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Aufbruch zu neuen Welten

Am Abend des 2. März 1972 stieg kurz vor 21 Uhr Ortszeit eine Atlas-Centaur-Rakete vom Startkomplex in den dunklen Nachthimmel über Cape Canaveral in Florida. An ihrer Spitze die 260 Kilogramm schwere Raumsonde Pioneer 10, die zu neuen Ufern vordringen sollte.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Bis dahin hatte sich die Erforschung des Sonnensystems mit ferngesteuerten Spähern auf Erde und Mond sowie die beiden Nachbarplaneten der Erde beschränkt, Venus und Mars. Für diese Ziele reichten Solarzellenflächen, wie sie auch in der Erdumlaufbahn genutzt wurden, zur Energieversorgung der Instrumente und Funkeinrichtungen aus.

    Jetzt aber sollte erstmals ein Objekt weiter draußen angeflogen werden, der Riesenplanet Jupiter, der rund fünfmal so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde. Dort draußen kommen nur rund vier Prozent des Sonnenlichtes an, das die Erde erreicht - zu wenig, um damals eine Energieversorgung über Solarzellenflächen zu sichern.

    So wurde die Pioneer-10-Sonde mit Radionuklidbatterien ausgestattet, die einige Hundert Gramm Plutoniumdioxid enthalten. Die beim radioaktiven Zerfall von Plutonium-238 entstehende Wärme wurde durch Thermoelemente in Strom umgewandelt.

    Mit Pioneer 10 wurde aber nicht nur technisches Neuland betreten. Sie war auch die erste Sonde, die Weltraum-Neuland, den Asteroidengürtel zwischen der Mars- und Jupiterbahn, durchquerte.

    Dieser galt damals noch als Gefahrenzone im Hinblick auf mögliche Kollisionen mit unbekannten Trümmerstücken, die sich dann aber zum Glück als harmlos erwies.

    Mehr über die Pioneer-Sonden zum Jupiter

    Informationen zu Radionuklidbatterien