" Wir wissen sehr viele Bürger hinter diesem Bürgerbegehren. Denn es ist auch so, dass die Bürger überhaupt nicht aufgeklärt sind über die Situation die hier stattfindet. Diese Kraftwerke werden mit einer solchen Geschwindigkeit durch den Rat der Stadt gepeitscht, ohne dass die Bürger überhaupt aufgeklärt werden. Es wird hier immer von einem Kraftwerk gesprochen, dass die Summe aber vier Kraftwerke sind, die hier angesiedelt werden, dass ist den meisten Bürgern überhaupt nicht bewusst. "
Peter Sokolowski trägt eine knallgelbe Weste mit der Aufschrift: Zeche Rüstersieler Groden - Bürgerinitiative gegen Kohlekraftwerke und für Klimaschutz. Er steht auf dem Wilhelmshavener Rathausplatz. Es ist Markttag. Männer und Frauen bleiben am Stand der Initiative stehen und tragen sich in Unterschriftenlisten ein. Sokolowski und seine Mitstreiter brauchen 6.000 Stimmen, um zu erreichen, dass die Verwaltung ein Meinungsbild einholt, bevor neue Kraftwerke gebaut werden. Ein Unterstützer ist Werner Biehl Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt:
" Wenn man also ein Kohlekraftwerk hierher bauen würde mit Kraftwärme-Kopplung, so dass also nicht die ganze Abwärme einfach in den Jade-Busen geht und den erwärmt oder in die Luft, dann würden wir ja noch mitdiskutieren wollen, wenn die Industrie nebenan die Wärme abnehmen könnte oder so aber das ist erstens nicht geplant und offensichtlich auch nicht gewollt. Vierzig bis fünfzig Prozent Wachstumsraten werden erwartet im Bereich der regenerativen Energie und zwar pro Jahr, was will man denn dann mit Kohlekraftwerken, die uns hier festlegen auf die nächsten 40 Jahre? "
Biehl ist Landtagskandidat der Grünen. Seine Partei hat vor dem Hintergrund der Wahl Ende Januar ein Gutachten für Niedersachsen erstellen lassen, das den Ausstieg aus Atom bis 2020 und Steinkohle bis 2050 in Aussicht stellt, ohne neue Kohlekraftwerke bauen zu müssen. Für Niedersachsen und gerade auch Wilhelmshaven sei die Offshore - Windenergie eine echte Alternative, davon ist Gutachterin Valerie Wilms überzeugt:
" Für den Offshore Bereich liegen ja jetzt alle Genehmigungen vor und das erneuerbare Energiengesetz befindet sich ja jetzt in der Änderung, so dass auch die Anfangsvergütung etwas besser wird, so dass auch damit zu rechnen ist und da sind ja die ersten Äußerungen schon da, dass ab dem nächsten Jahr gebaut wird, die ersten kleinen Offshore Windparks. Und das wird sich dann, wenn die Versuche dann positiv abgeschlossen sind, weit ausdehnen. "
Der Nearshore Park Nordergründe vor der Wesermündung ist so eine Alternative. Der Strom soll im Wilhelmshavener Norden ins Netz gehen.
