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Astronomie
Winziger Staub zu großen Sternen

Im Bücherregal oder auf der Fensterbank ist Staub ein Ärgernis. Im Kosmos dagegen spielt Staub eine wichtige Rolle: Ohne ihn gäbe es keine Planeten, also auch keine Erde - und somit keine Menschen.

Von Dirk Lorenzen |
    Allerdings denken die Astronomen bei Staub nur sehr selten an den Dreck im Haushalt. Die Staubteilchen im All sind winzig klein: Anfangs sind es einfach ein paar Moleküle, die aneinander hängen.
    Größere Staubteilchen haben etwa die Ausmaße der Partikel in Zigarettenrauch. Sie sind zumeist nicht einmal einen Mikrometer groß - das entspricht etwa einem Hundertstel des Durchmessers eines menschlichen Haares.
    Dieser Staub besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff, Silizium und Sauerstoff. Er bildet sich vor allem in den äußerst dünnen und kühlen Randbereichen roter Riesensterne.
    Die winzigen Teilchen tun im Kosmos wahrlich Großes: Sie driften durch das All, gelangen ins Innere riesiger Wolken und verklumpen dort zu Sternen und Planeten.
    Allerdings ist noch immer unklar, wie aus Staubteilchen Objekte wie die Erde werden. Die Forscher rätseln vor allem, wie die Partikel bei Kollisionen aneinanderkleben bleiben und so allmählich anwachsen.
    Das Ansammeln weiterer Materie durch die Schwerkraft spielt erst bei viel größeren Objekten als Staubteilchen eine Rolle - doch der Schritt dahin ist nach wie vor weitgehend unverstanden.
    Derzeit planen Forscher eine Experimentieranlage für die Internationale Raumstation: Dort oben in der Schwerelosigkeit wollen sie untersuchen, wie kleinste Staubteilchen anfangen, zu großen Planeten zu verklumpen.
    gewünscht von Thomas Röhrig