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Auf in die Karpaten!

Die Hohe Tatra, die Karparten, das Slowakische Paradies – die Landschaften im Osten der Slowakei klingen wie ein Versprechen. Und so sieht die Gleichung auf den ersten Blick verlockend einfach aus: Wenn Touristen in die entlegenen Regionen der Slowakei kommen, dann bringen sie endlich den Wohlstand, der bis jetzt nur die Hauptstadt Bratislava erreicht, aber um den Rest des Landes einen weiten Bogen gemacht hat.

Von Kilian Kirchgeßner |
    Ausländische Investoren haben noch keine Fabrikhallen aufgestellt im Osten und im Norden des Landes, wo die Schönheit der Natur das einzige Kapital ist, auf das man wirklich setzen kann. Und so entstehen in allen slowakischen Provinzen Konzepte, wie die internationalen Touristen angelockt werden könnten: mit überdimensionalen Aquaparks, die allenthalben entstanden sind, mit neuen Skiliften und mit Appartment-Blöcken, die verheißungsvolle Namen tragen: "Valley View" oder "Leisure Park Suite".

    Doch die Rechnung geht nicht für alle auf: nicht für die einst hoffnungsvollen Unternehmer, deren Betten sich nicht füllen wollen. Nicht für die örtlichen Planer, die erst mal viel Geld investieren müssen, um die Ostblock-Patina aus den Ferienorten zu tilgen. Und schon gar nicht für die Umweltschützer, die vor enthemmten Tourismus-Investitionen auf Kosten der Natur warnen.

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