahren verstorben. Mond und Jupiter laufen aber auch in den kommenden Nächten fast genauso, wie es schon Peter Andreas Hansen in seinen Theorien formuliert hat.