Kerpen-Horrem. Westlich von Köln.
Im Wohnzimmer von Werner Weiss.
Er ist 64 Jahre alt. Vor ihm liegen Arztberichte, Befunde.
Dokumente einer langen Leidensgeschichte.
"Zirka 1984 ging das los. so lang ist das schon zurück. Das heißt ich hatte ursprünglich eine Darminfektion gehabt, die wurde dann eben mit Antibiotika behandelt, und danach ging es eigentlich erst richtig los. danach kam der totale K. O.-Schlag. Ich hatte immer sehr viel Bauchweh, das war das Schlimmste, ich konnte fast gar nicht schlafen nachts, es war so extrem wie Krämpfe oder so etwas, und dann natürlich totale Abgeschlagenheit. Man war richtig down.
Die Leistungsfähigkeit, die war bis auf 40 Prozent runter gesunken, so extrem schlimm ging es mir. und Sie hatten ja im Prinzip keine Hoffnung, dass es besser geht, jeder Arzt hat auf seine Weise die Versuche gemacht.
Sie gingen von Arzt zu Arzt und es hat Ihnen keiner geglaubt, dass es Ihnen so schlecht ging, es wurde ja nichts besser. Sie standen nachher als Simulant da, trotzdem es Ihnen so schlecht ging. "
Werner Weiss war beruflich viel unterwegs. Europaweit. Er war ein gefragter Experte für Verkehrserfassungssysteme.
"1986 habe ich mich selbständig gemacht, trotz dieser ganzen Belastung. Es musste ja weiter gehen. Sie konnten ja nicht aufhören, sie konnten sich ja nicht krank schreiben lassen, war ja alles unmöglich. Ein Arzt hat mir sogar einen Bericht gegeben, dass ich arbeitsunfähig bin, das wurde nirgendwo anerkannt von der Krankenkasse, nichts, gar nichts, das war eine ganz dramatische Situation."
1997 wird Werner Weiss am Darm operiert.
Nach einiger Zeit treten die Beschwerden erneut auf. Einen Namen bekommen seine Darmprobleme erst im Jahr 2000.
"Dann hat eines Tages mein Hausarzt gesagt, der hat mich so untersucht, der hat gesagt: So ein Budget, was ich bei Ihnen in Anspruch genommen habe, habe ich noch nie gehabt, der hat mich wirklich von oben bis untern durchsucht, was es auch gab. Dann hat er mich zur Uniklinik geschickt, hier zur Frau Dr. Mertens, und die hat natürlich auch noch mal alles untersucht, was man eben immer wieder macht, und hat auch gesagt, ich weiß nicht, was es ist, dann ist sie nachher auf den Schluss gekommen, dass ist ein Reizdarm-Syndrom.
Also ich denke, das Darmphänomen, was ich jetzt habe, dass ich im Prinzip immer damit leben muss. Es ist ja nicht weg. "
Inzwischen lebt Werner Weiss im Ruhestand. Er hat mehr Zeit - auch für die Familie und seine Hobbys. Modellbau und Musik. Er hat mit dem Klavierspielen angefangen.
Wir achten schon jetzt ganz bewusst auf unsere Ernährung, dass wir viel Salat, Obst, Gemüse essen. Schwere Sachen wie Kohl versuche ich schon weg zu lassen. Jetzt kann ich essen - nicht so wie ich will - eingeschränkt esse ich schon, trinke sehr viel, bewegen uns, man kann sich jetzt alles viel besser einteilen, jetzt hat man ja die Ruhe für sich selber, jetzt kann man das ja alles viel besser organisieren.
Und es geht mir ja auch wieder viel besser. Muss eben regelmäßig sich untersuchen lasen in der Richtung, das mache ich auch alles, und dann sage ich mal, bin ich heute schon zufrieden, wie es läuft, müsste natürlich 20 Jahre jünger sein, das wäre schon besser, gut, man hat dadurch schon einiges an Zeit verloren.