Kombiniert mit Gas- und Blockheizkraftwerken, Biogasanlagen und Kraftwärme-Kopplung habe das gegenüber Kohlekraftwerken zwei Vorteile: Es wird kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt und es müsste kein erhitztes Kühlwasser in die Nordsee eingeleitet werden. Aber SPD, CDU und FDP im Rat der Stadt und die Verwaltung setzen auf Kohle. Das belgische Energieunternehmen Electrabel will ab 2008 erst mal ein Kraftwerk bauen und E.ON ab 2010. Gleichzeitig soll das alte Kraftwerk stillgelegt werden. Oberbürgermeister Eberhard Menzel zu den Plänen:
" Ich meine, dass Wilhelmshaven auch deshalb als Standort prädestiniert ist, weil die logistischen Vorraussetzungen stimmen. Denn wir werden keine Industrie entwickeln können, die nicht mit dem seeschifftiefen Fahrwasser zusammenhängt, d.h. die Kohle wird angefahren nach Wilhelmshaven, wird dort an Land gebracht und wird dann in die Kohlekraftwerke gebracht. Das ist für mich akzeptabel auch weil damit neue Arbeitsplätze verbunden sind. Electrabel schafft round about 300 direkte und indirekte Arbeitsplätze und auch bei E.ON werden es einige Dutzend Arbeitsplätze mehr werden. "
Umweltfreundlich seien die Kraftwerke, weil sie mit weniger Kohle mehr Strom erzeugten und alte Kraftwerke vom Netz gingen, damit verringerten sich die CO2-Emissionen insgesamt. Außerdem, entstehe eine Bedarfslücke durch den Atomausstieg, die gedeckt werden müsse. Die Offshore Windkraft sei bislang nur ungenügend erprobt, um in die Lücke zu springen, so der Oberbürgermeister weiter. Auf seiner Seite hat der SPD Mann Wahlkämpfer Christian Wulff. Niedersachsens Ministerpräsident will den Ausstieg aus der Atomenergie, mit einem Mix aus erneuerbaren und herkömmlichen Energien herbeiführen. Um das Klima zu schützen, vertraut Wulff auf den Emissionshandel:
" Was die CO2-Mengen anbelangt, die wir reduzieren wollen, haben wir europäische und nationale Ziele gesetzt. Und das muss sichergestellt werden durch den Emissionshandel. Also wenn die Emissionen darüber hinausgehen, würden die Zertifikate so teuer, dass dadurch schon Kraftwerke, die weniger effizient sind vom Netz gehen. Also ein neues Kraftwerk was moderner, effizienter ist verdrängt alte Kraftwerke. Dann ist nur noch die Frage: Wo werden die CO2-Emissionen frei? Und da ist es besser hier als zweihundert Kilometer weiter, die Betroffenheit der Region ist dieselbe, des Weltklimas, der Erdatmosphäre aber hier sind dann die Arbeitsplätze, hier sind die Steuereinnahmen und hier ist die Versorgungssicherheit für Energie. "
Peter Sokolowski trägt eine knallgelbe Weste mit der Aufschrift: Zeche Rüstersieler Groden - Bürgerinitiative gegen Kohlekraftwerke und für Klimaschutz. Er steht auf dem Wilhelmshavener Rathausplatz. Es ist Markttag. Männer und Frauen bleiben am Stand der Initiative stehen und tragen sich in Unterschriftenlisten ein. Sokolowski und seine Mitstreiter brauchen 6.000 Stimmen, um zu erreichen, dass die Verwaltung ein Meinungsbild einholt, bevor neue Kraftwerke gebaut werden. Ein Unterstützer ist Werner Biehl Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt:
" Wenn man also ein Kohlekraftwerk hierher bauen würde mit Kraftwärme-Kopplung, so dass also nicht die ganze Abwärme einfach in den Jade-Busen geht und den erwärmt oder in die Luft, dann würden wir ja noch mitdiskutieren wollen, wenn die Industrie nebenan die Wärme abnehmen könnte oder so aber das ist erstens nicht geplant und offensichtlich auch nicht gewollt. Vierzig bis fünfzig Prozent Wachstumsraten werden erwartet im Bereich der regenerativen Energie und zwar pro Jahr, was will man denn dann mit Kohlekraftwerken, die uns hier festlegen auf die nächsten 40 Jahre? "
Biehl ist Landtagskandidat der Grünen. Seine Partei hat vor dem Hintergrund der Wahl Ende Januar ein Gutachten für Niedersachsen erstellen lassen, das den Ausstieg aus Atom bis 2020 und Steinkohle bis 2050 in Aussicht stellt, ohne neue Kohlekraftwerke bauen zu müssen. Für Niedersachsen und gerade auch Wilhelmshaven sei die Offshore - Windenergie eine echte Alternative, davon ist Gutachterin Valerie Wilms überzeugt:
" Für den Offshore Bereich liegen ja jetzt alle Genehmigungen vor und das erneuerbare Energiengesetz befindet sich ja jetzt in der Änderung, so dass auch die Anfangsvergütung etwas besser wird, so dass auch damit zu rechnen ist und da sind ja die ersten Äußerungen schon da, dass ab dem nächsten Jahr gebaut wird, die ersten kleinen Offshore Windparks. Und das wird sich dann, wenn die Versuche dann positiv abgeschlossen sind, weit ausdehnen. "
Der Nearshore Park Nordergründe vor der Wesermündung ist so eine Alternative. Der Strom soll im Wilhelmshavener Norden ins Netz gehen.
