Archiv


Astronomischer Hofkönig

Heute vor 40 Jahren hat in Dänemark Königin Margrethe die Zweite den Thron bestiegen. Sie ist zwar sehr an Kunst und Wissenschaft interessiert, aber in Bezug auf die Astronomie hat sie noch Nachholbedarf, jedenfalls verglichen mit Frederik dem Zweiten, dessen 15. Nachfolgerin sie ist.

Von Dirk Lorenzen |
    Frederik hatte im 16. Jahrhundert fast dreißig Jahre lang Dänemark regiert. Er wird nicht überall geschätzt, hat er doch Dithmarschen unterworfen, aber bei Astronomen genießt er einen himmlischen Ruf.

    Denn er hat die Begabung Tycho Brahes erkannt und dafür gesorgt, dass der Astronom exzellente Arbeitsbedingungen hatte. Der König gab Tycho Brahe die Insel Ven im Öresund als Lehen.

    Zudem stellte er ihm etwa ein Prozent des dänischen Staatshaushalts zur Verfügung. So konnte Tycho Brahe auf der kleinen Insel die besten Sternwarten seiner Zeit errichten.

    Offiziell war Tycho Brahe der königliche Hofastronom - doch Frederik war eher der astronomische Hofkönig. Der Monarch nahm auch hin, dass Tycho Brahe seine Lehnspflichten vernachlässigte, etwa das Befeuern der Leuchttürme, mit deren Errichtung Frederik die Schifffahrt revolutioniert hatte.

    Mit den Daten, die Tycho Brahe zwei Jahrzehnte lang auf Ven gewonnen hatte, hat Johannes Kepler das neue Weltbild mit der Sonne im Zentrum auf eine mathematisch korrekte Basis gestellt. Dem dänischen König ist zu verdanken, dass diese bis heute wichtigsten Beobachtungen der Himmelskunde möglich wurden.

    Die Astronomen hätten nichts dagegen, wenn Margrethes Sohn, der einst als Frederik der Zehnte amtieren wird, seinem berühmten Namensvetter nacheifert.

    Informationen über Tycho Brahe

    Der dänische König Frederik II.