Wolfgang Meier – der in Wirklichkeit anders heißt - ist allergisch gegen Schimmelpilze. Schon als Jugendlicher ging das los, erzählt er, erst tränten die Augen:
"Das Zweite ist ein Kratzen im Hals und das Dritte ist richtig massive Atemnot und das kommt dann innerhalb einer Stunde."
Das ist Jahrzehnte her, die Symptome sind geblieben. Deshalb hat sich Wolfgang Meier angewöhnt, Orte zu meiden, mit denen er besonders schlechte Erfahrungen gemacht hat, weil sie sehr oft schimmelbelastet sind: Pferdeställe, Scheunen, Keller. Doch immer wieder tauchte das Problem in Räumen auf, die er für harmlos hielt:
"Ich war befreundet mit einer Frau, die eine Wohnung gemietet hat, hinter deren Rigipswand sich Schimmel befand – aber ganz kräftig – und da hab ich nach einer halben Stunde diesen Effekt gehabt, dass ich Atemnot hatte, ich wusste gar nicht, woher das kam, weil alles neu gestrichen war. Aber später stellte sich heraus, dass sich hinter den Schränken Schimmel gebildet hatte. "
Wahrscheinlich gibt es bei Schimmelpilzallergien eine genetische Komponente sagt Professor Karl Paul, Allergologe und Pneumologe in Berlin. Entscheidend für den Ausbruch der Allergie ist auf jeden Fall, dass das Immunsystem irgendwann beim Kontakt mit dem Allergen falsch sensibilisiert wird:
"Wie bei vielen allergischen Erkrankungen ist es manchmal eine Frage der Zeit und der Kofaktoren, das heißt, wenn er zum ungünstigen Zeitpunkt gleichzeitig einen Infekt hatte und dadurch die Schleimhaut durchlässiger geworden ist für Allergene und die stärker dem Immunsystem präsentiert wurden. Eine Allergie ist ja eine Überempfindlichkeit, das heißt nicht eine Immunschwäche, sondern eine Überreaktion, das heißt, man muss irgendein Allergen zu einem Zeitpunkt gesehen haben, wo man bereit war, sehr stark zu reagieren."
Wie viel Schimmel in der Raumluft sein muss, damit er krank macht, dafür gibt es keinen Grenzwert. Sicher ist: Schimmelpilze in Gebäuden können eine ganze Reihe von Symptomen verursachen so der Experte für Atemwegserkrankungen:
"Schimmel kann im Einzelfall allergische Symptome verursachen, das heißt eben Atemnot und Niesreiz, gereizte Bindehäute der Augen, er kann Keuchen verursachen und er kann eine Einschränkung der Lungenfunktion verursachen."
Bei Menschen mit schweren Lungenerkrankungen oder Mukoviszidose können Schimmelpilze Asthma auslösen. Besonders gefährdet durch Schimmelpilze, die in Innenräumen eingeatmet werden, sind Menschen deren Immunsystem geschwächt ist, sei es von Geburt an oder durch Medikamente verursacht, wie sie beispielsweise nach Transplantationen gegeben werden. Bei ihnen kann es auch noch zu anderen Erkrankungen durch Schimmelpilz kommen etwa einer Aspergillose:
"Bei invasiven Aspergillosen, da zerbricht er natürliche Strukturen im Körper, das heißt Zellen oder auch Organe und pflanzt sich auch teilweise in den Muskeln fort. Und diese Aspergillosen, die betreffen aber nur Patienten, die überhaupt keine Immunabwehr haben."
Unter Umweltmedizinern wird außerdem diskutiert, ob Schimmelpilze auch giftig wirken können durch die Mykotoxine, die sie produzieren. Hierzu gibt es jedoch noch keine stichfesten Erkenntnisse. Das größte Gesundheitsrisiko durch Schimmelpilze für normale Menschen besteht folglich in einer Allergie. Wolfgang Meier hat mit seiner Erkrankung leben gelernt, er trägt die nötigen Allergiemedikamente immer bei sich. Seine Freunde können seiner Übersensibilisierung sogar etwas Positives abgewinnen – sie engagieren Wolfgang Meier gerne als Tester, wenn es um eine neue Wohnung geht:
"Mich nehmen ja Freunde schon mit zum Wohnungsaussuchen, weil ich nach zehn Minuten in geschlossenen Räumen, in denen sich Schimmel befindet, sofort tränende Augen bekomme."
