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Auf fremden Wurzeln wachsen

Im Dämmerlicht zwischen Wachen und Schlafen träumen sich Kinder gerne in ihr Land der Ferne. Vermutlich hat sich so ziemlich jeder schon einmal in eine andere, fremde Familie hinein fantasiert.

Von Doris Arp und Judith Grümmer |
    Babyhand an Erwachsenendaumen
    Babyhand an Erwachsenendaumen (Jan-Martin Altgeld)
    Was wäre, wenn ich in einer ganz anderen Familie aufwachsen würde, wenn meine Eltern gar nicht meine Eltern sind? Ein faszinierendes Fantasiespiel. Es verliert an Reiz, wenn es Realität ist. Dann stellen sich schwierigere Fragen: Woher komme ich, was und wer sind meine Wurzeln? Und warum überhaupt? Wieso bin ich hier und nicht dort? Die scheinbar natürliche Gesetzmäßigkeit vom Hineingeboren werden in die leibliche Familie ist für Adoptivkinder außer Kraft gesetzt. An ihre Stelle tritt die Lebens-Lotterie: Adoptierte sind dem Zufall ausgeliefert. Das stellt sie oft im Heranwachsen, im Finden der eigenen Identität vor erhebliche Herausforderungen. Denn adoptierte Kinder, annehmende Eltern und abgebende Mütter können diese existenzielle Entscheidung als lebenslange Kränkung erleben. Oder als fast unglaubliches Glück und Chance auf ein Leben in gegenseitiger Liebe und Geborgenheit.



    Die Gäste der Langen Nacht:

    Gitta Liese, Erste Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Adoptierter

    Es leben mehr als 530.000 adoptierte Menschen in Deutschland. Die BARGEA ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Selbsthilfegruppen Adoptierter und einzelnen Adoptierten aus ganz Deutschland.

    Irmela Wiemann, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Familientherapeutin und Autorin zum Thema Biografiearbeit, Pflegekinder und Adoptivkinder.
    Literaturempfehlungen von Frau Wiemann


    Wolfgang Meincke, Referatsleiter im Bundesfamilienministerium ist als Jurist u.a. zuständig für das Adoptionsvermittlungsgesetz.

    Familien-Wegweiser des Bundesfamilienministeriums
    Stichwort Adoption:


    Weiterführende Informationen:

    Bundeszentralstelle für Auslandsadoption

    PFAD Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien e.V.

    Gesetz über die Vermittlung der Annahme als Kind und über das Verbot der Vermittlung von Ersatzmüttern



    Auszug aus dem Manuskript Keine Rabenmutter - Eine abgebende Mutter erzählt

    Ich habe meine Familie verlassen - für Männer ist das schon fast selbstverständlich, für Frauen aber ein Zeichen von Verantwortungslosigkeit. Dann gibt es noch Mütter, die eben gerade aus Verantwortungsbewusstsein ihr Kind abgeben. Sie wollen, dass es geborgen, in einem sicheren und guten Umfeld aufwächst. Mütter, die ihre Kinder zur Adoption geben, trauen sich das oft nicht zu, weil sie Probleme mit Drogen, Misshandlungen oder Geld haben oder einfach, weil sie noch viel zu jung sind.

    Abgebende Mutter: Dann ist uns dieses Ehepaar vorgestellt worden und wir waren uns von Anfang an sympathisch, es war eine Wellenlänge. Das war einfach schön. Es war schon irgendwie komisch zu wissen, die Frau wird dein Kind später in den Händen halten, aber nachdem man geredet hat und die Sympathie auch da war, dann hatte man auch ein besseres Gefühl, das Kind ist gut aufgehoben und dem wird es gut gehen. Das war dann eine kleine Erleichterung.

    Ab diesem Tag warten die künftigen Eltern mit gepacktem Windelkoffer, neuen Babysachen und dem Maxi Cosi im Auto auf einen Anruf vom SKF.

    Abgebende Mutter: Ja, und an dem Morgen war mir komisch. Meine Mutter war dann noch einkaufen. Dann hat sie aber gemerkt, dass ich Wehen hatte und mein Freund ist dann auch ganz schnell gekommen. Wir haben dann die Hebamme angerufen und sind ins Krankenhaus gefahren, dann haben wir da gewartet, bis die Geburt vorüber war. Mein Freund hat den Kleinen dann noch gebadet und alles, meine Mutter hatte auch noch Anziehsachen besorgt. Dann haben wir nachdem das alles vorbei war den SKF verständigt. Die Eltern sind dann auch gekommen, als wir sie angerufen haben. Das war auch so nett. Sie kamen und wir hatten einen Strampelanzug gehabt in dunkelblau-weiß und hatten aber keine Socken und die hatten genau dunkelblau-weiß geringelte Söckchen passend dabei. Die Adoptivmutter hat sich sehr zurückgehalten im Krankenhaus. Sie hat das Kind im Krankenhaus gar nicht genommen. Nur der Adoptivvater hat das dann in Empfang genommen und war überglücklich, sagt, ist das ein hübsches Kind und wie süß und die Adoptivmutter hat sich sehr mit mir beschäftigt. Hat gefragt, wie war das, sie kann ja selbst keine Kinder bekommen. Wie war das, wie hat sich das angefühlt und war sehr um mich bemüht. Und man merkte, sie hat versucht ein bisschen Abstand zu nehmen von dem Kind, um mir nicht unnötig Schmerzen zu zufügen. Das fand ich auch sehr nett von ihr.


