Wenn eine Windenergieanlage ausfällt, ist das in der Regel ein Fall für die Versicherung. Deren Sachverständige untersuchen die defekten Radlager, Getriebe oder Rotorblätter. Beim Allianz Zentrum für Technik ist das die Aufgabe von Erwin Bauer.
"Das gibt es natürlich bei anderen Komponenten auch, nur man muss ganz klar sagen, dass dieses in der Windkraftbranche um sehr Vieles auffälliger ist als in andere Branchen. Also die Ausfallraten innerhalb der ersten fünf Jahre und die Vielzahl der Schäden kennen wir sonst aus anderen Branchen nicht."
Bei Windenergieanlagen tritt eine Vielzahl von Schäden auf. Das sagt auch Berthold Hahn vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik in Kassel. Der Ingenieur untersucht seit über zehn Jahren Schäden sowie die Zuverlässigkeit von Windrädern. Seiner Ansicht nach ist die Fehleranfälligkeit der Anlagen durch die stürmische Entwicklung der Windenergie in den vergangenen Jahren bedingt.
"In der Vergangenheit war das regelmäßig so, dass wenn eine Modellreihe etabliert war, vor vielen Jahren eine Anlagengröße von 150 Kilowatt, dann wurde vom Markt sofort die nächst größere nachgefragt und der Hersteller konnte nicht erstmal fünf, zehn, 15 Jahre mit dieser einen Anlage Erfahrungen sammeln, sondern war genötigt, sofort die nächste Anlage zu entwickeln und wir sammeln da immer noch Erfahrungen mit den jetzt ersten Generationen. Die Anlagen werden gebaut für 20 Jahre, oder werden entwickelt für 20 Jahre Lebensdauer. Die Anlagen, die 1990 gebaut wurden, erreichen dann so in 2010 ihr Lebensdauer-Ende und bis dahin sammeln wir mit diesen Anlagen noch Erfahrungen, die dann in die späteren Baureihen einfließen müssen."
Das größte Problem der Windradentwickler ist der Wind selbst. Denn der wechselt die Richtung, weht in Böen und Turbulenzen. Die Kräfte, die auf Windkraftanlagen einwirkten, seien zwar nicht größer als ursprünglich angenommen, sagt Berthold Hahn, aber:
"Die Belastungen innerhalb der Bauteile verteilen sich sehr kompliziert und es ist nicht einfach vorherzusagen, wie wann welche Lasten auftreten. Also die Kräfte sind sicherlich nicht größer, aber die Belastung genau an jeder Stelle des Bauteils ist schwer vorhersehbar und auch schwer nachzuprüfen, schwer zu messen nachher."
Die meisten Schäden, die auftreten, betreffen die elektronischen Bauteile sowie die Getriebe der Anlagen. Einige dieser Defekte lassen sich leicht beheben, bei anderen steht die Anlage tage- oder wochenlang still. Das ist sowohl für die Betreiber als auch für die Versicherer ärgerlich, stellt aber keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Abfallende Rotorblätter, brennende Gondeln und umkippende Anlagen lieferten zwar spektakuläre Pressefotos, seien aber Einzelfälle, betont Erwin Bauer vom Allianz Zentrum für Technik. Das bestätigt Thomas Pfaff, der beim TÜV Rheinland den Bereich Förder- und Maschinentechnik leitet. Bedenke man, dass sich jedes Jahr mehr Windräder drehten, habe die Zahl der Schäden laut TÜV-Statistik nicht zugenommen.
"Der Anteil pro Hundert oder pro Tausend Anlagen an Schäden ist seit Jahren, das ist unsere Erkenntnis, gleichbleibend. Was natürlich in der Außenwirksamkeit auffällt, dadurch dass immer mehr Windenergieanlagen errichtet werden, gibt es natürlich auch immer mehr Schäden. Aber relativ gesehen, bleibt das Verhältnis zwischen Anlagenanzahl und Schäden auf einem Niveau."
Auch in den Statistiken der Allianz zeigt sich kein Hinweis auf eine steigende Anzahl von Schadensfällen. Aktuell sind dort etwa 4000 Windenergieanlagen in Deutschland versichert. Pro Jahr werden der Allianz circa 1000 Schäden gemeldet. Diese Zahl ist laut Versicherungsangaben seit Jahren konstant. Gestiegen ist eine andere Zahl: die der Kosten für die Reparaturen.
"Bei der Windenergieanlage haben Sie eben das Problem aufgrund der exponierten Stellung: wie reparieren Sie denn? Das heißt also, Sie müssten, wenn Sie an onshore denken, einen Autokran erstmal holen, der in der Lage ist 200, 300 Tonnen auf 60, 70, 80 Metern zu handeln, dann müsste das Ding runter, in der Werkstatt repariert werden und dann kommt es wieder rauf. Also die Frage der Reparatur aufgrund der exponierten Lage steht hier natürlich im Vordergrund."
Je moderner und höher eine Anlage ist, desto aufwendiger ist ihre Reparatur. Das treibt die Schadenssummen der Versicherungen in die Höhe. Und die werden wahrscheinlich auch noch einige Jahre lang weiter steigen - nicht zuletzt durch die ersten Windräder, die sich in wenigen Jahren in der Deutschen Bucht drehen sollen.
