Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn ist nach einem ersten Rundgang durch die Ausstellung des Rheinischen Industriemuseums sichtlich angetan. Denn die Besucher werden in den Räumen nicht moralisch belehrt, sondern müssen sich mit gewagten Arrangements auseinandersetzen. Dazu gehört zum Beispiel ein deutsches Wohnzimmer, mit Schweinehälften über der Sitzgarnitur und dem Schoßhündchen vorm Fernseher. Auf diese Weise wollen die Ausstellungsmacher bei den Besuchern Kombinationslust und Phantasie wecken. Dennoch kommt die Information nicht zu kurz. Mit Hilfe von Schautafeln werden unter anderem zum Thema Landwirtschaft wichtige Einsichten vermittelt. So war etwa die Milcherzeugung in Deutschland bis nach Ende des 2. Weltkrieges weitgehend reine Handarbeit. Erst durch die Entwicklung von elektrischen Melk-Maschinen traten gravierende Veränderungen ein. Dazu Burkhard Zeppenfeld, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rheinischen Industriemuseum:
1950 sind es ca. 14 Mio. Tonnen Milch, die produziert werden in Deutschland, und 2002 haben wir 28 Mio., also das doppelte (..) Wir haben eine Produktion je Kuh von 2500 Kilogramm 1950 und mittlerweile eine Produktion von 6000 kg je Kuh, also fast eine Verdreifachung der Produktionsleistung einer einzelnen Kuh in diesen 50 Jahren.
Zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität trug vor allem der Einsatz der modernen Traktoren bei. Die ersten Modelle tauchten 1906 in den USA auf. In Deutschland dauerte es allerdings noch bis in die 30er Jahre, bevor der legendäre 11er Deutz, ein Traktor mit 11 PS, auf den Markt kam. Erst dieses Modell brachte den entscheidenden Durchbruch bei der Motorisierung des heimischen Agrarsektors:
Es war der 1. Traktor, der in Serie gebaut wurde und wirklich für mittlere und kleine Bauernhöfe geeignet war. Damit konnte dann ein kleiner Bauer, der ein kleineres Land bearbeitete, von seinen Pferden oder Ochsen, die er vorher vor den Pflug spannte, auf ein solches Universalfahrzeug umsteigen, mit dem er nicht nur über den Acker fuhr und pflügen konnte, sondern den man auch zum Dreschen brauchen konnte, usw. und so fort.
Die Landwirtschaft wurde aber nicht nur durch neue Technik zunehmend effektiver. Auch die Verwendung von chemischen Produkten sollte die Arbeit der Bauern maßgeblich verändern. Eine wichtige Rolle spielte dabei vor allem der chemische Dünger, schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Deutschland damit experimentiert. Doch erst Jahrzehnte später konnten sich die Düngemittel und mit ihnen eine ganze Industrie in der Agrarwirtschaft durchsetzen:
Nach 1945 ist es dann soweit, dass man nicht nur einzelne Düngermittel einsetzt, sondern auch Volldünger entwickelt, für die wir hier auch Beispiele von entsprechenden Verpackungen liegen haben, z. B. die Ruhrchemie in Oberhausen war eine dieser Hersteller, und diese Volldünger ersetzten dann die bis dahin vorhandenen Einzeldünger, so dass man komplett mit einem Stoff den gesamten Acker düngen konnte, und dementsprechend die Nahrung für die Pflanzen auf das Feld einbrachte.
Die Ausstellung "Geschmackssachen" bietet jedoch nicht nur Einsichten in die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion der letzten 50 Jahre, sie wagt auch einen Ausblick in ferne Welten. So können die Besucher in einer kleinen Glasvitrine Original-Weltraumnahrung eines russischen Kosmonauten aus der MIR-Station bewundern:
Es sind natürlich Proteinriegel, es ist Tubennahrung, die reicht, um die entsprechende Energie zu vermitteln. Es ist konzentrierte Ware, zum Teil in merkwürdigen Formen oder in Tuben gepackt, in mehr oder weniger flüssiger Form oder cremiger Form, so dass man dort nicht die Notwendigkeit hat, irgendwelche anderen Materialien zu Hilfe zu nehmen, um es zu essen.
1950 sind es ca. 14 Mio. Tonnen Milch, die produziert werden in Deutschland, und 2002 haben wir 28 Mio., also das doppelte (..) Wir haben eine Produktion je Kuh von 2500 Kilogramm 1950 und mittlerweile eine Produktion von 6000 kg je Kuh, also fast eine Verdreifachung der Produktionsleistung einer einzelnen Kuh in diesen 50 Jahren.
Zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität trug vor allem der Einsatz der modernen Traktoren bei. Die ersten Modelle tauchten 1906 in den USA auf. In Deutschland dauerte es allerdings noch bis in die 30er Jahre, bevor der legendäre 11er Deutz, ein Traktor mit 11 PS, auf den Markt kam. Erst dieses Modell brachte den entscheidenden Durchbruch bei der Motorisierung des heimischen Agrarsektors:
Es war der 1. Traktor, der in Serie gebaut wurde und wirklich für mittlere und kleine Bauernhöfe geeignet war. Damit konnte dann ein kleiner Bauer, der ein kleineres Land bearbeitete, von seinen Pferden oder Ochsen, die er vorher vor den Pflug spannte, auf ein solches Universalfahrzeug umsteigen, mit dem er nicht nur über den Acker fuhr und pflügen konnte, sondern den man auch zum Dreschen brauchen konnte, usw. und so fort.
Die Landwirtschaft wurde aber nicht nur durch neue Technik zunehmend effektiver. Auch die Verwendung von chemischen Produkten sollte die Arbeit der Bauern maßgeblich verändern. Eine wichtige Rolle spielte dabei vor allem der chemische Dünger, schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Deutschland damit experimentiert. Doch erst Jahrzehnte später konnten sich die Düngemittel und mit ihnen eine ganze Industrie in der Agrarwirtschaft durchsetzen:
Nach 1945 ist es dann soweit, dass man nicht nur einzelne Düngermittel einsetzt, sondern auch Volldünger entwickelt, für die wir hier auch Beispiele von entsprechenden Verpackungen liegen haben, z. B. die Ruhrchemie in Oberhausen war eine dieser Hersteller, und diese Volldünger ersetzten dann die bis dahin vorhandenen Einzeldünger, so dass man komplett mit einem Stoff den gesamten Acker düngen konnte, und dementsprechend die Nahrung für die Pflanzen auf das Feld einbrachte.
Die Ausstellung "Geschmackssachen" bietet jedoch nicht nur Einsichten in die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion der letzten 50 Jahre, sie wagt auch einen Ausblick in ferne Welten. So können die Besucher in einer kleinen Glasvitrine Original-Weltraumnahrung eines russischen Kosmonauten aus der MIR-Station bewundern:
Es sind natürlich Proteinriegel, es ist Tubennahrung, die reicht, um die entsprechende Energie zu vermitteln. Es ist konzentrierte Ware, zum Teil in merkwürdigen Formen oder in Tuben gepackt, in mehr oder weniger flüssiger Form oder cremiger Form, so dass man dort nicht die Notwendigkeit hat, irgendwelche anderen Materialien zu Hilfe zu nehmen, um es zu essen.