Das Endlager soll in der Nähe eines geplanten neuen Atomkraftwerks in Olkiluoto im Südwesten Finnlands entstehen. Geplant ist, den hochradioaktiven Müll 450 Meter unter der Erde zu lagern. Die Firma Posiva erhielt von der finnischen Regierung die Lizenz zum Bau und will nun Platz für bis 6.500 Tonnen Atommüll schaffen. Die Container mit den Brennelementen sollen in Tunnellöcher geschoben werden, die mit Betonit verschlossen werden. Das ist ein Mineral, das bei Kontakt mit Wasser aufquillt und in der Bautechnik als Dichtungsmittel verwendet wird.
Umlagerung bei einer Eiszeit
Der Atommüll soll 100.000 Jahre gelagert werden. Danach gilt er als nicht mehr gefährlich. Allerdings weiß natürlich niemand, was in dieser langen Zeit passieren wird. Manche Experten warnen davor, dass es im Falle einer Eiszeit auch in den Tiefen des Endlagers Dauerfrost geben könnte. Posiva plant, die Container in diesem Fall an einen anderen Ort bringen zu lassen.
Die Kosten für das Endlager werden auf 3,5 Milliarden Euro geschätzt. Der Bau soll 2023 beginnen. Vorher muss Posiva allerdings noch einmal die Umweltverträglichkeit überprüfen.
Lösung in Deutschland braucht noch Zeit
Der finnische Wirtschaftsminister Olli Rehn sprach von der "weltweit ersten Erlaubnis für ein Atommüll-Endlager". Schweden plant ebenfalls ein Endlager, dort steht aber eine endgültige Entscheidung noch aus. Die Bundesregierung rechnet damit, dass es in Deutschland erst im Jahr 2050 ein Atommüllendlager geben wird.
(at/am)