    Walter Bechinger, Uwe Gerber (Hrsg)
    Die vergessene Seite der Adoption
    Erfahrungsberichte und Beiträge zur Situation "Abgebende Mütter - Adoptiveltern"
    Edition Kemper im Verlag Ernst Kaufmann 1993
    Mehr dazu

    Vergessene Mütter, die nicht vergessen können.
    Leibliche Eltern von Adoptivkindern
    Aus: Neue Praxis 1989, 19, S. 323-336,
    Nachlesen

    Survival-Tipps für Adoptiveltern
    von Rech-Simon, Christel; Simon, Fritz B.;
    2008 Carl-Auer-Systeme
    Die Autoren blicken aus zwei Richtungen auf das Thema: als Adoptiveltern und als erfahrene Psychotherapeuten. Ihre Survival-Tipps sind keine einfachen Patentrezepte. Sie benennen die Tänze, zu denen sich Eltern von ihren Kindern nicht einladen lassen sollten. Das erfordert in erster Linie eher, das Falsche zu unterlassen als das Richtige zu tun. Diesem Don't fällt überraschenderweise das eine oder andere nach pädagogischer und psychologischer Sicht vermeintlich richtige Erziehungsverhalten zum Opfer. Viele lebensnahe Fallbeispiele ergänzen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und konkreten Tipps. Die Autoren wollen deutlich machen, dass Mütter oder Väter den scheinbar ausweglosen Situationen des Alltags mit ihren Kindern nicht hilflos ausgeliefert sind. Sie können etwas tun auch wenn dies oft etwas anderes ist, als gemeinhin angenommen und erwartet wird.



    Auszug aus dem Manuskript Eine andere Familienplanung - Der Weg in die Adoption

    Adoptivvater: Man beschäftigt sich ja damit, dass man sagt, ich hätte natürlich gerne ein Kind, das perfekt ist. Das möchte jeder haben, das gesund ist, das zwei Arme, zwei Beine und auch geistig, mhm, aber es kann ja auch sein, dass man ein behindertes Kind bekommt. Da muss man sich ja auch im Vorfeld mit beschäftigen. Also während man das ganze Prozedere mit dem Jugendamt bespricht, muss man eigentlich schon abstecken, was kann man und was kann man nicht. Und das ist unheimlich schwierig, weil man eigentlich gar nicht weiß, worauf man sich da einlässt. Man möchte sich aber auch nicht so weit ins Abseits drängen, dass man gar nicht in Frage kommt. Das finde ich das schwierigste, die Schnittmenge zu finden, was können wir, was wollen wir und was erwartet das Jugendamt von uns. Das wird ja wirklich kategorisiert, Behinderung, schwere Behinderung, Kind einer Prostituierten, Kind aus Inzest und so weiter. Also damit muss man sich schon sehr beschäftigen.

    Sozialarbeiterin Christa Steinhauer, Jugendamt in Köln: Ich lege Wert darauf, dass Bewerber sich über Literatur mit dem Thema Adoption beschäftigen. Dass sie auch Bewerberseminare besuchen und sich wirklich auch in einer tieferen Schicht mit dem, was Adoption bedeutet auseinandersetzen. Dazu gehört Herkunftsgeschichte mit den einzelnen Punkten. Dazu gehört die Auseinandersetzung was ist Trauma, was ist Traumafolge, was bedeutet eine doppelte Elternschaft, die Gefühle, die damit auftauchen können, ob das in Konkurrenz oder in Ablehnung geht, mit diesen Dingen muss man bereit sein, sich zu beschäftigen. Man darf sie nicht abtun, ach, das wird schon keine Bedeutung haben. Es hat eine Bedeutung. Das spüren Kinder. Und es hat auch eine Auswirkung darauf, wie Eltern mit Adoption und allem was damit zusammenhängt in Bezug auf das Kind umgehen können.

    ... Die eine Grundlage ist die Kinderlosigkeit. Woran liegt es, sich damit auseinandergesetzt zu haben und wieder ein Gleichgewicht hergestellt zu haben innerhalb der Partnerschaft. Dass das Paar um seine eigene Herkunftsgeschichte weiß, dass es ein Konfliktmanagement miteinander entwickelt hat, dass es wirklich bereit ist sich mit den Dingen, die hinter einer Adoption stecken, wie der Herkunftsbereich, auseinander zu setzen. Dass es über soziale Fähigkeiten verfügt. Auch die Einbindung der eigenen Familie aber unter Umständen auch der Herkunftsfamilie des Kindes. So etwas ist vielleicht nicht von Anfang an da, aber dass sich das auch im Laufe der Zeit entwickeln darf. Dass wenn eine leibliche Mutter es möchte, möglicherweise von Anfang an der Vermittlung eine Begegnung geben kann. Diese Offenheit erwarten wir von Adoptionsbewerbern und dass auch diese Offenheit bestehen bleibt.



