Manfred Kloiber: Ganz Las Vegas schaut auf riesengroße Displays oder auf winzig kleine Taschencomputer. Denn die CES ist in vollem Gange, die Consumer Electronics Show. Einst war sie die Leitmesse für Unterhaltungselektronik, jetzt, da das Handy das wichtigste Spielzeug der Menschen ist, dominieren Mobiltelefone und kleine Computer die CES. Jahn Rähm, was sind denn für Sie die interessantesten Konzepte, die auf der CES präsentiert werden?
Jan Rähm: Das war für mich ganz klar der Bereich der elektronischen Lesegeräte für elektronische Bücher. Hier gab es ganz viele neue Reader in allen Preisklassen von 200 bis über 600 US-Dollar. Richtig interessant waren die neuen Konzepte und das waren die Reader, die entweder mit mehr als einem Display oder mit einem Farbdisplay ausgestattet wurden. Da gab es zum Beispiel den E-Book-Reader Alex. Der hat zwei Displays. Das muss man sich so vorstellen: oben sitzt ein etwas größeres Display, unten drunter ein etwas kleineres. Das obere ist ein E-Ink-Display. Das ist also schwarzweiß, sehr energieeffizient und untendrunter sitzt ein ganz normales LCD in Farbe. Das dient der Menüsteuerung oder zum Browsen im Internet oder zum Ausführen kleiner Programme. Der zweite herausragende E-Book-Reader war ein Gerät von einer Philips-Tochter. Und zwar war das der erste E-Book-Reader mit einem echten Farbdisplay. Des Display des Readers ist eine Weiterentwicklung des LCDs und basiert auf kleinen Elementen aus Wasser und Öl, so muss man sich das zumindest vorstellen. Wird dort ein Strom angelegt, ändert sich deren Oberflächenspannung. Mit der Änderung ändert sich dann auch die Farbe und so werden die Inhalte dargestellt. Der große Vorteil des Displays ist: es verbraucht sehr, sehr wenig Energie, weil es das Umgebungslicht reflektiert – so wie es auch die E-Ink-Displays tun – und damit ist es auch der erste richtige E-Book-Reader in Farbe.
Kloiber: Wichtig auf der CES sind seit Neuestem auch die sogenannten Tablet-PCs, also die kleinen, schlanken PCs zum Mitnehmen, in der Hand halten. Welche Neuigkeiten gab's da?
Rähm: Bei den Tablet-PCs wurde eigentlich richtig was Großes, was Neues erwartet. Es hat einfach den Hintergrund: Das Unternehmen Apple soll wohl, so sagen es Gerüchte, demnächst ein kleines, flaches Lesegerät herausbringen. Das ist dann ein sogenannter Sleight. Das ist ein Computer mit einem Display, so cirka 30 bis 40 Zentimeter Displaydiagonale aber ohne Tastatur und mit Touch-Bedienung, also mit Finger-Bedienung. Und da wurde jetzt erwartet, dass Microsoft noch vor der Ankündigung Apples ein entsprechendes Gegengerät rausbringt. Das hat nicht stattgefunden. Steve Ballmer hat auf der Keynote nur drei Geräte gezeigt, die kamen auch nicht direkt von Microsoft, sondern von anderen Herstellern, wurden nur sehr, sehr kurz gezeigt, es gab keine weiteren Informationen. Das war insgesamt enttäuschend. Dafür gab es bei den Netbooks ein wenig etwas Neues. Intel hat offiziell seine Paintrail-Plattform gestartet, die Grafik, Netzwerk und ähnliches wandert alles auf einen Chip, man spart einen Chip, spart dadurch auch Strom. Sie sind zwar nicht wirklich schneller, diese Netbooks, aber dafür sind sie deutlich energieeffizienter, laufen also länger. Bei den Netbooks gab es noch etwas weiteres Neues, und zwar, viele Hersteller integrieren jetzt ein Zusatzmodul vom Hersteller Broadcom. Dieses dient der Videobeschleunigung. So kann auf den kleinen, leistungsschwachen Rechnern hochauflösendes Videomaterial ruckel- und Störungsfrei wiedergegeben werden.
Kloiber: Und dann war da ja noch Google, die ein neues Handy vorgestellt haben.
Rähm: Genau. Google hat das erste Telefon vorgestellt, das nicht nur auf dem von Google initiierten Betriebssystem Android läuft, sondern das auch erstmals offiziell den Namen Googlephone trägt. Innen drin in diesem Telefon steckt ein Prozessor. Das ist der derzeit schnellste Handyprozessor den es gibt. Der läuft mit einem Gigahertz Taktfrequenz. Weitere Neuerungen gibt es allerdings am Telefon kaum. Die große Neuerung ist halt dieses Netzwerk, was hinter diesem Telefon steht. Google mit all seinen Diensten, mit seiner Marktmacht, will dieses Telefon weltweit vermarkten und wird gehandelt als Gegenstück zu Apples iPhone, das ja in den letzten Jahren sehr, sehr große Marktanteile erringen konnte. Technisch eine große Neuheit hat Intel vorgestellt, und zwar ein Telefon von Intel, das gab es bisher so noch nicht. Dazu hat der Hersteller sein Moorestown-Chipsatz genommen. Der war gedacht für kleine Internetgeräte, mit denen man einfach nur surfen oder E-Mails abrufen kann, hat ihn kombiniert mit einem Mobilfunkteil und hat damit das erste Mobiltelefon auf X86-Basis - X86 ist das Prinzip, auf dem jeder normale Heimcomputer läuft – und hat das in das Handy integriert. Diese Handys sind ein bisschen größer, haben ein größeres Display, sind sehr, sehr leistungsfähig, aber sollen auch sehr energieeffizient sein. Das heißt, man soll lange telefonieren können und das Telefon auch lange mit sich rumtragen können ohne dass der Akku ausgeht.
