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Auf den Spuren von Ur-Ur-Grandma und Grandpa

    Viele Menschen zog es Mitte des vorigen Jahrhunderts in die USA. In Deutschland gehörte unter anderem Niedersachsen zu den Hauptauswanderungsgebieten. Im Vorfeld der EXPO 2000 rechneten Dozenten und Studierende der Universität Hannover damit, dass die Weltausstellung ein Magnet für viele Millionen Menschen, darunter viele US-Amerikaner, werden würde. Diesen wollte man eine ganz besondere Dienstleistung anbieten: Ahnensuche mit fachkundiger deutscher Betreuung. Entstanden ist das Projekt "Zwei Länder - eine Herkunft". Die Studierenden haben sich vorbereitet, US-Besucher auf der Suche nach ihren Ursprüngen zu unterstützen, in Archive zu begleiten, dort Akten ihrer Vorfahren zu suchen, geschichtliche Zusammenhänge zu erklären und relevante Schriftstücke vorzulesen und zu übersetzen. Schriftstücke, die nämlich über die Beweggründe für die Auswanderung Auskunft geben und die Lebenssituation der Vorfahren beleuchten, schlummern stapelweise im Hauptstaatsarchiv Hannovers. Durch die Auswertung der Studierenden können heute rund 10.000 hannoversche Amerika-Auswanderer zurückverfolgt werden.

    Doch die Zwischenbilanz der Projektteilnehmer ist eher enttäuschen. Viel weniger Anfragen als ursprünglich erwartet sind bisher eingegangen, denn für die wenigen US-Bürger, die sich auf die EXPO verirren, steht weniger die Ahnenforschung als die schnelle Rundreise durch Europa auf dem Programm. Seitdem die EXPO-Gesellschaft eine Werbekampagne für das Projekt gestartet hat, hoffen die Studierenden nun doch noch auf den erhofften Zulauf. Aber auch über das Ende der Ausstellung hinaus werden interessierte Ahnenforscher auf der Suche nach Ur-Ur-Grandma die Chance haben, die Wurzeln ihrer Familie zu entdecken. Noch mindestens ein Jahr wird das Projekt seinen Service anbieten.

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