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Raubkunst
Auch Freiburg will Benin-Objekte zurückgeben

Auch Freiburg will wertvolle Benin-Kunstobjekte an Nigeria zurückgeben. In der Ethnologischen Sammlung des Museums "Natur und Mensch" werden bisher zehn sogenannte Benin-Bronzen aufbewahrt. Laut einer Vorlage will der Gemeinderat am 7. März über die Rückgabe entscheiden.

    Herbstlich gefärbtes Laub hängt an den Bäumen auf dem Rathausplatz, im Hintergrund ist das Freiburger Rathaus zu sehen.
    Das Rathaus der Stadt Freiburg (Philipp von Ditfurth/dpa)
    Bundesaußenministerin Baerbock und Kulturstaatsministerin Roth hatten im Dezember in der nigerianischen Hauptstadt Abuja bereits 20 Benin-Bronzen zurückgegeben. Die in Kolonialzeiten geraubten Kunststücke gehörten lange Zeit zu den Beständen von fünf deutschen Museen. Die Objekte stammen größtenteils aus britischen Plünderungen im Jahr 1897. Im Sommer 2022 hatten sich die Bundesrepublik und Nigeria auf die Rückführung der geraubten Objekte geeinigt.
    Zu den Freiburger Objekten gehören unter anderem eine Büste, drei Reliefs und mehrere Schmuckgegenstände. Das heutige Museum Natur und Mensch, ehemals Museum für Natur- und Völkerkunde, hat früheren Angaben zufolge nach seiner Gründung im Jahr 1895 einen Großteil seiner Objekte aus den damaligen deutschen Kolonien erhalten - teils unter Anwendung von Gewalt.
    Nach den Erfahrungen mit der Rückgabe aus Sammlungen des Ethnologischen Museums in Berlin werde erwartet, dass etwa ein Drittel der Freiburger Kunst-Objekte zunächst als sogenannte Leihnahme in der südbadischen Stadt verbleiben könne, hieß es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung.
    Diese Nachricht wurde am 27.02.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.