Am Samstagabend herrscht Gewimmel auf dem Großen Markt von Brüssel. Grote Markt, Grand Place, Weltkulturerbe und gepriesen als einer der schönsten Plätze der Welt. Gabriele Tyroller:
"1695 sah der Marktplatz ungefähr so aus, wie er heute aussieht. Dann kam Ludwig IVX., hat Brüssel bombardiert, wollte das Gebiet wieder bei Frankreich eingliedern, und hat den ganzen Marktplatz bombardiert. Da war nichts mehr da, bis auf das Rathaus zum Teil. Dann hat man innerhalb von drei bis vier Jahren die ganzen Zunfthäuser wieder neu aufgebaut. Das sind die Jahreszahlen, die sie zum Beipiel hier sehen, 1698. Diese Jahreszahlen verweisen auf den Wiederaufbau des Rathausplatzes nach dem Bombardement von 1695."
Die Zünfte und Gilden zeigten Reichtum und Einfluss mit ihren Häusern am Großen Markt. Mit fantasievoll verzierten Giebeln und goldenen Figuren.
Am Sonntagmorgen sind Brüssels Straßen leer, wir finden schnell den Kanal, der Brüssel mit Charleroi verbindet. Von dort kam die Steinkohle, die einst in den Stahlwerken am Kanal verfeuert wurde. Einen solchen grauen Koloss sehen wir noch, am anderen Kanalufer. Sonntags sind viele Männer jeden Alters mit dem Rennrad am Kanal unterwegs. Belgien ist das Land der Radsportler.
Wir kommen bald nach Halle und erwarten ein Industriestädtchen, doch Halle verblüfft mit einem prächtigen Rathaus, Bürgerhäusern von 1600 bis 1700 und einer riesigen Wallfahrtskirche. Wir genießen den Pausenkaffee auf dem Markt mit Blick auf den wuchtigen weißen Kirchturm.
Weiter südlich bestaunen wir die Schiefe Ebene von Ronquieres. Hier werden die Schiffe in einem Trog bergan oder bergab gebracht. Fast ein bis eineinhalb Kilometer lang ist die Schräge und bewältigt 68 Höhenmeter. Dieser Kanal Brüssel-Charleroi wurde gleich dreimal gebaut.
"Zuerst hat man einen Kanal 1830 gebaut, und dann breiter 1880. Und dann einen ganz neuen Kanal ungefähr 1950 mit der Schiefen Ebene von Ronquieres."
Die nächsten technischen Wunderwerke erwarten uns am historischen Canal du Centre, auch der wurde vor 100 Jahren für die Kohleschiffe gebaut. Mit vier hydraulischen Schiffshebewerken. Zwei wassergefüllte Tröge nebeneinander, einer oben, einer unten, jeder auf einem dicken Stempel. Helmut hat als erster das Prinzip verstanden:
"…dass man den oberen Trog um circa 30 Zentimeter voller füllt. Mit dem Gewicht dieses schwereren Troges drückt man diese leichtere Wanne nach oben."
Damals gab es auf der ganzen Welt nur acht solcher Schiffshebewerke, vier davon in Belgien. Das sind auch die einzigen, die noch genauso funktionieren. Sie zählen zum Weltkulturerbe und werden nur noch von Sportbooten und Besucherschiffen befahren. Seit kurzem ist das Schiffshebewerk Nr. 1 repariert, sodass man eine komplette Runde drehen kann durch den historischen und den neuen Kanal. Der alte Kanal ist für heutige Lastschiffe zu schmal, also wurde parallel dazu ein neuer gebaut mit nur einem einzigen Schiffshebewerk, dem weltgrößten. Ein Gigant, der 73 Meter Höhe überwindet.
"Früher dauerte es ein bis zwei Tage, bis alle Schleusen und hydraulischen Lifte durchfahren waren. Und jetzt mit dem neuen Lift, das Stahltrossen-Schiffshebewerk von Strepy-Thieu, die Durchfahrt dauert nur 40 Minuten."