    Auszug aus dem Manuskript Ich hab ein Kuscheltier von meiner Mutter - Biografiearbeit

    Adoptivmutter: Wir haben zwei Kinder adoptiert, zwei Mädchen und haben diese Kinder bekommen im Säuglingsalter. Und auch in der Säuglingsstation in Empfang nehmen können. Also eigentlich die beste aller Varianten einer Adoption, die man sich so wünschen kann.

    Adoptivtochter, 10 Jahre alt: Ich weiß, dass meine Mutter noch zu jung war, um mich aufzunehmen. Ich hab ein Foto von ihr. Und ich hab von meiner Mutter ein Kuscheltier bekommen und das bedeutet mir halt viel und das nehme ich überall mit hin.

    Adoptivmutter: Wir haben durch die Vermittlungsstelle erfahren, wie wichtig es ist, dass die Kinder offen dieses Thema kennen lernen, dass sie merken, dass wir da kein Problem mit haben und haben auch ganz früh geübt mit den Kinder darüber zu reden, zu einem Zeitpunkt, wo die Kinder uns noch gar nicht verstanden haben. Wenn man sie auf dem Arm hatte, wo sie einfach gelauscht haben, als wir ihnen erzählt haben, dass es so toll ist, dass ihre Mama ausgerechnet uns ausgesucht hat und wir ihre Eltern werden konnten. Und wir haben uns auch immer eingebildet, zumindest bei der großen, wo man ja noch ganz viel Zeit hat beim ersten Kind, dass die ganz ruhig wurde und man gemerkt hat, hier kommt jetzt was ganz Besonderes.


    Alles, was Sie über das erste Treffen mit der Herkunftsfamilie ihres Kindes wissen sollten



    Mama und Papa sind meine richtigen Eltern
    von Kowalczyk, Charly;
    Pflege- und Adoptivkinder erzählen ihre Geschichte.
    2006 Schulz-Kirchner
    Mit Mut berichten sie von ihren Erlebnissen, die manchmal dramatisch und traurig, manchmal heiter und spannend sind. Viele sind zerissen von den Gefühlen, die sie ihren 'doppelten Eltern' entgegenbringen. Manche sehnen sich nach einem Kontakt zu ihren leiblichen Eltern, andere brechen die Beziehung zu ihnen ab oder wollen sie erst gar nicht aufnehmen. Manche müssen sich auch aus ihrer Pflegefamilie befreien. Jede der 14 Geschichten ist einzigartig, aber alle zeigen, daß Kinder auch in scheinbar aussichtslosen Situationen nicht verloren sind.
    Das Buch möchte Adoptiv- und Pflegeeltern auffordern ihren Kindern zuzuhören. Es soll Kindern und Jugendlichen Mut machen, ihre Geschichte zu erzählen.

    Mädchen und Jungen entdecken ihre Geschichte
    von Lattschar, Birgit; Wiemann, Irmela;
    Grundlagen und Praxis der Biografiearbeit.
    2008 Juventa
    Wer bin ich? Wo komme ich her? Wem gleiche ich? Wer ist meine leibliche Familie? Warum musste ich fort? Warum lebe ich hier? Was wird aus mir? So lauten Fragen von Kindern und Jugendlichen, die von ihren Eltern oder Elternteilen getrennt leben. Durch Biografiearbeit erhalten sie die Chance, ihre Geschichte und ihre aktuelle Lebenssituation zu verstehen und aufzuarbeiten.

    Der Band vermittelt lebendig und umfassend die theoretischen Grundlagen und die Praxis der Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen sowohl für Eltern, Pflege- und Adoptiveltern als auch für Bezugspersonen in Heimen oder Tagesgruppen, Beraterinnen und Berater. Er bietet eine Fülle von Anregungen, Vorlagen und Übungen. Die praktische Ausgestaltung eines Lebensbuches wird ebenso vermittelt wie der Umgang mit sensiblen Informationen, mit Trauer und Verlust oder traumatischen Erfahrungen. Konkrete kindgerechte Formulierungsvorschläge für schwierige Themen, wie etwa psychische Erkrankung der Eltern, Gewalt oder Misshandlung in der Familie oder der Umgang mit fehlenden Informationen, geben hilfreiche Orientierungen. Berichte aus der Praxis runden den Band ab und machen deutlich, dass Biografiearbeit ein vielversprechender Weg ist, seelisch verletzten Kindern und Jugendlichen Orientierung und Klarheit über ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu geben.

