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Auf der Bahn der Sonne

Der Mond, der morgen sein Erstes Viertel erreicht, zeigt sich heute abend zu Füßen der Zwillinge. Ununterbrochen zieht er vor dem Hintergrund der Sterne ostwärts. Er ändert damit seine Position von Nacht zu Nacht - von Stunde zu Stunde. Im Durchschnitt bewegt er sich um seinen eigenen Durchmesser in jeder Stunde.

Damond Benningfield |
    Unser Trabant zieht in etwa auf einer imaginären Linie über den Himmel - auf der Ekliptik. Die Ekliptik ist die Bahn, der die Sonne folgt - und zwar Jahr für Jahr. Die Erde und die anderen Planeten unseres Sonnensystems umkreisen die Sonne in etwa derselben Ebene. Grob könnte man sich die Planetenbahnen auf der Ebene einer Tischplatte vorstellen, mit der Sonne in der Mitte. Der Mond umkreist die Erde in fast dieser Ebene. So befindet auch er sich stets nahe zur Ekliptik.

    Natürlich können wir nicht die Hintergrundsterne der Sonne sehen. Wir können ihre Bahn jedoch verfolgen, wenn wir auf den Mond achten. Morgen abend sehen wir den Mond z.B. in der Nähe von Castor und Pollux - den beiden Sternen der Zwillinge, die ihre Köpfe darstellen. Am Mittwoch hält er sich in der Nähe des Löwenherzens Regulus auf. Und in einer Woche wandert er auf Spica zu, den hellsten Stern im Sternbild Jungfrau.

    In etwa vier Wochen wird er wieder da sein, wo er heute abend zu sehen ist - zu Füßen der Zwillinge.