Die Kanäle und Flüsse in der Wallonie haben auf einem Ufer, oft auf beiden einen meist gut ausgebauten Radweg. Zwischen angrenzenden Grundstücken, Dörfern, selbst großen Betrieben und dem Kanal bleibt immer der Weg. Als die Schiffe noch keine Motoren hatten, liefen hier die Treidler. Pferde und sogar Frauen haben die Kähne gezogen, erzählt Linsley Beauvent:
"Die Pferde trekken die Schiffe und auch die Frauen von den Schiffern. Die Frauen und noch anderes Personal von den Schiffen. Dieser Weg war gebaut für die Pferde, die die Schiffe trekken."
Wir folgen dem Kanal bis Charleroi, das belgische Ruhrgebiet. Auch hier haben Kohlebergbau und Stahlwerke Geld gebracht. Jetzt sieht man der Stadt an, dass sie um ihre Zukunft ringt. Nach zehn Kilometern ostwärts entlang Sambre beginnt in der Nähe von Tamines ein nagelneuer Radweg auf einer ausgedienten Bahntrasse über die Berge nach Dinant an der Maas.
"Das war eine wichtige Verbindung zwischen Charleroi, das war eine wichtige Stadt für Bergbau und Stahlindustrie. Und das war eine Verbindung mit Luxemburg, von wo wir unser Eisenerz bekommen haben. Diese Strecke wurde ungefähr 1960 endgültig geschlossen."
Als Gilbert Perrin vor 20 Jahren für eine Fernsehreportage nach stillgelegten Bahntrassen suchte und viele fand, hatte er die Idee, daraus Radwege zu machen. Die Schrankenwärterhäuschen und Bahnhöfe sind gepflegt und bewohnt, einige auch kleine Restaurants. Bahnsignale, Kilometersteine, auch mal ein Stück Gleis erinnern an die Eisenbahn. Und das Schöne: nur zwei Prozent Steigung. Wir radeln eine ganze Weile bergan und merken es kaum, oben geht es dann über Brücken, durch Tunnel.
"Diese alte Linie hat verschiedene Klöster links oder rechts. Im nächsten Dorf, in Maredret haben wir noch ein Frauenkloster. Und Maredsous gibt es ein Kloster für Männer. Dort macht man gutes Bier und guten Käse. Und im Bahnhof Maredsous kann man Bier und Käse von Maredsous essen und trinken."
Der Bahndamm schlängelt sich über Felder, durch Wald und kleine Dörfchen, führt durch eine Felsschlucht. Bis diese sich öffnet und den Blick freigibt ins Maas-Tal.
"Jetzt müssen wir ein bisschen nach unten und dann ist die Maas mit einer anderen RAVeL-Strecke, die von Flandern kommt und im Süden bis rein nach Frankreich führt. Das ist ein Beispiel für die zwei Arten RAVeL, eine Eisenbahnstrecke und ein Kanal oder Fluss."
Das obere Maas-Tal mit seinen Felswänden - und ohne Industrie - ist mit Burgen und Festungen gespickt. Weil hier einst drei Länder ihre Grenzen bewachten. In Dinant nehmen wir mit Philippe Attout die Seilbahn hoch zu Festung. Und sehen, wie sich die kleine Stadt zwischen Fluss und Felswände quetscht.
"Das sind ungefähr 100 Meter von der Maas bis zur Zitadelle, die ist auf einen Fels hier gebaut. Ein schönes Panorama hier auf die ganze Stadt. - Es ist ja nicht viel Platz zwischen Felsen und Maas – Nein, die Stadt ist so in die Länge gebaut. Es gibt nur eine Straße mit vielen kleinen Nebenstraßen."
Als in Charleroi die Industrie brummte, war das obere Mass-Tal beliebte Sommerfrische. Auch jetzt kommt man zum Wandern, Klettern und Paddeln und neuerdings auch zum Radfahren, auf dem neuen Radweg weit nach Frankreich rein.
"Mein Name ist Frank Schütt. Ich bin unterwegs von Eindhoven nach Barcelona. Ich bin jetzt eine Woche unterwegs. Ich denke, nach drei bis vier Wochen in Barcelona zu sein. Ja, das ist eine schöne Tour."
