Migration
Auch SPD gegen Dobrindts Plan für direkte Gespräche mit den Taliban über Abschiebungen nach Afghanistan

Die von Innenminister Dobrindt, CSU, befürworteten, direkten Gespräche mit den islamistischen Taliban-Terroristen über Abschiebungen nach Afghanistan stoßen auch beim Koalitionspartner auf Kritik. SPD-Fraktionsvize Eichwede warnte davor, dem Regime zu mehr internationaler Legitimität zu verhelfen.

    Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, spricht während eines Pressestatements. Der Bundesinnenminister stellt in einem Statement die Beschlüsse des Bundeskabinetts vor.
    Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) will Abschiebungen nach Afganistan ermöglichen. (Hannes P. Albert / dpa / Hannes P Albert)
    Zwar sei es sinnvoll, mögliche Gesprächskanäle für Abschiebungen zu nutzen, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das dürfe aber keinesfalls dazu führen, Kontakte mit Kabul zu normalisieren. Kritik kam auch von den Grünen. Massive Vorwürfe erhob die Linken-Politikerin Bünger: Dobrindt schrecke vor nichts zurück. Er bediene rechte Hetze. Leidtragende seien vor allem die Menschen, deren Leben er leichtfertig aufs Spiel setze.
    Unterstützung erhielt der Bundesinnenminister von Hessens Ministerpräsident Rhein. Der CDU-Politiker sagte dem Focus, Deutschland müsse deutlich mehr Rücknahmeabkommen schließen - auch mit sehr schwierigen Partnern wie den Taliban. - Dobrindt hatte dem Magazin mit Blick auf Straftäter erklärt, ihm schwebten direkte Vereinbarungen mit Afghanistan vor, um Rückführungen zu ermöglichen. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind knapp 11.500 in Deutschland lebende Afghanen ausreisepflichtig.
    Auch mit der neuen Führung in Syrien will er dazu Vereinbarungen treffen.

    Weiterführende Informationen

    Russland erkennt als erster Staat Taliban-Führung in Afghanistan an
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.