Frankreich
Atomaufsicht verlängert Laufzeit für weitere AKW auf 50 Jahre

Frankreichs Atomaufsicht hat die Laufzeit für weitere AKW auf 50 Jahre verlängert. Die Autorité de Sûreté Nucléaire (ASNR) billigte die Laufzeitverlängerung für 20 Reaktoren. Zugleich forderte ASNR den staatlichen Betreiber EDF zu Verbesserungen bei der Sicherheit auf, wie es in einer Stellungnahme der Behörde hieß.

    Das Atomkraftwerk Cattenom in Frankreich
    Das französische Atomkraftwerk Cattenom nahe der Grenze zu Deutschland hat Reaktoren der 1300 MW Baureihe (Archivbild). (dpa / picture alliance / Jean-Francois Badias)
    Bei den betroffenen Reaktoren handelt es sich um die sogenannte 1.300-MW-Baureihe der französischen Atomkraftwerke, die hauptsächlich in den 1980er Jahren in Betrieb gingen. Einige davon erreichen demnächst eine Betriebslaufzeit von 40 Jahren, wie etwa das Kraftwerk von Cattenom an der Mosel. In Frankreich ist alle zehn Jahre eine periodische Sicherheitsüberprüfung der Meiler vorgeschrieben, um ihren weiteren Betrieb zu überprüfen. 

    Reaktoren ursprünglich für Betriebsdauer von 40 Jahren ausgelegt

    Die vierte regelmäßige Überprüfung ist laut Atomaufsicht von besonderer Bedeutung, da bei der Auslegung der Reaktoren von einer Betriebsdauer von 40 Jahren ausgegangen worden sei. Ein Weiterbetrieb über diesen Zeitraum hinaus erfordere eine Aktualisierung der Konzeption oder einen Austausch von Materialien, hieß es.
    Bereits 2021 hatte die Atomaufsicht für 32 Reaktoren eines älteren Kraftwerkstyps eine Laufzeitverlängerung auf 50 Jahre erlaubt. Anders als Deutschland setzt Frankreich für seine Energieversorgung und das Erreichen von Klimaschutzzielen weiter auf den Ausbau der Atomkraft. Das Land liegt mit aktuell 57 Reaktoren hinter den USA auf Platz zwei der größten Produzenten von Atomstrom weltweit.
    Zuletzt hatten wegen der Hitze AKWs in Europa abgeschaltet werden müssen, da die Kühlung nicht mehr gewährleistet war.
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.