Besonders einladend ist es ja nicht, wenn man als Gast mit dem Schild begrüßt wird: "Vorsicht, herab fallende Teile!". Aber so renovierungsbedürftig dieses gelbe Gebäude des Leipziger Lehrstuhls für Erwachsenenpädagogik auch sein mag, gestern beherbergte es den "Markt der Möglichkeiten". Bei diesem Markt stellten sich die Teilnehmer der Tagung zum Thema Tutorien vor. So auch die Gastgeber von der so genannten TUT-Initiative, einer studentischen Gruppierung. Die angehende Erwachsenenpädagogin Katja Grosch erzählt, was sie und ihre zwölf Mitstreiter machen:
Wir bieten pro Semester, immer am Anfang, so genannte TUT-Workshops an. Das sind zweitägige Veranstaltungen, in denen wir gemeinsam mit den Studenten erarbeiten, wie das ist mit der Leitungsrolle im Seminar - weil das ja was ganz Anderes ist -, wie ich fachliche Inhalte so aufarbeite, dass ich mit meinen Studenten dran arbeiten kann, wie überhaupt Gruppenprozesse funktionieren und wie ich sie für mich und meine Arbeit nutzen kann im Seminar.
Tutoren schulen, das ist eines der Hauptthemen bei der Veranstaltung, die überschrieben ist mit "Tutorien als Zukunfts-sichernde Arbeitsform in Studium und Lehre". Die Leipziger TUT-Initiative qualifiziert seit 6 Jahren studentische Seminarleiter. Ihre Tagung bringt nun 35 Tutoren und Hochschulmitarbeiter aus mehreren Bundesländern zusammen. Bis morgen wollen sie sich austauschen über ihre Arbeit und ihre Probleme. Ein Problem ist wie so oft die Finanzierung.
An der Uni Kassel müssen die Studierenden daher für die Seminare bezahlen. Ulrich Neustock leitet dort das Projekt Remos. Im Namen stecken die Anfänge der Wörter Rhetorik, Moderation und Strukturieren - diese Fähigkeiten bringt Neustock den Studierenden in Wochenendkursen bei, für 25 Euro pro Person. Eine zu verschmerzende Gebühr, meint der Berufspädagoge:
Ich denke, wir haben diesen Preis ausgewählt, der für Studierende durchaus zu rechtfertigen ist. Ich würde mir wünschen, dass das kostenlos für die Studierenden wäre. Und ich würde mir wünschen, dass das, was wir den Leuten anschließend dort vermitteln - wir geben denen auch ein Zertifikat über die Teilnahme an dieser Schulung - auch einen gewissen Stellenwert hätte. Und das ist das zweite Problem, das wir haben. Also wenn die einen Leistungsnachweis bekämen, dann würden die uns die Bude einrennen, das was ich ganz genau. Momentan ist es eben so, dass wir den Teilnehmern hinterher rennen.
Bekannt werden, Teilnehmer gewinnen, Geldquellen erschließen - das sind Themen, die viele Tagungsteilnehmer beschäftigen. Auch die etablierte Leipziger TUT-Initiative betreibt weiterhin eifrig Lobbyarbeit in der eigenen Universität, kommen doch die Workshop-Teilnehmer noch immer zum größten Teil aus den Erziehungswissenschaften. Das liege unter anderem daran, dass Tutorien nicht überall den ihnen angemessenen Stellenwert besäßen, glaubt Tutorin Katja Grosch:
Es gibt auch an der Universität Leipzig einige Institute, wo Tutorien eingesetzt werden einfach aus dem Grund, und alleine aus dem Grund, weil es keine andere Möglichkeit gibt, in Massenfächern die Studenten zu unterrichten. Dort finden Tutorien dann genauso statt wie Vorlesungen. Und es gibt Universitäten, wo Tutorien einzig und allein dazu dienen, Studenten am Anfang ihres Studiums in das System Universität einzuführen.