Wir dagegen fahren die Maas abwärts. Große graue Gänse mit schwarzen Hälsen schnattern in Scharen gleich am Weg. Hoch über der Mündung der Sambre in die Maas thront die riesige Zitadelle von Namur mit ewig langen unterirdischen Gängen. Wir steigen mit Martine van der Plas treppab.
"Sieben Kilometer. Das ist die größte Zitadelle von Europa, was die unterirdischen Gänge betrifft. Es gab 22 verschiedene Kriege. Und wir haben immer verloren."
Denn der Feind rannte nicht von unten gegen die Mauern an, sondern kam von oben übern Berg.
"Das Problem ist auch, wir können ein paar Tage oder Wochen gewinnen, aber am Ende gibt es kein Wasser mehr und nichts mehr zu essen. Denn die Zitadelle ist abgeschnitten von allem."
Weil die Wege weit sind und man sich gut verlaufen kann, rumpelt eine kleine Bahn durch die Festung. Und hält auch vor der Parfümerie Delforge.
"Das ist hier ein historisches Gebäude. Zuerst war es ein Labor für die Artillerie, dann ein Taubenschlag, dann Offiziersmesse. Es gibt hier unterirdische Gänge, wo das Parfüm 'schläft' für die Reife."
In dunklen kühlen Gängen lagert Parfüm in Glasballons und reift, ähnlich wie Wein. Hier kann man nicht nur riechen und kaufen, sondern auch erleben, wie Parfüm entsteht. Am Ende sollen wir einzelne Düfte erkennen. Valerie sprüht etwas in die Luft…
Von Namur radeln wir weiter an der Maas. Bald kommen Steinbrüche und Kipper schütten ihre Fracht in Lastkähne. Vor Lüttich müssen wir auf die Straße und passieren alte Stahlwerke, zum Teil arbeiten sie noch. Dazwischen die Wohngebiete wirken trostlos. Man sollte sich das sparen und lieber mit dem Zug von Huy nach Lüttich fahren. Die frühere Industriestadt erwacht gerade zu neuem Leben. Von dort geht es dann wieder auf einer stillgelegten Bahntrasse bequem über die Berge, bis kurz vor Aachen.
"1695 sah der Marktplatz ungefähr so aus, wie er heute aussieht. Dann kam Ludwig IVX., hat Brüssel bombardiert, wollte das Gebiet wieder bei Frankreich eingliedern, und hat den ganzen Marktplatz bombardiert. Da war nichts mehr da, bis auf das Rathaus zum Teil. Dann hat man innerhalb von drei bis vier Jahren die ganzen Zunfthäuser wieder neu aufgebaut. Das sind die Jahreszahlen, die sie zum Beipiel hier sehen, 1698. Diese Jahreszahlen verweisen auf den Wiederaufbau des Rathausplatzes nach dem Bombardement von 1695."
Die Zünfte und Gilden zeigten Reichtum und Einfluss mit ihren Häusern am Großen Markt. Mit fantasievoll verzierten Giebeln und goldenen Figuren.
Am Sonntagmorgen sind Brüssels Straßen leer, wir finden schnell den Kanal, der Brüssel mit Charleroi verbindet. Von dort kam die Steinkohle, die einst in den Stahlwerken am Kanal verfeuert wurde. Einen solchen grauen Koloss sehen wir noch, am anderen Kanalufer. Sonntags sind viele Männer jeden Alters mit dem Rennrad am Kanal unterwegs. Belgien ist das Land der Radsportler.
Wir kommen bald nach Halle und erwarten ein Industriestädtchen, doch Halle verblüfft mit einem prächtigen Rathaus, Bürgerhäusern von 1600 bis 1700 und einer riesigen Wallfahrtskirche. Wir genießen den Pausenkaffee auf dem Markt mit Blick auf den wuchtigen weißen Kirchturm.
Weiter südlich bestaunen wir die Schiefe Ebene von Ronquieres. Hier werden die Schiffe in einem Trog bergan oder bergab gebracht. Fast ein bis eineinhalb Kilometer lang ist die Schräge und bewältigt 68 Höhenmeter. Dieser Kanal Brüssel-Charleroi wurde gleich dreimal gebaut.