Mehr zum Thema:
Schimmel im Haus: Ursachen , Wirkungen, Abhilfe. Ratgeber des Bundesumweltamts (PDF)
"Das Zweite ist ein Kratzen im Hals und das Dritte ist richtig massive Atemnot und das kommt dann innerhalb einer Stunde."
Das ist Jahrzehnte her, die Symptome sind geblieben. Deshalb hat sich Wolfgang Meier angewöhnt, Orte zu meiden, mit denen er besonders schlechte Erfahrungen gemacht hat, weil sie sehr oft schimmelbelastet sind: Pferdeställe, Scheunen, Keller. Doch immer wieder tauchte das Problem in Räumen auf, die er für harmlos hielt:
"Ich war befreundet mit einer Frau, die eine Wohnung gemietet hat, hinter deren Rigipswand sich Schimmel befand – aber ganz kräftig – und da hab ich nach einer halben Stunde diesen Effekt gehabt, dass ich Atemnot hatte, ich wusste gar nicht, woher das kam, weil alles neu gestrichen war. Aber später stellte sich heraus, dass sich hinter den Schränken Schimmel gebildet hatte. "
Wahrscheinlich gibt es bei Schimmelpilzallergien eine genetische Komponente sagt Professor Karl Paul, Allergologe und Pneumologe in Berlin. Entscheidend für den Ausbruch der Allergie ist auf jeden Fall, dass das Immunsystem irgendwann beim Kontakt mit dem Allergen falsch sensibilisiert wird:
"Wie bei vielen allergischen Erkrankungen ist es manchmal eine Frage der Zeit und der Kofaktoren, das heißt, wenn er zum ungünstigen Zeitpunkt gleichzeitig einen Infekt hatte und dadurch die Schleimhaut durchlässiger geworden ist für Allergene und die stärker dem Immunsystem präsentiert wurden. Eine Allergie ist ja eine Überempfindlichkeit, das heißt nicht eine Immunschwäche, sondern eine Überreaktion, das heißt, man muss irgendein Allergen zu einem Zeitpunkt gesehen haben, wo man bereit war, sehr stark zu reagieren."
Wie viel Schimmel in der Raumluft sein muss, damit er krank macht, dafür gibt es keinen Grenzwert. Sicher ist: Schimmelpilze in Gebäuden können eine ganze Reihe von Symptomen verursachen so der Experte für Atemwegserkrankungen:
"Schimmel kann im Einzelfall allergische Symptome verursachen, das heißt eben Atemnot und Niesreiz, gereizte Bindehäute der Augen, er kann Keuchen verursachen und er kann eine Einschränkung der Lungenfunktion verursachen."
Bei Menschen mit schweren Lungenerkrankungen oder Mukoviszidose können Schimmelpilze Asthma auslösen. Besonders gefährdet durch Schimmelpilze, die in Innenräumen eingeatmet werden, sind Menschen deren Immunsystem geschwächt ist, sei es von Geburt an oder durch Medikamente verursacht, wie sie beispielsweise nach Transplantationen gegeben werden. Bei ihnen kann es auch noch zu anderen Erkrankungen durch Schimmelpilz kommen etwa einer Aspergillose:
"Bei invasiven Aspergillosen, da zerbricht er natürliche Strukturen im Körper, das heißt Zellen oder auch Organe und pflanzt sich auch teilweise in den Muskeln fort. Und diese Aspergillosen, die betreffen aber nur Patienten, die überhaupt keine Immunabwehr haben."
Unter Umweltmedizinern wird außerdem diskutiert, ob Schimmelpilze auch giftig wirken können durch die Mykotoxine, die sie produzieren. Hierzu gibt es jedoch noch keine stichfesten Erkenntnisse. Das größte Gesundheitsrisiko durch Schimmelpilze für normale Menschen besteht folglich in einer Allergie. Wolfgang Meier hat mit seiner Erkrankung leben gelernt, er trägt die nötigen Allergiemedikamente immer bei sich. Seine Freunde können seiner Übersensibilisierung sogar etwas Positives abgewinnen – sie engagieren Wolfgang Meier gerne als Tester, wenn es um eine neue Wohnung geht:
"Mich nehmen ja Freunde schon mit zum Wohnungsaussuchen, weil ich nach zehn Minuten in geschlossenen Räumen, in denen sich Schimmel befindet, sofort tränende Augen bekomme."
Schimmel im Haus: Ursachen , Wirkungen, Abhilfe. Ratgeber des Bundesumweltamts (PDF)