Freitag, 26. April 2024

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Auch Großbritannien verbannt TikTok-App von staatlichen Diensthandys

In Großbritannien müssen britische Beamte die Kurzvideo-App TikTok von ihren Diensthandys löschen. Der zuständige Minister Dowden sagte, das von der Regierung angeordnete Verbot gelte mit sofortiger Wirkung. Zudem sollen in Zukunft auf den dienstlichen Smartphones britischer Staatsbediensteter nur noch Programme laufen, die auf einer Liste mit genehmigten Anwendungen stünden.

17.03.2023
    Auf dem Bildschirm eines Smartphones sieht man das Icon der App TikTok.
    Wegen der Nähe zur chinesischen Regierung steht die Kurzvideo-App TikTok weltweit in der Kritik. (picture alliance / dpa / Fabian Sommer)
    Die britische Regierung folgt damit einer Empfehlung der nationalen Cybersicherheitsbehörde. Sie hat Datenschutz-Bedenken. Einige andere Staaten wie die USA haben ähnliche Verbote ausgesprochen. Auch Beschäftigte der EU-Kommission dürfen die unter anderem für Tanzvideos bekannte Plattform nicht mehr auf Dienstgeräten nutzen. In Deutschland ist Bediensteten des Bundespresseamts die Nutzung von TikTok auf ihren dienstlichen Geräten untersagt.
    TikTok äußerte sich enttäuscht über die britische Entscheidung. Aus dem Unternehmen hieß es, der Bann beruhe auf grundlegenden Missverständnissen und werde von der Geopolitik getrieben. TikTok und sein Mutter-Konzern ByteDance stehen wegen ihrer Nähe zur chinesischen Regierung weltweit in der Kritik. Sicherheitsbehörden befürchten, dass die Volksrepublik persönliche Nutzerdaten abgreift oder zur Manipulation der öffentlichen Meinung missbraucht. TikTok und die chinesische Regierung haben die Vorwürfe zurückgewiesen.
    Die USA drohen dennoch damit, TikTok komplett zu verbieten, sollte ByteDance die Video-App nicht verkaufen.
    Diese Nachricht wurde am 17.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.