"Zuerst hat man einen Kanal 1830 gebaut, und dann breiter 1880. Und dann einen ganz neuen Kanal ungefähr 1950 mit der Schiefen Ebene von Ronquieres."
Die nächsten technischen Wunderwerke erwarten uns am historischen Canal du Centre, auch der wurde vor 100 Jahren für die Kohleschiffe gebaut. Mit vier hydraulischen Schiffshebewerken. Zwei wassergefüllte Tröge nebeneinander, einer oben, einer unten, jeder auf einem dicken Stempel. Helmut hat als erster das Prinzip verstanden:
"…dass man den oberen Trog um circa 30 Zentimeter voller füllt. Mit dem Gewicht dieses schwereren Troges drückt man diese leichtere Wanne nach oben."
Damals gab es auf der ganzen Welt nur acht solcher Schiffshebewerke, vier davon in Belgien. Das sind auch die einzigen, die noch genauso funktionieren. Sie zählen zum Weltkulturerbe und werden nur noch von Sportbooten und Besucherschiffen befahren. Seit kurzem ist das Schiffshebewerk Nr. 1 repariert, sodass man eine komplette Runde drehen kann durch den historischen und den neuen Kanal. Der alte Kanal ist für heutige Lastschiffe zu schmal, also wurde parallel dazu ein neuer gebaut mit nur einem einzigen Schiffshebewerk, dem weltgrößten. Ein Gigant, der 73 Meter Höhe überwindet.
"Früher dauerte es ein bis zwei Tage, bis alle Schleusen und hydraulischen Lifte durchfahren waren. Und jetzt mit dem neuen Lift, das Stahltrossen-Schiffshebewerk von Strepy-Thieu, die Durchfahrt dauert nur 40 Minuten."
Die Kanäle und Flüsse in der Wallonie haben auf einem Ufer, oft auf beiden einen meist gut ausgebauten Radweg. Zwischen angrenzenden Grundstücken, Dörfern, selbst großen Betrieben und dem Kanal bleibt immer der Weg. Als die Schiffe noch keine Motoren hatten, liefen hier die Treidler. Pferde und sogar Frauen haben die Kähne gezogen, erzählt Linsley Beauvent:
"Die Pferde trekken die Schiffe und auch die Frauen von den Schiffern. Die Frauen und noch anderes Personal von den Schiffen. Dieser Weg war gebaut für die Pferde, die die Schiffe trekken."
Wir folgen dem Kanal bis Charleroi, das belgische Ruhrgebiet. Auch hier haben Kohlebergbau und Stahlwerke Geld gebracht. Jetzt sieht man der Stadt an, dass sie um ihre Zukunft ringt. Nach zehn Kilometern ostwärts entlang Sambre beginnt in der Nähe von Tamines ein nagelneuer Radweg auf einer ausgedienten Bahntrasse über die Berge nach Dinant an der Maas.
"Das war eine wichtige Verbindung zwischen Charleroi, das war eine wichtige Stadt für Bergbau und Stahlindustrie. Und das war eine Verbindung mit Luxemburg, von wo wir unser Eisenerz bekommen haben. Diese Strecke wurde ungefähr 1960 endgültig geschlossen."
Als Gilbert Perrin vor 20 Jahren für eine Fernsehreportage nach stillgelegten Bahntrassen suchte und viele fand, hatte er die Idee, daraus Radwege zu machen. Die Schrankenwärterhäuschen und Bahnhöfe sind gepflegt und bewohnt, einige auch kleine Restaurants. Bahnsignale, Kilometersteine, auch mal ein Stück Gleis erinnern an die Eisenbahn. Und das Schöne: nur zwei Prozent Steigung. Wir radeln eine ganze Weile bergan und merken es kaum, oben geht es dann über Brücken, durch Tunnel.
"Diese alte Linie hat verschiedene Klöster links oder rechts. Im nächsten Dorf, in Maredret haben wir noch ein Frauenkloster. Und Maredsous gibt es ein Kloster für Männer. Dort macht man gutes Bier und guten Käse. Und im Bahnhof Maredsous kann man Bier und Käse von Maredsous essen und trinken."
