Washington
Auch Senat stellt Weichen für Freigabe von Epstein-Akten

Die Veröffentlichung der US-Ermittlungsakten zum Skandal um den gestorbenen Sexualstraftäter Epstein wird wahrscheinlicher. Der US-Kongress machte den Weg dafür frei. Wenige Stunden später leitete der Senat ein Schnellverfahren ein, mit dem die Vorlage ohne Abstimmung direkt an Präsident Trump weitergeleitet werden kann.

    Demonstranten stehen vor dem Kapitol in Washington.
    Vor dem Kapitol hatte es Demonstrationen für die Freigabe der Epstein-Akten gegeben. (picture alliance / Sipa USA / Sipa USA)
    Voraussetzung dafür ist, dass kein Senatsmitglied Einspruch dagegen erhebt. Damit ist es möglich, dass der Text schon innerhalb der nächsten Stunden Präsident Trump zur Unterschrift vorgelegt wird. Mit seiner Unterzeichnung würde das Gesetz in Kraft treten.
    Trump hatte sich lange gegen die Veröffentlichung gewehrt. Am Wochenende schwenkte er aber um, als absehbar war, wie das Ergebnis ausfallen würde.

    Missbrauchsopfer äußern sich

    Republikaner und Demokraten im Repräsentantenhaus votierten mit nur einer Gegenstimme für ein Gesetz, das die Freigabe der Dokumente vorsieht. Vor der Abstimmung hatte es in der Nähe des Kapitols in Washington eine Pressekonferenz mit Missbrauchsopfern gegeben. Sie riefen Trump dazu auf, die Freigabe der Akten nicht zu blockieren. Ermittlern zufolge hat Epstein über Jahre minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt.
    In kürzlich veröffentlichten E-Mails von ihm heißt es, dass Trump davon wusste. Epstein war 2019 tot in einer Gefängniszelle aufgefunden worden; nach Behördenangaben beging er Suizid. 
    Diese Nachricht wurde am 19.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.