    Wie viel Wahrheit braucht mein Kind?
    von Wiemann, Irmela;
    Von kleinen Lügen, großen Lasten und dem Mut zur Aufrichtigkeit in der Familie..
    2001 Rowohlt TB.
    Kleine Unwahrheiten kommen uns unseren Kindern gegenüber einfach über die Lippen, große seelische Lasten halten wir von ihnen fern. Ob und wie Kinder später Wahrheiten verkraften, hängt davon ab, wie die beteiligten Erwachsenen selbst damit umgehen. Dieses Buch ist ein Plädoyer und Ratgeber, aufrichtig und eindeutig zu sein. Mit Anleitungen, wie man mit oftmals schweren und schmerzlichen Wahrheiten Kindern gegenüber umgehen kann.



    Auszug aus dem Manuskript Gesucht und gefunden - Eine erfolgreiche Suche nach den eigenen Wurzeln

    Es ist ja nicht alles so rosig, was ich da gefunden habe, aber zumindest ist es ehrlich. Und diese Ehrlichkeit ist sehr viel wert, auch wenn die fürchterlich weh tun kann, in all dem Schmerz ist das enorm viel wert.

    Für Karen haben sich einige Lebensknoten gelöst, als sie ihren Wurzeln nachspüren konnte.

    Das Bild meiner Großmutter, die hat die gleichen Pausbäckchen, die hat die gleiche Nase, die hat sonst keiner. Dann gab es sogar noch Bilder von einem Urgroßvater, was für mich ne völlig absurde Vorstellung war, einen Urgroßvater zu haben, das geht ja dann richtig in die Tiefe, da sind ja richtig Wurzeln. Das was die Freunde immer haben, man selber natürlich nicht, die mit ihren Stammbäumen, bei einem selber fängt es mit Kinderheim an und dann plötzlich hat man so was und dann zieht sich die Nase plötzlich durch, der Großvater hat diese Nase auch. Das ist ein Gefühl, das ist unglaublich, wie man plötzlich mit fast 37 so ne echte Identität nachgeliefert bekommt, da hält kein Personalausweis mit Schritt, das ist wirklich ne Identität.

    Das Wort Identität kommt aus dem Lateinischen von Idem und bedeutet derselbe. Ich bin ein neu zusammengesetzter Teil meiner Eltern. Von ihnen habe ich Wesenszüge und mein Aussehen. Identität kommt auch von Identifikation. Sie bedeutet sich im anderen Wiedererkennen und mit ihm Übereinstimmen. Das vermissen Adoptierte aber häufig.


    Adoptionsberatung.at
    ist ein Projekt der "Kinder- und Jugendförderung - Pflegeelternverein Steiermark" und konnte mit Unterstützung des Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Generationen aufgebaut werden.
    Aufklärung und Biografiearbeit


    Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben
    von Wiemann, Irmela;
    2010 Balance buch + medien
    Irmela Wiemann gilt als ausgewiesene Expertin in der Beratung von Pflege- und Adoptiveltern sowie den Herkunftsfamilien. Für diesen Ratgeber hat sie daher alles Wissenswerte für diese Familien und ihre (Wunsch-)Kinder zusammen getragen, um deren möglichst positive Entwicklung zu gewährleisten.
    Es sind meist die gleichen Probleme, denen sich Eltern stellen müssen, egal ob sie ein Kind adoptieren oder in Pflege nehmen: Wie fängt man frühe seelische Verletzungen durch das Verlassenwerden auf? Wie fördert man Identitätsentwicklung? Wie gestaltet man Kontakte zur Herkunftsfamilie und Geschwisterbeziehungen?
    Einfühlsam und kenntnisreich gibt Irmela Wiemann Anregungen, welche inneren Haltungen und Konzepte die Familien entwickeln können, um diesen jungen Menschen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.Empfehlenswert für Pflege- und Adoptiveltern sowie leibliche Eltern, die ihr Kind in eine andere Familie geben mussten; aber auch Fachkräfte, die Beratungsarbeit leisten.

    Wo gehöre ich hin?
    von Ryan, Tony; Walker, Rodger;
    Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen.
    2007 Juventa
    Rund 50.000 Kinder und Jugendliche leben in Tagesgruppen, Pflegefamilien oder Heimen und nahezu 6000 werden jährlich adoptiert. Viele von ihnen kennen ihre Lebensgeschichte oft nicht oder nur bruchstückhaft. Dieses fehlende Wissen um ihre Vergangenheit kann es ihnen erschweren, sich emotional und sozial zu entwickeln.
    Einen Zugang zu der Vergangenheit bietet die Biografiearbeit. Zwei erfahrene englische Praktiker präsentieren eine reiche Auswahl nützlicher und neuartiger Methoden und Übungen, die Kindern und Jugendlichen helfen, ihr bisheriges Leben zu verstehen, zu akzeptieren und positiv in die Zukunft zu sehen. Dabei wird die Biografiearbeit in verschiedenen pädagogischen Bereichen dargestellt, u.a. auch mit behinderten, sexuell missbrauchten oder lebensbedrohlich erkrankten Kindern sowie mit Geschwistern.
    Neu in der 2. Auflage ist das Kapitel über Kinder ausländischer Herkunft.