Kloiber: Jan Rähm über Neuheiten auf der CES. Vielen Dank.
Jan Rähm: Das war für mich ganz klar der Bereich der elektronischen Lesegeräte für elektronische Bücher. Hier gab es ganz viele neue Reader in allen Preisklassen von 200 bis über 600 US-Dollar. Richtig interessant waren die neuen Konzepte und das waren die Reader, die entweder mit mehr als einem Display oder mit einem Farbdisplay ausgestattet wurden. Da gab es zum Beispiel den E-Book-Reader Alex. Der hat zwei Displays. Das muss man sich so vorstellen: oben sitzt ein etwas größeres Display, unten drunter ein etwas kleineres. Das obere ist ein E-Ink-Display. Das ist also schwarzweiß, sehr energieeffizient und untendrunter sitzt ein ganz normales LCD in Farbe. Das dient der Menüsteuerung oder zum Browsen im Internet oder zum Ausführen kleiner Programme. Der zweite herausragende E-Book-Reader war ein Gerät von einer Philips-Tochter. Und zwar war das der erste E-Book-Reader mit einem echten Farbdisplay. Des Display des Readers ist eine Weiterentwicklung des LCDs und basiert auf kleinen Elementen aus Wasser und Öl, so muss man sich das zumindest vorstellen. Wird dort ein Strom angelegt, ändert sich deren Oberflächenspannung. Mit der Änderung ändert sich dann auch die Farbe und so werden die Inhalte dargestellt. Der große Vorteil des Displays ist: es verbraucht sehr, sehr wenig Energie, weil es das Umgebungslicht reflektiert – so wie es auch die E-Ink-Displays tun – und damit ist es auch der erste richtige E-Book-Reader in Farbe.
Kloiber: Wichtig auf der CES sind seit Neuestem auch die sogenannten Tablet-PCs, also die kleinen, schlanken PCs zum Mitnehmen, in der Hand halten. Welche Neuigkeiten gab's da?
Rähm: Bei den Tablet-PCs wurde eigentlich richtig was Großes, was Neues erwartet. Es hat einfach den Hintergrund: Das Unternehmen Apple soll wohl, so sagen es Gerüchte, demnächst ein kleines, flaches Lesegerät herausbringen. Das ist dann ein sogenannter Sleight. Das ist ein Computer mit einem Display, so cirka 30 bis 40 Zentimeter Displaydiagonale aber ohne Tastatur und mit Touch-Bedienung, also mit Finger-Bedienung. Und da wurde jetzt erwartet, dass Microsoft noch vor der Ankündigung Apples ein entsprechendes Gegengerät rausbringt. Das hat nicht stattgefunden. Steve Ballmer hat auf der Keynote nur drei Geräte gezeigt, die kamen auch nicht direkt von Microsoft, sondern von anderen Herstellern, wurden nur sehr, sehr kurz gezeigt, es gab keine weiteren Informationen. Das war insgesamt enttäuschend. Dafür gab es bei den Netbooks ein wenig etwas Neues. Intel hat offiziell seine Paintrail-Plattform gestartet, die Grafik, Netzwerk und ähnliches wandert alles auf einen Chip, man spart einen Chip, spart dadurch auch Strom. Sie sind zwar nicht wirklich schneller, diese Netbooks, aber dafür sind sie deutlich energieeffizienter, laufen also länger. Bei den Netbooks gab es noch etwas weiteres Neues, und zwar, viele Hersteller integrieren jetzt ein Zusatzmodul vom Hersteller Broadcom. Dieses dient der Videobeschleunigung. So kann auf den kleinen, leistungsschwachen Rechnern hochauflösendes Videomaterial ruckel- und Störungsfrei wiedergegeben werden.
Kloiber: Und dann war da ja noch Google, die ein neues Handy vorgestellt haben.
Rähm: Genau. Google hat das erste Telefon vorgestellt, das nicht nur auf dem von Google initiierten Betriebssystem Android läuft, sondern das auch erstmals offiziell den Namen Googlephone trägt. Innen drin in diesem Telefon steckt ein Prozessor. Das ist der derzeit schnellste Handyprozessor den es gibt. Der läuft mit einem Gigahertz Taktfrequenz. Weitere Neuerungen gibt es allerdings am Telefon kaum. Die große Neuerung ist halt dieses Netzwerk, was hinter diesem Telefon steht. Google mit all seinen Diensten, mit seiner Marktmacht, will dieses Telefon weltweit vermarkten und wird gehandelt als Gegenstück zu Apples iPhone, das ja in den letzten Jahren sehr, sehr große Marktanteile erringen konnte. Technisch eine große Neuheit hat Intel vorgestellt, und zwar ein Telefon von Intel, das gab es bisher so noch nicht. Dazu hat der Hersteller sein Moorestown-Chipsatz genommen. Der war gedacht für kleine Internetgeräte, mit denen man einfach nur surfen oder E-Mails abrufen kann, hat ihn kombiniert mit einem Mobilfunkteil und hat damit das erste Mobiltelefon auf X86-Basis - X86 ist das Prinzip, auf dem jeder normale Heimcomputer läuft – und hat das in das Handy integriert. Diese Handys sind ein bisschen größer, haben ein größeres Display, sind sehr, sehr leistungsfähig, aber sollen auch sehr energieeffizient sein. Das heißt, man soll lange telefonieren können und das Telefon auch lange mit sich rumtragen können ohne dass der Akku ausgeht.
Kloiber: Jan Rähm über Neuheiten auf der CES. Vielen Dank.