Kombiniert mit Gas- und Blockheizkraftwerken, Biogasanlagen und Kraftwärme-Kopplung habe das gegenüber Kohlekraftwerken zwei Vorteile: Es wird kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt und es müsste kein erhitztes Kühlwasser in die Nordsee eingeleitet werden. Aber SPD, CDU und FDP im Rat der Stadt und die Verwaltung setzen auf Kohle. Das belgische Energieunternehmen Electrabel will ab 2008 erst mal ein Kraftwerk bauen und E.ON ab 2010. Gleichzeitig soll das alte Kraftwerk stillgelegt werden. Oberbürgermeister Eberhard Menzel zu den Plänen:
" Ich meine, dass Wilhelmshaven auch deshalb als Standort prädestiniert ist, weil die logistischen Vorraussetzungen stimmen. Denn wir werden keine Industrie entwickeln können, die nicht mit dem seeschifftiefen Fahrwasser zusammenhängt, d.h. die Kohle wird angefahren nach Wilhelmshaven, wird dort an Land gebracht und wird dann in die Kohlekraftwerke gebracht. Das ist für mich akzeptabel auch weil damit neue Arbeitsplätze verbunden sind. Electrabel schafft round about 300 direkte und indirekte Arbeitsplätze und auch bei E.ON werden es einige Dutzend Arbeitsplätze mehr werden. "
Umweltfreundlich seien die Kraftwerke, weil sie mit weniger Kohle mehr Strom erzeugten und alte Kraftwerke vom Netz gingen, damit verringerten sich die CO2-Emissionen insgesamt. Außerdem, entstehe eine Bedarfslücke durch den Atomausstieg, die gedeckt werden müsse. Die Offshore Windkraft sei bislang nur ungenügend erprobt, um in die Lücke zu springen, so der Oberbürgermeister weiter. Auf seiner Seite hat der SPD Mann Wahlkämpfer Christian Wulff. Niedersachsens Ministerpräsident will den Ausstieg aus der Atomenergie, mit einem Mix aus erneuerbaren und herkömmlichen Energien herbeiführen. Um das Klima zu schützen, vertraut Wulff auf den Emissionshandel:
" Was die CO2-Mengen anbelangt, die wir reduzieren wollen, haben wir europäische und nationale Ziele gesetzt. Und das muss sichergestellt werden durch den Emissionshandel. Also wenn die Emissionen darüber hinausgehen, würden die Zertifikate so teuer, dass dadurch schon Kraftwerke, die weniger effizient sind vom Netz gehen. Also ein neues Kraftwerk was moderner, effizienter ist verdrängt alte Kraftwerke. Dann ist nur noch die Frage: Wo werden die CO2-Emissionen frei? Und da ist es besser hier als zweihundert Kilometer weiter, die Betroffenheit der Region ist dieselbe, des Weltklimas, der Erdatmosphäre aber hier sind dann die Arbeitsplätze, hier sind die Steuereinnahmen und hier ist die Versorgungssicherheit für Energie. "