    Unter dem Titel "Das Problem der anonymen Kindesabgabe" hat der Deutsche Ethikrat am 26. November 2009 seine erste Stellungnahme verabschiedet:

    Die seit 1999 in Deutschland eingerichteten Babyklappen sowie die Angebote zur anonymen Geburt wurden mit dem Ziel geschaffen, Kindsaussetzungen und -tötungen zu verhindern. Schätzungen zufolge sind durch diese Angebote seit ihrer Einführung mehr als 500 Kinder zu Findelkindern mit dauerhaft anonymer Herkunft geworden. Die bestehenden Angebote anonymer Kindesabgabe sind ethisch und rechtlich sehr problematisch, insbesondere weil sie das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft und auf Beziehung zu seinen Eltern verletzen. Die bisherigen Erfahrungen legen zudem nahe, dass Frauen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihr Neugeborenes töten oder aussetzen, von diesen Angeboten nicht erreicht werden. Die ethischen und rechtlichen Probleme der anonymen Kindesabgabe werden in der Stellungnahme des Ethikrates im Einzelnen dargelegt. ...
    Die Empfehlung des Ethikrats im vollständigen Wortlaut (PDF)


    Auszug aus dem Manuskript Absender unbekannt - 10 Jahre Babyklappe

    Was wir lernen mussten und insofern ist das vielleicht der entscheidendste Schritt dieser 10 Jahre, dass die Frauen nicht zwingend vor der Situation standen, dass sie das Kind töten würden.

    Monika Kleine, Geschäftsführerin des Sozialwerks Katholische Frauen, kurz SKF in Köln folgt der Auffassung des Ethikrates. 13 Mütter haben bislang in der Kölner Babyklappe des SKF ihre Säuglinge abgelegt. Fast die Hälfte von ihnen hat sich später wieder dort gemeldet.

    Wir teilen diese Ansicht des Ethikrates, aber wir sagen auch, diese Frauen brauchen eine Form von anonymisierter Hilfe. Und diese anonymisierte Form brauchen sie nicht gegenüber ihrem Kind. Das ist auch eine Erfahrung unserer 10jährigen Arbeit. Aber sie brauchen die Anonymität gegenüber dem Umfeld.


    Der Sozialdienst Katholischer Frauen zu Babyfenster/ Babyklappe und Anonyme Geburt

    Seit einigen Jahren wird in der Bundesrepublik kontrovers über das Thema Babyklappe und anonyme Geburt diskutiert. Die Befürworter dieser Einrichtungen argumentieren, dass nur mit diesen Angeboten die Tötung von Neugeborenen verhindert werden könne. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Argumenten und Untersuchungen, die Zweifel an dieser Behauptung aufkommen lassen. terre des hommes hat von Anfang an kritisch zu Babyklappen und Angeboten zur anonymen Geburt Stellung bezogen.
    Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir Ihnen die Argumente von terre des hommes vor.

    Christine Swientek
    "Adoptierte auf der Suche nach ihren Eltern und ihrer Identität".
    Freiburg/Br. 2001, Herder Verlag

    Christine Swientek ,
    "Die Wiederentdeckung der Schande. Babyklappen und anonyme Geburt".
    Freiburg 2001, Lambertus Verlag
    Kurz nach der Reform des Kindschaftsrechts, das nach Jahrhunderten der Diskriminierung zu einer Gleichstellung von ehelichen und nichtehelichen Kindern sowie verheirateten und unverheirateten Müttern führen sollte, wird das Rad der Geschichte um 150 Jahre zurückgedreht. Politiker und Kirchenleute führen wieder die "Schande" ein. Sie akzeptieren, dass eine Mutter in einem der reichsten Länder der Welt in "höchste Not" gerät und bieten als Lösung nicht Befähigung und Hilfe zur Selbsthilfe an, sondern Babyklappen und anonyme Geburt! Kein Kind, kein Name, keine Spur - keine Schande. Es ist die Wiedereinführung des "Ehrenrettungsmotivs" des Biedermeiers, das Frauen eine Scheinlösung für kurze Zeit anbietet, die Kinder zu Findelkindern macht und die Initiatoren in Rettungsphantasien schwelgen lässt, während sie die Zahl der legalen (!) Findelkinder um das Vielfache erhöhen.

    Christine Swientek
    "Ausgesetzt, verklappt, anonymisiert.
    Deutschlands neue Findelkinder".

    Burgdorf Ehlertshausen, 2007, Kirchturm-Verlag



    Auszug aus dem Manuskript Nach Deutschland verpflanzt und starke Wurzeln geschlagen

    Wahrscheinlich hat kein Land der Welt in den vergangenen Jahrzehnten so viele Babys ins Ausland abgegeben/exportiert - wie Südkorea: zur Adoption für Eltern im Westen, die diese Kinder aus dem Elend holen und sich so ihren Kinderwunsch erfüllen konnten. Es sind mehr als 150.000 Kinder gewesen, die aus Korea über große Organisationen wie terre des hommes legal ins Ausland adoptiert wurden, und noch einmal 50.000 auf private Initiativen. Seit einigen Jahren nun setzt Korea sich mit diesem Kapitel seiner Geschichte auseinander, wirbt um die Adoptierten, die unterdessen erwachsen sind - und hofft, dass sie zurückkommen, um ihr Heimatland kennen zu lernen, vielleicht auch um für immer zurück zu kehren.


