"Du Henning, jetzt bereiten wir den Futterwagen vor. Wir haben ja Getreide drin, jetzt müssen wir noch Stroh dazu bringen."
Landwirt Alois Fahlbusch steht mit den 16-jährigen Henning in der Strohscheune. Der Meister zeigt seinem Lehrling, wie er das Futter mischen soll, damit die 120 Kühe viel Milch geben.
"Rapsschrot, Sojaschrot, Getreidemischung. Was brauchen wir noch? Stroh, Möhrentrester, Biertreber, Gras und Maissilage."
Das Rezept für dieses Gourmetessen der Kühe kommt aus Nordamerika und füllt die Milchkannen der Familie Fahlbusch schön voll. Damit lernt Henning den neuen Trend in der Milchwirtschaft, meint zumindest Meister Fahlbusch.
"Da darf er nicht schlafen, da muss genau gefüttert werden. Man muss sich Zeit für den Auszubildenden nehmen, es ist immer ein Geben und ein Nehmen."
Und Landwirt Fahlbusch gibt gerne, denn eine billige Arbeitskraft ist Henning für ihn nicht.
"Nein, so kann man es eigentlich nicht sehen. Man muss ja bedenken, in der Landwirtschaft haben die Auszubildenden ja Familienanschluss. Die leben mit auf dem Betrieb."
Also kommen die landwirtschaftlichen Lehrlinge von der Pension Mama in die Pension Landwirtsfrau? Nein - dafür passt Maria Fahlbusch auf. Bei ihr müssen die Auszubildenden auch mal im Haushalt mithelfen.
"Die sind ja noch ziemlich jung. Ich versuche immer so die Ansprüche wie bei meinen eigenen Kindern zu sehen. Das hat bis jetzt immer gut geklappt. Dann frage ich auch nach Essensgewohnheiten, was sie absolut gar nicht mögen. Das muss ich ja nicht jede Woche kochen."
Fühlen sich die Lehrlinge auf den Höfen wohl, packen sie auch motivierter an, ist sich Meister Fahlbusch sicher.
"Es ist ja nicht wie in anderen Berufen. Um den ganzen Betriebsablauf eines landwirtschaftlichen Betriebes kennen zu lernen, der zieht sich ja ein ganzes Jahr hin. Man muss säen, man muss pflegen, ernten, das ist ja nicht wie in anderen Betrieben, da fängt man morgens eine Arbeit an und die ist abends fertig."
So ist Henning Kaiser vielseitig einsetzbar, gewissenhaft und fleißig. Auf die Uhr guckt er nicht mehr, wenn zugepackt werden muss, ist er zur Stelle.
"Ich stehe sechs, halb sieben auf, dann geht es erst mal hier in den Stall. Halb neun ist das Frühstück, wenn wir mit dem Stall fertig sind. Dann die ganzen Arbeiten, die hier im Stall oder auf dem Feld gemacht werden. Kommt auf die Jahreszeit an. Um halb fünf geht es wieder in den Stall, danach ist Feierabend. So um sieben Uhr."
Aber auf diesen Rhythmus musste sich Lehrling Henning erst einmal einstellen.
"Zu Anfang war es sehr anstrengend, aber jetzt hat man sich dran gewöhnt, und es ist kein Problem."
Eine zweijährige Lehre im Melkstand, auf dem Acker und im Schweinestall hat auch Markus Fahlbusch absolviert. Der Sohn von Landwirt Alois Fahlbusch lernte noch auf dem elterlichen Hof. Dann, nach seinem Abitur und der Lehre auf dem Hof, zog es ihn an die Universität Göttingen, wo er Agrarwissenschaften studierte.
"Man muss die theoretische Grundlagen kennen. Wenn man die Grundlagen beherrscht, kann man sich alles andere herleiten oder erarbeiten. Grundlagen sind das A und O, dann kann man sich auch an jede neue Situation anpassen."
Dabei hat er auch den Vorlesungen von Stephan von Cramon-Taubadel gelauscht. Von Cramon-Taubadel ist Professor für Agrarpolitik an der Universität Göttingen. Er kennt sich aus in dem Dschungel der Agrarbestimmungen, weiß, welche Neuigkeiten die Brüsseler Politiker für die EU-Bauern aushecken.
"Klar ist, dass sich vieles viel schneller ändert jetzt in der Landwirtschaft, als das vorher war. In der früheren Generation hat man seine landwirtschaftliche Tätigkeit als Schweinemäster angefangen und das dann 30 Jahre machte, aufhörte und den Hof so weitergab. Heute muss man überlegen, ob nicht eine Biogasanlage auf dem Hof entsteht, wo man auch die Schweine mästet."
Heutzutage müssen die jungen Landwirte sehr flexibel sein, sagt der Göttinger Professor von Cramon-Taubadel. Sie sollten sich den neusten Entwicklungen niemals verschließen, da das ihre Zukunft schnell ruinieren könnte. So gehen von den 1400 niedersächsischen Lehrlingen nach der Ausbildung auch fast die Hälfte an die Universität oder Fachhochschule und lassen sich als Agrarmanager ausbilden. Und zieht Agrarmanager Markus Fahlbusch, wenn er den elterlichen Hof im niedersächsischen Mingerode übernimmt, Gummistiefel an?
"Ich glaube nicht. Aber ich finde, ein Agrarmanager sollte schon in der Lage sein zu wissen, was auf seinem Betrieb passiert. Aber die Hauptarbeit passiert da im Büro. Es ist sehr wichtig, dass das theoretische Wissen da ist, dann kann man auch viel Arbeit sparen."