"Das gibt es natürlich bei anderen Komponenten auch, nur man muss ganz klar sagen, dass dieses in der Windkraftbranche um sehr Vieles auffälliger ist als in andere Branchen. Also die Ausfallraten innerhalb der ersten fünf Jahre und die Vielzahl der Schäden kennen wir sonst aus anderen Branchen nicht."
Bei Windenergieanlagen tritt eine Vielzahl von Schäden auf. Das sagt auch Berthold Hahn vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik in Kassel. Der Ingenieur untersucht seit über zehn Jahren Schäden sowie die Zuverlässigkeit von Windrädern. Seiner Ansicht nach ist die Fehleranfälligkeit der Anlagen durch die stürmische Entwicklung der Windenergie in den vergangenen Jahren bedingt.
"In der Vergangenheit war das regelmäßig so, dass wenn eine Modellreihe etabliert war, vor vielen Jahren eine Anlagengröße von 150 Kilowatt, dann wurde vom Markt sofort die nächst größere nachgefragt und der Hersteller konnte nicht erstmal fünf, zehn, 15 Jahre mit dieser einen Anlage Erfahrungen sammeln, sondern war genötigt, sofort die nächste Anlage zu entwickeln und wir sammeln da immer noch Erfahrungen mit den jetzt ersten Generationen. Die Anlagen werden gebaut für 20 Jahre, oder werden entwickelt für 20 Jahre Lebensdauer. Die Anlagen, die 1990 gebaut wurden, erreichen dann so in 2010 ihr Lebensdauer-Ende und bis dahin sammeln wir mit diesen Anlagen noch Erfahrungen, die dann in die späteren Baureihen einfließen müssen."
Das größte Problem der Windradentwickler ist der Wind selbst. Denn der wechselt die Richtung, weht in Böen und Turbulenzen. Die Kräfte, die auf Windkraftanlagen einwirkten, seien zwar nicht größer als ursprünglich angenommen, sagt Berthold Hahn, aber:
"Die Belastungen innerhalb der Bauteile verteilen sich sehr kompliziert und es ist nicht einfach vorherzusagen, wie wann welche Lasten auftreten. Also die Kräfte sind sicherlich nicht größer, aber die Belastung genau an jeder Stelle des Bauteils ist schwer vorhersehbar und auch schwer nachzuprüfen, schwer zu messen nachher."
Die meisten Schäden, die auftreten, betreffen die elektronischen Bauteile sowie die Getriebe der Anlagen. Einige dieser Defekte lassen sich leicht beheben, bei anderen steht die Anlage tage- oder wochenlang still. Das ist sowohl für die Betreiber als auch für die Versicherer ärgerlich, stellt aber keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Abfallende Rotorblätter, brennende Gondeln und umkippende Anlagen lieferten zwar spektakuläre Pressefotos, seien aber Einzelfälle, betont Erwin Bauer vom Allianz Zentrum für Technik. Das bestätigt Thomas Pfaff, der beim TÜV Rheinland den Bereich Förder- und Maschinentechnik leitet. Bedenke man, dass sich jedes Jahr mehr Windräder drehten, habe die Zahl der Schäden laut TÜV-Statistik nicht zugenommen.
"Der Anteil pro Hundert oder pro Tausend Anlagen an Schäden ist seit Jahren, das ist unsere Erkenntnis, gleichbleibend. Was natürlich in der Außenwirksamkeit auffällt, dadurch dass immer mehr Windenergieanlagen errichtet werden, gibt es natürlich auch immer mehr Schäden. Aber relativ gesehen, bleibt das Verhältnis zwischen Anlagenanzahl und Schäden auf einem Niveau."
Auch in den Statistiken der Allianz zeigt sich kein Hinweis auf eine steigende Anzahl von Schadensfällen. Aktuell sind dort etwa 4000 Windenergieanlagen in Deutschland versichert. Pro Jahr werden der Allianz circa 1000 Schäden gemeldet. Diese Zahl ist laut Versicherungsangaben seit Jahren konstant. Gestiegen ist eine andere Zahl: die der Kosten für die Reparaturen.
"Bei der Windenergieanlage haben Sie eben das Problem aufgrund der exponierten Stellung: wie reparieren Sie denn? Das heißt also, Sie müssten, wenn Sie an onshore denken, einen Autokran erstmal holen, der in der Lage ist 200, 300 Tonnen auf 60, 70, 80 Metern zu handeln, dann müsste das Ding runter, in der Werkstatt repariert werden und dann kommt es wieder rauf. Also die Frage der Reparatur aufgrund der exponierten Lage steht hier natürlich im Vordergrund."
Je moderner und höher eine Anlage ist, desto aufwendiger ist ihre Reparatur. Das treibt die Schadenssummen der Versicherungen in die Höhe. Und die werden wahrscheinlich auch noch einige Jahre lang weiter steigen - nicht zuletzt durch die ersten Windräder, die sich in wenigen Jahren in der Deutschen Bucht drehen sollen.