    Martina und Gerd Schinkel haben vor fast 30 Jahren erst eine Tochter und dann wenig später einen Sohn mit der Hilfe von terre des hommes aus dem Ausland adoptiert.....

    Gerd Schinkel:
    Von dem Zeitpunkt, als wir dann wussten, dass es Korea sein würde, das Herkunftsland unseres Kindes, haben wir angefangen uns für Korea zu interessieren und haben versucht, jede Quelle anzuzapfen, die uns hier zur Verfügung stand.

    Ich denke, dass man ja irgendwann auch vor der Frage steht, wie bringt man dieses Land dem Kind nahe.

    Martina Schinkel:
    Damit haben wir begonnen, uns damit auseinander zu setzen und das Land lieben gelernt, sehr wohl aber haben wir in der Anfangszeit sehr viel kritisches über das Land gelernt, was ja auch dazu geführt hat, dass unsere Kinder ausgesetzt waren.


    Bin ich ihr ähnlich?
    von Schinkel, Gerd;
    Adoptivtochter auf Spurensuche in Korea.
    2005 Books on Demand
    Eine junge, erwachsene Adoptivtochter aus Deutschland begibt sich unbefangen und eher zufällig auf Spurensuche nach ihren biologischen Eltern in Korea. Sie wird dabei von ihren deutschen Adoptiveltern und ihrem - ebenfalls adoptierten - Bruder begleitet. Aus der Erinnerung beschreibt der Adoptivvater die Erwartungen, Enttäuschungen, Hoffnungen und Begegnungen bei der am Ende geglückten Suche.
    Das Buch schildert Ereignisse zwischen den Monaten März und August des Jahres 2003, die das Leben von zwei Familien in Deutschland und Korea völlig verändert haben: Die erste Begegnung der erwachsenen Adoptivkinder mit ihrem Geburtsland; die Suche nach biographischen Details in den Kinderheimen; die Teilnahme an einer Suchsendung im koreanischen Fernsehen; vier Wochen später die erste Begegnung mit den biologischen Eltern; und schließlich der Besuch bei den biologischen Eltern.
    Adoptierte, die wie die Adoptivtochetr Anneli ohne nennenswerte Informationen über ihre Herkunft vor der Frage stehen, ob und wie sie nach ihren Wurzeln suchen könnten, finden Ermutigung, sich auf die Suche zu begeben.
    Adoptiveltern, die durch ein wachsendes Interesse ihrer Adoptivlinder an ihren biologischen Wurzeln den 'dauerhaften Verlust' ihrer Kinder an die biologischen Eltern befürchten, könnten Mut und Zuspruch gewinnen, ihre Adoptivkinder bei der Suche zu unterstützen.

    Seidentochter
    von Schinkel, Anneli;
    Ein Mädchen aus Korea findet ihre leiblichen Eltern.
    2009 Bastei Lübbe
    Tausende Kinder wachsen ohne die leiblichen Eltern auf, es ist Alltag, in Deutschland wie in allen reichen Ländern dieser Erde. Aber wie fühlt es sich an, wenn ein Adoptivkind nach über zwanzig Jahren auf einmal die Chance hat, die Person kennen zu lernen, die es einst zur Welt brachte? Anneli Schinkel wagt sich mit 21 Jahren nach Korea, wo sie als Baby vor den Stufen eines Waisenhauses ausgesetzt worden war. In einer koreanischen Familienshow erzählt sie das Wenige, das sie über ihre Herkunft weiß. Und das Unglaubliche passiert: Ihre leiblichen Eltern erkennen sie wieder - das Kind, das sie jahrelang totgeglaubt hatten. Die erste Begegnung ist der bewegendste Moment ihres Lebens. Da war sofort Sympathie, ich wollte sie direkt in die Arme nehmen. Doch über das Glück schiebt sich ein Schatten, denn ihre Mutter ist an Krebs erkrankt ...

    Zwischen 1967 und 1998 hat terre des hommes mehr als 2.800 Waisen und verlassene Kinder an Adoptivbewerber in Deutschland vermittelt. Im Jahre 1987 beschloss die terre des hommes-Mitgliederversammlung, das Adoptionsprogramm zu beenden;
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    Auszug aus dem Manuskript Ein Leben im Niemandsland - Die Geschichte einer Adoption aus Haiti

    Tinan: Das war die Reise meines Lebens. Als das Flugzeug landete und ich die ersten Schritte machte, erkannte ich als ersten Menschen meinen Bruder, der mir sehr ähnlich sieht. Wir nahmen uns in die Arme und ich merkte sofort, so fühlt sich meine Familie an, das war immer da und ist nicht abgerissen all die Jahre. Ich bin als Franzose nach Haiti gefahren, aber sowie ich die haitianische Erde betreten hatte, war ich Haitianer. Ich fühlte mich wirklich zu Hause. Das war keine Touristenreise, sondern eine Reise in mein Inneres.

