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Auf Messers Schneide

Die Serie von Gewalttaten unter britischen Jugendlichen reißt nicht ab. Die Zahl der Minderjährigen, die dabei zu Tode kommen, wächst weiter. Häufigste Tatwaffe der jugendlichen Gewalttäter: das Messer. Der Grund für ihre Attacken: eine Lappalie – ein falscher Blick, eine Beleidigung. Oder ein Bandenkampf, ein Akt der Rache.

Mit Reportagen von Ruth Rach |
    Die Behörden sind ratlos. Vor kurzem kündigte Justizminister Jack Straw an, das Strafmaß von 15 auf 25 Jahre Haft heraufzusetzen. Aber viele Minderjährigen befürchten, die Verbrechensrate werde weiter steigen. Sie betrachten Feuerwaffen und Messer nicht unbedingt als coole Statussymbole, sondern als lebensnotwendige Mittel, um sich zu verteidigen.
    Am meisten gefährdet sind Mitglieder der ethnischen Minderheiten in sozialen Brennpunkten. Aber die Betroffenen wollen in der Regel nicht mit der Polizei zusammenarbeiten - aus Misstrauen gegenüber den Behörden, aus Angst vor Racheakten. Sie wollen die Konflikte – so sagen sie – lieber unter sich ausmachen. Mit der Folge weiterer Gewalttaten. Die jugendlichen Banden betrachten ganze Straßenzüge als ihr Territorium. Manchmal werden die Konflikte aber auch in andere "neutrale" Stadtviertel getragen, mit tödlichen Folgen auch für Unbeteiligte.

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