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Auf dem Abstellgleis

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, möchte ältere Arbeitnehmer im Osten Deutschlands nicht mehr betreuen. Ältere Arbeitnehmer, da meint er Menschen ab 55 Jahren und älter, seien nicht mehr vermittelbar.

Moderation: Ulrike Burgwinkel |
    Allerdings scheinen nicht nur "silveragers" von dieser Art der Diskriminierung betroffen: Mitte 30 sei die kritische Grenze bei der Neueinstellung von Mitarbeitern, so das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim.

    Der Jugendwahn schreitet voran, gewinnt an Fahrt, obwohl demographische Zahlen eine ganz andere Sprache sprechen. Dort ist von Lebenszeitrevolution die Rede und das bedeutet, dass wir länger alt sind als je zuvor; so viel an Lebensweisheit, Berufserfahrung, Menschenkenntnis sammeln wie nie. Doch "altersbedingt ausscheiden", "freigesetzt werden", pensioniert und emeritiert werden, das ist spätestens mit 65 Jahren unabwendbar. Oder doch?

    In den USA kann schon die Forderung nach dem Geburtsdatum im Bewerbungsschreiben als Diskriminierung geächtet werden. Was man kann, geleistet hat und bereit ist, zu leisten, das ist ausschlaggebend. Das Alter darf dabei keine Rolle spielen. Bei Berufen, die mit extremer körperlicher Beanspruchung einhergehen, gelten Ausnahmeregelungen. Chancen bieten Zeitarbeitsfirmen, manche Unternehmen suchen ausdrücklich ältere, erfahrene Mitarbeiter.

    Über die Lage der jungen Alten in Gesellschaft und Arbeitsleben möchten wir mit Ihnen diskutieren, unter der kostenfreien

    Rufnummer 00800 4464 4463 oder per mail campus@dradio.de

    Im Studio
    Hanne Schweitzer, Leiterin des "Büro gegen Altersdiskriminierung" in Köln,
    Paul Nasada, Christina Schmidt, Vorstandsmitglieder bei der Allbecon AG Personalvermittlung

    Interview
    Dr. Thomas Zwick, Senior Researcher, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim über seine Studie zur Einstellungspraxis
    Otmar Fahrion, Firmenchef Fahrion Engineering, Kornwestheim über seine Vorliebe für ältere Arbeitnehmer