Im Wohnzimmer von Werner Weiss.
Er ist 64 Jahre alt. Vor ihm liegen Arztberichte, Befunde.
Dokumente einer langen Leidensgeschichte.
"Zirka 1984 ging das los. so lang ist das schon zurück. Das heißt ich hatte ursprünglich eine Darminfektion gehabt, die wurde dann eben mit Antibiotika behandelt, und danach ging es eigentlich erst richtig los. danach kam der totale K. O.-Schlag. Ich hatte immer sehr viel Bauchweh, das war das Schlimmste, ich konnte fast gar nicht schlafen nachts, es war so extrem wie Krämpfe oder so etwas, und dann natürlich totale Abgeschlagenheit. Man war richtig down.
Die Leistungsfähigkeit, die war bis auf 40 Prozent runter gesunken, so extrem schlimm ging es mir. und Sie hatten ja im Prinzip keine Hoffnung, dass es besser geht, jeder Arzt hat auf seine Weise die Versuche gemacht.
Sie gingen von Arzt zu Arzt und es hat Ihnen keiner geglaubt, dass es Ihnen so schlecht ging, es wurde ja nichts besser. Sie standen nachher als Simulant da, trotzdem es Ihnen so schlecht ging. "
Werner Weiss war beruflich viel unterwegs. Europaweit. Er war ein gefragter Experte für Verkehrserfassungssysteme.
"1986 habe ich mich selbständig gemacht, trotz dieser ganzen Belastung. Es musste ja weiter gehen. Sie konnten ja nicht aufhören, sie konnten sich ja nicht krank schreiben lassen, war ja alles unmöglich. Ein Arzt hat mir sogar einen Bericht gegeben, dass ich arbeitsunfähig bin, das wurde nirgendwo anerkannt von der Krankenkasse, nichts, gar nichts, das war eine ganz dramatische Situation."
1997 wird Werner Weiss am Darm operiert.
Nach einiger Zeit treten die Beschwerden erneut auf. Einen Namen bekommen seine Darmprobleme erst im Jahr 2000.
"Dann hat eines Tages mein Hausarzt gesagt, der hat mich so untersucht, der hat gesagt: So ein Budget, was ich bei Ihnen in Anspruch genommen habe, habe ich noch nie gehabt, der hat mich wirklich von oben bis untern durchsucht, was es auch gab. Dann hat er mich zur Uniklinik geschickt, hier zur Frau Dr. Mertens, und die hat natürlich auch noch mal alles untersucht, was man eben immer wieder macht, und hat auch gesagt, ich weiß nicht, was es ist, dann ist sie nachher auf den Schluss gekommen, dass ist ein Reizdarm-Syndrom.
Also ich denke, das Darmphänomen, was ich jetzt habe, dass ich im Prinzip immer damit leben muss. Es ist ja nicht weg. "
Inzwischen lebt Werner Weiss im Ruhestand. Er hat mehr Zeit - auch für die Familie und seine Hobbys. Modellbau und Musik. Er hat mit dem Klavierspielen angefangen.
Wir achten schon jetzt ganz bewusst auf unsere Ernährung, dass wir viel Salat, Obst, Gemüse essen. Schwere Sachen wie Kohl versuche ich schon weg zu lassen. Jetzt kann ich essen - nicht so wie ich will - eingeschränkt esse ich schon, trinke sehr viel, bewegen uns, man kann sich jetzt alles viel besser einteilen, jetzt hat man ja die Ruhe für sich selber, jetzt kann man das ja alles viel besser organisieren.
Und es geht mir ja auch wieder viel besser. Muss eben regelmäßig sich untersuchen lasen in der Richtung, das mache ich auch alles, und dann sage ich mal, bin ich heute schon zufrieden, wie es läuft, müsste natürlich 20 Jahre jünger sein, das wäre schon besser, gut, man hat dadurch schon einiges an Zeit verloren.