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Kein Winterschlaf
Auch gefangene Bären haben Zivilisationskrankheiten

Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Depressionen - manche Krankheiten hängen mit unserem Lebensstil zusammen, also zum Beispiel mit viel Stress oder ungesunder Ernährung. Solche Erkrankungen gibt es offenbar auch bei Bären, wenn sie unter unnatürlichen Bedingungen gehalten wurden.

    Amerikanischer Schwarzbär auf einer Astgabelung liegend.
    Ein amerikanischer Schwarzbär auf einem Baum (EPA/MIKE NELSON)
    Das hat ein Forschungsteam entdeckt, als es rund 40 Schwarzbärenuntersuchte, die aus Gefangenschaft in kleinen Käfigen befreit wurden. Alle Bären hatten chronische Entzündungen und verschiedene andere Gesundheitsprobleme, die eigentlich erst im Alter auftreten: zum Beispiel Muskelschwund, poröse Knochen, schwache Nieren oder Gefäßerkrankungen. Wildlebende Schwarzbären, die als Kontrollgruppe dienten, hatten diese Krankheiten nicht. Laut den Forschenden liegt das wahrscheinlich daran, dass die wilden Bären einen mehrmonatigen Winterschlaf halten, die gefangenen aber nicht. Der Winterschlaf macht die Tiere offenbar widerstandsfähiger gegen Organschäden und Stoffwechselstörungen.
    Die Forschenden sagen, ihre Erkenntnisse könnte man vielleicht auch als Inspiration nutzen, wie man bei Menschen bestimmten Zivilationskrankheiten vorbeugen kann.
    Diese Nachricht wurde am 07.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.