Das sei nun nicht der Sinn der Sache. Ein Tutorium sei eine weiterführende Lehrveranstaltung mit eigenem Wert - auch für den Tutor, der die viel gerühmten Schlüsselqualifikationen erwerbe. Die in Leipzig Tagenden haben die Hoffnung, dass Tutorien bald überall als eigenständiges Element der Lehre und nirgends als Notlösung verstanden werden. Heute Nachmittag denken sie über Mittel und Wege nach, um diese Hoffnung Realität werden zu lassen. Auf der Tagesordnung steht die "Zukunftswerkstatt".
Wir bieten pro Semester, immer am Anfang, so genannte TUT-Workshops an. Das sind zweitägige Veranstaltungen, in denen wir gemeinsam mit den Studenten erarbeiten, wie das ist mit der Leitungsrolle im Seminar - weil das ja was ganz Anderes ist -, wie ich fachliche Inhalte so aufarbeite, dass ich mit meinen Studenten dran arbeiten kann, wie überhaupt Gruppenprozesse funktionieren und wie ich sie für mich und meine Arbeit nutzen kann im Seminar.
Tutoren schulen, das ist eines der Hauptthemen bei der Veranstaltung, die überschrieben ist mit "Tutorien als Zukunfts-sichernde Arbeitsform in Studium und Lehre". Die Leipziger TUT-Initiative qualifiziert seit 6 Jahren studentische Seminarleiter. Ihre Tagung bringt nun 35 Tutoren und Hochschulmitarbeiter aus mehreren Bundesländern zusammen. Bis morgen wollen sie sich austauschen über ihre Arbeit und ihre Probleme. Ein Problem ist wie so oft die Finanzierung.
An der Uni Kassel müssen die Studierenden daher für die Seminare bezahlen. Ulrich Neustock leitet dort das Projekt Remos. Im Namen stecken die Anfänge der Wörter Rhetorik, Moderation und Strukturieren - diese Fähigkeiten bringt Neustock den Studierenden in Wochenendkursen bei, für 25 Euro pro Person. Eine zu verschmerzende Gebühr, meint der Berufspädagoge:
Ich denke, wir haben diesen Preis ausgewählt, der für Studierende durchaus zu rechtfertigen ist. Ich würde mir wünschen, dass das kostenlos für die Studierenden wäre. Und ich würde mir wünschen, dass das, was wir den Leuten anschließend dort vermitteln - wir geben denen auch ein Zertifikat über die Teilnahme an dieser Schulung - auch einen gewissen Stellenwert hätte. Und das ist das zweite Problem, das wir haben. Also wenn die einen Leistungsnachweis bekämen, dann würden die uns die Bude einrennen, das was ich ganz genau. Momentan ist es eben so, dass wir den Teilnehmern hinterher rennen.
Bekannt werden, Teilnehmer gewinnen, Geldquellen erschließen - das sind Themen, die viele Tagungsteilnehmer beschäftigen. Auch die etablierte Leipziger TUT-Initiative betreibt weiterhin eifrig Lobbyarbeit in der eigenen Universität, kommen doch die Workshop-Teilnehmer noch immer zum größten Teil aus den Erziehungswissenschaften. Das liege unter anderem daran, dass Tutorien nicht überall den ihnen angemessenen Stellenwert besäßen, glaubt Tutorin Katja Grosch:
Es gibt auch an der Universität Leipzig einige Institute, wo Tutorien eingesetzt werden einfach aus dem Grund, und alleine aus dem Grund, weil es keine andere Möglichkeit gibt, in Massenfächern die Studenten zu unterrichten. Dort finden Tutorien dann genauso statt wie Vorlesungen. Und es gibt Universitäten, wo Tutorien einzig und allein dazu dienen, Studenten am Anfang ihres Studiums in das System Universität einzuführen.
Das sei nun nicht der Sinn der Sache. Ein Tutorium sei eine weiterführende Lehrveranstaltung mit eigenem Wert - auch für den Tutor, der die viel gerühmten Schlüsselqualifikationen erwerbe. Die in Leipzig Tagenden haben die Hoffnung, dass Tutorien bald überall als eigenständiges Element der Lehre und nirgends als Notlösung verstanden werden. Heute Nachmittag denken sie über Mittel und Wege nach, um diese Hoffnung Realität werden zu lassen. Auf der Tagesordnung steht die "Zukunftswerkstatt".