Landwirt Alois Fahlbusch steht mit den 16-jährigen Henning in der Strohscheune. Der Meister zeigt seinem Lehrling, wie er das Futter mischen soll, damit die 120 Kühe viel Milch geben.
"Rapsschrot, Sojaschrot, Getreidemischung. Was brauchen wir noch? Stroh, Möhrentrester, Biertreber, Gras und Maissilage."
Das Rezept für dieses Gourmetessen der Kühe kommt aus Nordamerika und füllt die Milchkannen der Familie Fahlbusch schön voll. Damit lernt Henning den neuen Trend in der Milchwirtschaft, meint zumindest Meister Fahlbusch.
"Da darf er nicht schlafen, da muss genau gefüttert werden. Man muss sich Zeit für den Auszubildenden nehmen, es ist immer ein Geben und ein Nehmen."
Und Landwirt Fahlbusch gibt gerne, denn eine billige Arbeitskraft ist Henning für ihn nicht.
"Nein, so kann man es eigentlich nicht sehen. Man muss ja bedenken, in der Landwirtschaft haben die Auszubildenden ja Familienanschluss. Die leben mit auf dem Betrieb."
Also kommen die landwirtschaftlichen Lehrlinge von der Pension Mama in die Pension Landwirtsfrau? Nein - dafür passt Maria Fahlbusch auf. Bei ihr müssen die Auszubildenden auch mal im Haushalt mithelfen.
"Die sind ja noch ziemlich jung. Ich versuche immer so die Ansprüche wie bei meinen eigenen Kindern zu sehen. Das hat bis jetzt immer gut geklappt. Dann frage ich auch nach Essensgewohnheiten, was sie absolut gar nicht mögen. Das muss ich ja nicht jede Woche kochen."
Fühlen sich die Lehrlinge auf den Höfen wohl, packen sie auch motivierter an, ist sich Meister Fahlbusch sicher.
"Es ist ja nicht wie in anderen Berufen. Um den ganzen Betriebsablauf eines landwirtschaftlichen Betriebes kennen zu lernen, der zieht sich ja ein ganzes Jahr hin. Man muss säen, man muss pflegen, ernten, das ist ja nicht wie in anderen Betrieben, da fängt man morgens eine Arbeit an und die ist abends fertig."
So ist Henning Kaiser vielseitig einsetzbar, gewissenhaft und fleißig. Auf die Uhr guckt er nicht mehr, wenn zugepackt werden muss, ist er zur Stelle.
"Ich stehe sechs, halb sieben auf, dann geht es erst mal hier in den Stall. Halb neun ist das Frühstück, wenn wir mit dem Stall fertig sind. Dann die ganzen Arbeiten, die hier im Stall oder auf dem Feld gemacht werden. Kommt auf die Jahreszeit an. Um halb fünf geht es wieder in den Stall, danach ist Feierabend. So um sieben Uhr."
Aber auf diesen Rhythmus musste sich Lehrling Henning erst einmal einstellen.
"Zu Anfang war es sehr anstrengend, aber jetzt hat man sich dran gewöhnt, und es ist kein Problem."
Eine zweijährige Lehre im Melkstand, auf dem Acker und im Schweinestall hat auch Markus Fahlbusch absolviert. Der Sohn von Landwirt Alois Fahlbusch lernte noch auf dem elterlichen Hof. Dann, nach seinem Abitur und der Lehre auf dem Hof, zog es ihn an die Universität Göttingen, wo er Agrarwissenschaften studierte.
"Man muss die theoretische Grundlagen kennen. Wenn man die Grundlagen beherrscht, kann man sich alles andere herleiten oder erarbeiten. Grundlagen sind das A und O, dann kann man sich auch an jede neue Situation anpassen."
Dabei hat er auch den Vorlesungen von Stephan von Cramon-Taubadel gelauscht. Von Cramon-Taubadel ist Professor für Agrarpolitik an der Universität Göttingen. Er kennt sich aus in dem Dschungel der Agrarbestimmungen, weiß, welche Neuigkeiten die Brüsseler Politiker für die EU-Bauern aushecken.
"Klar ist, dass sich vieles viel schneller ändert jetzt in der Landwirtschaft, als das vorher war. In der früheren Generation hat man seine landwirtschaftliche Tätigkeit als Schweinemäster angefangen und das dann 30 Jahre machte, aufhörte und den Hof so weitergab. Heute muss man überlegen, ob nicht eine Biogasanlage auf dem Hof entsteht, wo man auch die Schweine mästet."
Heutzutage müssen die jungen Landwirte sehr flexibel sein, sagt der Göttinger Professor von Cramon-Taubadel. Sie sollten sich den neusten Entwicklungen niemals verschließen, da das ihre Zukunft schnell ruinieren könnte. So gehen von den 1400 niedersächsischen Lehrlingen nach der Ausbildung auch fast die Hälfte an die Universität oder Fachhochschule und lassen sich als Agrarmanager ausbilden. Und zieht Agrarmanager Markus Fahlbusch, wenn er den elterlichen Hof im niedersächsischen Mingerode übernimmt, Gummistiefel an?
"Ich glaube nicht. Aber ich finde, ein Agrarmanager sollte schon in der Lage sein zu wissen, was auf seinem Betrieb passiert. Aber die Hauptarbeit passiert da im Büro. Es ist sehr wichtig, dass das theoretische Wissen da ist, dann kann man auch viel Arbeit sparen."