    Auf das Wiedersehen mit seiner Mutter, muss er ein paar Tage warten. Von der Hauptstadt Port au Prince, liegt ihr Dorf am anderen Ende Haitis. Die Straßen sind schlecht, es fahren nur unregelmäßig Busse.

    Tinan: Nach ein paar Tagen sind wir in Bombardopolis angekommen. Sie hat auf mich gewartet mit strahlendem Gesicht, sie hat mich in die Arme geschlossen und ich fühlte mich sofort wie damals als Kind mit ihr. Es war ein verzauberter Augenblick.

    Die Entzauberung kam ein paar Tage später.
    Tinan: Dann hat sie mir erzählt, wie sie die Geschichte erlebt hat. Erst da habe ich erfahren, dass ich adoptiert wurde gegen ihren Willen. Sie hatte mich damals in ein Heim gegeben, weil sie Probleme hatte zwei Kinder zu ernähren. Erst war mein großer Bruder dort. Aber weil er sich nicht einleben konnte, nicht aß und krank wurde, hat sie mich dorthin gegeben. Sie war allein, ohne Arbeit, das Leben war schwierig für sie.

    Nach ein paar Monaten will die Mutter ihren Sohn wieder abholen, aber da war niemand mehr. Alle 40 Kinder waren verschwunden, die Mitarbeiter untergetaucht, das Heim geschlossen.
    ... Bis heute hat Tinan seinen Inneren Frieden noch nicht gefunden. Er gab seine Arbeit als Lehrer auf, sucht nun im Tanz und in der Musik nach innerer Balance. Er nennt sich jetzt bei seinem Künstlernamen Tinan. Mal fühlt Tinan sich als Haitainer, dann als Franzose aber fast immer erlebt er sich in einer Art Niemandsland.


    Die Homepage des Saxofonisten Tinan und der Radek Azul Band


    Auszug aus dem Manuskript Auf eigene Faust - Private Adoptionen

    Gaby und Stefan Dünschede Wir haben in dem Kinderheim so viele Kinder gesehen, die alle Eltern suchen und wir haben uns damals gewünscht, dass wir auch anderen Elternhelfen können, diese Kinder aufzunehmen und für diese Kinder Familien zu finden. Das hat uns nicht mehr losgelassen. Wir haben unsere Geschichte ins Internet gestellt. Dann haben sich so viele Eltern gemeldet, die auch diesen Weg gehen möchten, den haben wir dann angefangen zu helfen mit Formularen und Behörden. Und daraus haben sich so viele neue Wege entwickelt. Dann kamen die neuen Gesetze, Haager Konvention und so und dann hat uns das Jugendamt gesagt, entweder ihr hört jetzt damit auf, das ist dann verboten, diese private Hilfe oder ihr macht ne richtige anerkannte Adoptionsstelle auf. Und da wir nicht mehr aufhören wollten oder nicht mehr konnten, haben wir halt gesagt, wir versuchen das.

    Global Adoption Germany - Help for Kids eV. heißt ihr Verein in Wuppertal. Das Ehepaar besetzt den 1. und 2. Vorstand und die Geschäftsführung. Das Beispiel ist kein Einzelfall. Auslandsadoptionen werden in Deutschland heute fast ausschließlich von betroffenen Adoptiveltern durchgeführt. Die großen Wohlfahrtsverbände Diakonie, Caritas, Rotes Kreuz, SKF, Terres des Hommes, sie alle haben sich aus der Auslandsvermittlung zurückgezogen, weil es sich mit ihrer humanitären Arbeit in den Ländern schlecht verträgt, sagt Rolf Bach, Experte für Auslandsadoptionen und Leiter der Gemeinsamen zentralen Adoptionsstelle Hamburg, Bremen, Niedersachen und Schleswig-Holstein. Die Arbeit machen nun sogenannte Betroffenheitsvereine. Dafür müssen sie ein aufwendiges Anerkennungsverfahren durchlaufen.

    Rolf Bach: " Das reicht von der Qualifikation der Mitarbeiter über die Gemeinnützigkeit, man darf so etwas nicht gewerblich treiben. Die Kooperationspartner im Ausland müssen nachgewiesen werden, also der Kriterienkatalog ist ausführlich und aus meiner Sicht auch ausreichend. Ob die praktische Kontrolle funktioniert ist eine ganz andere Frage. Die kann zwar hier im Inland funktionieren, aber was im Ausland passiert, das können die Kontrollbehören kaum ernsthaft überprüfen und ich fürchte auch die Auslandsvermittlungsstellen übersehen kaum, was ihnen ihre ausländischen Kooperationspartner dort im einzelnen präsentieren. "

    In einem afrikanischen Land, aus dem sehr viele Kinder adoptiert werden, ist gerade der Repräsentant einer deutschen Auslandsvermittlungsstelle verhaftet worden, weil er mit gefälschten Geburtsurkunden gearbeitet hat. Für großes Aufsehen sorgte 2006 die GZA Hamburg, als sie die Schließung der größten deutschen Auslandsvermittlungsstelle ICCO veranlasste. Die Gemeinnützigkeit wurde entzogen, das Strafrechtsverfahren jetzt eröffnet.

