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Athleten mental bestmöglich auf den Wettkampf einstellen

Auf dem 6. Symposium Hochleistungssport in Berlin diskutierten Sportmediziner über das Thema Überlastung von Athleten. Sowohl physischer als auch mentaler Überlastung sollte rechtzeitig entgegengewirkt werden. Dabei stellten Sportpsychologen klar, welches ihre Aufgaben sind und was sie nicht leisten können.

Von Jessica Sturmberg |
    Wenn Hochleistungssportler ihre Körper zu sehr belasten, sowohl physisch als auch psychisch, dann droht ein Tief, manchmal sogar ein Karriereknick. Darum sei es wichtig, Überlastungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken, warnten Sportmediziner auf dem Symposium Hochleistungssport in Berlin.

    Gerade dem Thema mentale Überlastung wird gegenwärtig besonders hohe Aufmerksamkeit zuteil. Immer mehr Verbände beschäftigen Sportpsychologen, die aber vor allem eines zum Ziel haben:

    "Leistung herzustellen. Das ist ihr Auftrag, so ist sie aufgestellt und so sind auch die dementsprechenden Personen ausgebildet",

    erläutert Professor Jan Mayer von der Berliner Hochschule für Sport und Gesundheit und Sportpsychologe der DFB-Junioren-Nationalmannschaft. Das heißt die Athleten mental auf den Wettkampf vorbereiten, sie auf den Punkt vom Kopf her bestmöglich vorzubereiten. Seelische Störungen zu erkennen und zu behandeln - gehöre dagegen nicht zum Aufgabenfeld:

    "Die Sportpsychologie ist keine klinische Psychologie, das heißt wenn nicht die Optimierung das Ziel, sondern die Therapie, das heißt der Umgang mit Störungen, mit Krankheitsbildern. Da haben wir dann auch eine Kompetenzgrenze, da brauchen wir dann einen Ansprechpartner aus der klinischen Psychologie, der auf diesem Gebiet ausgebildet ist und die entsprechende Erfahrung hat."

    Man dürfe daher auch nicht von Sportpsychologen erwarten, dass sie präventiv tätig werden und Sportler vor seelischen Erkrankungen schützen könnten. Ihre Berufung in ein Team könne sogar hinderlich sein, so Mayer:

    "Häufig ist der Sportpsychologe Teil des Systems und hat die Kleidung der Mannschaft an und er fordert ja auch ein ganz bestimmtes Verhalten und da ist es sicherlich auch so, dass ein Sportler sich vielleicht gerade gegenüber dem Sportpsychologen nicht in der Hinsicht äußert, dass er sagt, ich habe da ein Problem."