Der Bahndamm schlängelt sich über Felder, durch Wald und kleine Dörfchen, führt durch eine Felsschlucht. Bis diese sich öffnet und den Blick freigibt ins Maas-Tal.
"Jetzt müssen wir ein bisschen nach unten und dann ist die Maas mit einer anderen RAVeL-Strecke, die von Flandern kommt und im Süden bis rein nach Frankreich führt. Das ist ein Beispiel für die zwei Arten RAVeL, eine Eisenbahnstrecke und ein Kanal oder Fluss."
Das obere Maas-Tal mit seinen Felswänden - und ohne Industrie - ist mit Burgen und Festungen gespickt. Weil hier einst drei Länder ihre Grenzen bewachten. In Dinant nehmen wir mit Philippe Attout die Seilbahn hoch zu Festung. Und sehen, wie sich die kleine Stadt zwischen Fluss und Felswände quetscht.
"Das sind ungefähr 100 Meter von der Maas bis zur Zitadelle, die ist auf einen Fels hier gebaut. Ein schönes Panorama hier auf die ganze Stadt. - Es ist ja nicht viel Platz zwischen Felsen und Maas – Nein, die Stadt ist so in die Länge gebaut. Es gibt nur eine Straße mit vielen kleinen Nebenstraßen."
Als in Charleroi die Industrie brummte, war das obere Mass-Tal beliebte Sommerfrische. Auch jetzt kommt man zum Wandern, Klettern und Paddeln und neuerdings auch zum Radfahren, auf dem neuen Radweg weit nach Frankreich rein.
"Mein Name ist Frank Schütt. Ich bin unterwegs von Eindhoven nach Barcelona. Ich bin jetzt eine Woche unterwegs. Ich denke, nach drei bis vier Wochen in Barcelona zu sein. Ja, das ist eine schöne Tour."
Wir dagegen fahren die Maas abwärts. Große graue Gänse mit schwarzen Hälsen schnattern in Scharen gleich am Weg. Hoch über der Mündung der Sambre in die Maas thront die riesige Zitadelle von Namur mit ewig langen unterirdischen Gängen. Wir steigen mit Martine van der Plas treppab.
"Sieben Kilometer. Das ist die größte Zitadelle von Europa, was die unterirdischen Gänge betrifft. Es gab 22 verschiedene Kriege. Und wir haben immer verloren."
Denn der Feind rannte nicht von unten gegen die Mauern an, sondern kam von oben übern Berg.
"Das Problem ist auch, wir können ein paar Tage oder Wochen gewinnen, aber am Ende gibt es kein Wasser mehr und nichts mehr zu essen. Denn die Zitadelle ist abgeschnitten von allem."
Weil die Wege weit sind und man sich gut verlaufen kann, rumpelt eine kleine Bahn durch die Festung. Und hält auch vor der Parfümerie Delforge.
"Das ist hier ein historisches Gebäude. Zuerst war es ein Labor für die Artillerie, dann ein Taubenschlag, dann Offiziersmesse. Es gibt hier unterirdische Gänge, wo das Parfüm 'schläft' für die Reife."
In dunklen kühlen Gängen lagert Parfüm in Glasballons und reift, ähnlich wie Wein. Hier kann man nicht nur riechen und kaufen, sondern auch erleben, wie Parfüm entsteht. Am Ende sollen wir einzelne Düfte erkennen. Valerie sprüht etwas in die Luft…
Von Namur radeln wir weiter an der Maas. Bald kommen Steinbrüche und Kipper schütten ihre Fracht in Lastkähne. Vor Lüttich müssen wir auf die Straße und passieren alte Stahlwerke, zum Teil arbeiten sie noch. Dazwischen die Wohngebiete wirken trostlos. Man sollte sich das sparen und lieber mit dem Zug von Huy nach Lüttich fahren. Die frühere Industriestadt erwacht gerade zu neuem Leben. Von dort geht es dann wieder auf einer stillgelegten Bahntrasse bequem über die Berge, bis kurz vor Aachen.