
Der Kernbereich des Low Frequency Array, kurz LOFAR, steht in den Niederlanden. Es ist ein Netzwerk aus vielen kleinen pyramidenförmigen Antennen, die jeweils 1,70 Meter hoch sind und gemeinsam das größte Teleskop der Welt bilden. Die bisher knapp 50 Stationen mit mehr als 10.000 Antennen verteilen sich in etwa spiralförmig über die Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Schweden und Deutschland.
Der Trick dabei: Je weiter die Stationen entfernt sind, desto feinere Details erkennt LOFAR im Kosmos. Die Antennen registrieren die Strahlung aus dem All und schicken das Signal über eine schnelle Datenleitung sofort an den Zentralrechner. Der Computer setzt dann aus den Antennendaten detailreiche Bilder zusammen.
Bei LOFAR nutzen die Astronomen eine geradezu geniale Bauweise: Denn die "Optik" steckt in den Computern, die die Daten auswerten. Dank hoher Rechenleistung kann das Teleskop sogar an mehrere Stellen des Himmels gleichzeitig blicken. LOFAR arbeitet im sehr niedrigen Frequenzbereich, der bisher vollkommen unerforscht ist - und in dem Wolken nicht stören. Daher lässt sich das Teleskop auch mitten in Europa bauen.
Die Astronomen hoffen auf neue Erkenntnisse über Neutronensterne, Gaswolken in der Milchstraße, ferne Galaxien und die Anfänge des Kosmos. Möglich machen sollen dies bald auch 200 Empfänger auf einem Feld in Norderstedt.