Archiv


Auch Emotionen gehören zum Know-how

    Die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) wird in den kommenden Jahren ein Forschungsprojekt zum Thema "Strategisches Handeln im Umgang mit Komplexität" durchführen. Federführend sind die GhK-Psychologen Prof. Dr. Ernst-D. Lantermann und Dr. Elke Döring-Seipel. Das Projekt soll Trainingsverfahren für Manager, Bildungsexperten und Studenten entwickeln, mit denen sie lernen, die jeweils besten Lösungen bei hochkomplexen Probleme besser finden zu können und Fehlentscheidungen zu vermeiden. Döring-Seipel nennt als Beispiel für einen typischen Fehler beim Versuch, komplexe Probleme zu lösen: "Man unterschätzt leicht, welche Auswirkungen eigene Handlungen haben können. Eindimensionale Lösungen können neue Probleme schaffen." Komplexe Sachverhalte erfordern neue und andere Herangehensweisen und Strategien. Oft gebe es keine eindeutig richtigen Lösungen, so Döring-Seipel weiter: "Bei komplexen Problemen besteht die Lösung in einem möglichst günstigen Austarieren von verschiedenen Wirkungen und Wirkungszusammenhängen." Auch Gefühle spielen dabei eine große Rolle, wie Analysen von komplexen Entscheidungsfindungen in der Vergangenheit - etwa am Beispiel des Reaktorunfalls in Tschernobyl - gezeigt hätten. "Gefühle können ein wesentlicher Grund für das Scheitern sein", erklärt Döring-Seipel. Als eine der ersten Veranstaltungen in dem neuen Forschungsprojekt wird derzeit ein Seminar zum Thema "Komplexitätsmanagement" für Studenten höherer Semester entwickelt.

    Related Links

    Pressemitteilung der Gesamthochschule Kassel