    Rolf Bach: " Es geht in diesem Verfahren einerseits um Kinderhandel, aus Russland, 30 Fälle ungefähr, wo über eine amerikanischen Zwischenhändleragentur Kinder aus Russland nach Deutschland beschafft worden sind. Es geht andererseits auch um Vermögenstatbestände und nach Aussagen unseres Landeskriminalamtes um siebenstellige Beträge, die dort in die eigenen Taschen geflossen sein sollen. "

    20 bis 30.000 Euro koste inzwischen mindestens eine Adoption aus dem Ausland. Der Leiter der norddeutschen GZA, Rolf Bach, hält gut die Hälfte der deutschen Vermittlungsagenturen für rechtlich fragwürdig, schon allein deshalb, weil sie mit bedenklichen Staaten zusammen arbeiten. Russland steht dabei ganz oben auf der Liste, sagt der Experte. Das Land gehört als letzter großer Staat nicht dem Haager Konventionsübereinkommen an. Die Struktur der Vermittlungsagenturen müsse sich deshalb grundlegend ändern.

    Rolf Bach: " Die Finanzierung von Vermittlungsstellen über Fallzahlen ist aus meiner Sicht das Kernproblem bei der legalen internationalen Adoptionsvermittlung. Da wäre zu überlegen, wenn der Staat, wenn die Regierung meint, das sei eine gesellschaftliche Aufgabe, ob es nicht sinnvoller sei, diese Vermittlungsstellen staatlich zu subventionieren, um damit auch eine größere Kontrolle zu haben und um sie unabhängig zu machen von der Zahl der Vermittlung. Das wären keine großen Summen. Aber man hätte als Bundesrepublik Deutschland halbwegs die Gewähr, dass Kinder dort nicht gekauft, verkauft werden, dass nicht mit Kinder gehandelt wird. "

    Bundeszentralstelle für Auslandsadoption

    Hier finden finden Sie Informationen über die Tätigkeit der Bundeszentralstelle für Auslandsadoption sowie häufig gestellte Fragen zur Auslandsadoption.

    Global Adoption Germany - Help for Kids e.V., staatlich anerkannte Vermittlungsstelle


    Wunschkind
    von Gaedicke, Marion;
    Geschichte einer Adoption.
    2009 Hoffmann und Campe
    Die Sehnsucht nach einem Kind und der Kampf um das Lebensglück
    Sie wollen eine Familie sein und stellen sich der größten Herausforderung ihres Lebens: Getragen von der Sehnsucht nach einem Kind, entscheidet sich ein Paar für eine Adoption in Russland. Die beiden ahnen nicht, auf was für eine abenteuerliche Odyssee sie sich einlassen. Aber am Ende finden sie dennoch ihr Lebensglück.
    Marie und Peter sind ein beruflich erfolgreiches Paar, das gewohnt ist, sein Schicksal selbst zu bestimmen. Als die beiden ungewollt kinderlos bleiben, bewerben sie sich für eine Auslandsadoption. Nach vielen Monaten der Vorbereitung und des Wartens machen sie sich auf den Weg nach Russland, wo sie ihre künftige Tochter in einem Kinderheim kennenlernen. Schon die erste Begegnung trifft die beiden mitten ins Herz. Doch ungeahnte Schwierigkeiten verlangen ihnen mehr ab, als sie sich je hätten vorstellen können. Schließlich wird Ninas Adoption vor Gericht abgelehnt. Marie und Peter entschließen sich, für die Verwirklichung ihres Traums zu kämpfen.

    Tochter des Ganges
    von Miro, Asha;
    Eine junge Frau auf den Spuren ihrer Kindheit in Indien.
    2005 Bastei Lübbe
    Ich möchte so gerne Eltern haben - die fünfjährige Asha fragt immer wieder bei den Schwestern des Waisenhauses in Bombay, wann sie wohl eine echte Familie haben würde. Schließlich wird sie von einem Ehepaar in Barcelona aufgenommen, das bereits ein kleines Mädchen adoptiert hat. Die glückliche Kindheit bei dieser Familie ist ihr höchstes Gut, als sie sich entschließt, nach ihrer leiblichen Familie in Indien zu suchen. Sie begibt sich auf ein Abenteuer, an dessen Ende der glückliche Moment steht, in dem sie die Arme um ihre Verwandten schließen darf. Die Vergangenheit, die sich für immer verloren gelaubt hatte, wird wieder lebendig, und der Kreis um dieses glückliche Leben schließt sich.

    Literaturempfehlungen zu Pflege- und Adoptivkindern
    Zusammengestellt von Irmela Wiemann